020 – Mein Abenteuer Alpenüberquerung – Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum?

041 – Mein Abenteuer Alpenüberquerung – Den Grimselpass runter und weiter der Aare entlang

Bist du verrückt? Du willst zu Fuss über die Alpen?

Heute mal ein etwas anderer Beitrag. Nicht aus dem Tagebuch einer Reise sondern aus dem Wald in dem ich gerade bin.
Ich bereite mich mental so ein bisschen auf mein grosses Abenteuer vor, denn ich möchte dieses Jahr im Juni die Alpen überqueren. Einmal kreuz und quer über die Alpen. Genau genommen möchte ich, wenn alles gut geht, die Schweizer Alpen durchwandern. Irgendwann im Juni. Vielleicht im Tessin. Vielleicht auch bis nach Italien gehen. Das Ganze möchte ich zu Fuß machen. Ich möchte eine ganz normale Wanderung machen. Ich möchte so viel wie möglich laufen. So wenig wie möglich mit irgendwelchen öffentlichen Verkehrsmitteln oder Autos mitgenommen werden. Ich möchte wirklich zu Fuss gehen.
Ich bin heute gerade mal bei uns in den Wald gegangen welcher nicht weit weg ist, vielleicht etwas über eine Stunde. Der Wald liegt auf dem Friedensberg.  Und genau hier sitze ich nun. Ich habe mir meinen kleinen Kocher mitgenommen und ihn zum ersten Mal in Betrieb genommen. Dank YouTube bin ich unglaublich gut ausgebildet und kann mein Wissen für den perfekten Kaffee sofort umsetzten. Theoretisch zu mindestens. Praktisch muss wohl noch ein wenig geübt werden. Ich weiss daher auch schon, wie ich mir ein Feuer mache. Die idealen Vorraussetzungen sind: super trockenes Holz und kein Wind. Wir schauen mal, wie das am Ende funktioniert.

Ich möchte euch gerne auf mein grosses Abenteuer mitnehmen. Zu Beginn möchte ich daher ein paar Gedanken mit euch teilen. Was ich erwarte. Was mich erwartet. Was ich an Vorbereitungen betreibe. Wann es genau losgeht muss ich noch schauen.

Mein großes Abenteuer möchte ich anders mit euch teilen als bisher. Ich bin etwas aufgeregt. Was ich diesmal machen möchte ist, dass ich nicht aus meinem Tagebuch vorlesen sondern meinen Gedanken freien Lauf lassen und ich hoffe, dass das für euch okay ist.

Also. Ganz kurz zu dem Gedanken: Warum eine Alpenüberquerung?

Seit Jahren träume ich eigentlich davon einmal zu pilgern. Wahrscheinlich wie wie bei allen Menschen in meinem Umfeld oder bei allen Menschen die sonst pilgern wollen, hat das irgendwie angefangen mit einer Geschichte von irgendjemanden der gepilgert ist. Bei mir war das schon vor 10-15 Jahre als ich das Buch von Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg“ gelesen habe. Ich dachte „WOW“ das muss ich auch machen. Wenn der das schafft, dann kann ich das auch! Ich bin mittlerweile in der luxuriösen Lage, dass meine beiden Kinder nicht mehr zuhause wohnen. Dank Studium und Berufsausbildung kann ich mir nun die Zeit nehmen auch mal für eine längere Zeit nicht daheim sein zu müssen um bei den Hausaufgaben zu helfen. Wobei mit den Hausaufgaben… So richtig hat das nie bei uns geklappt. Liegt wahrscheinlich daran, dass die beiden gemerkt haben, dass ich kein Hausaufgaben-Fan bin. Aber das ist eine andere Geschichte. 

Okay, aber die Idee kam tatsächlich von Hape Kerkeling. Für mich war klar: Ich wollte auch mal laufen! Dabei gehört laufen überhaupt nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Ich fahr lieber mit dem Motorrad oder mit dem Bus. Noch lieber fahre ich Bahn. Irgendwann im letzten Jahr habe ich angefangen mal hier und da durch die Wälder zu streifen.
Und fand das ziemlich schön. Ich dachte mir: das ist eigentlich das Beste! Ich bin mir am nächsten.  Ich entscheide mein Tempo  und kann jederzeit stehen bleiben.
Das Gefühl habe ich auch bei einer Motorradreise. Es ist traumhaft schön und ich bin sehr sehr nah an der Natur. Näher als mit dem Camper oder mit dem Zug. Aber eben doch nicht so nah. Einfach so anhalten wie beim wandern kann ich kann beim Motorrad fahren nicht. Einfach stehen bleiben und den Blick schweifen lassen. Außerdem spüre ich, dass mag jetzt vielleicht sehr spirituell klingen, dass meine Seele immer genau mit dem Tempo mitkommt wie ich laufe. Was nicht besonders schnell ist, wenn ich ehrlich bin.

Wir gehen in der Schweiz sehr viel wandern. Ich genieße es in den Bergen! Jedoch sind es bis jetzt immer nur ein Tageswanderungen gewesen. Also früh irgendwo hin, dann gelaufen, gelaufen, gelaufen und am Abend wieder zurück, ziemlich müde! Mir hat das immer sehr viel Spass gemacht macht es mir heute noch. Dennoch ist es Zeit für mich eine längere Reise anzutreten.
Normalerweise würde man jetzt sagen: okay dann mach doch mal eine zwei oder drei Tagesreise. Aber irgendetwas ist in mir, dass mir sagt mach doch mal vier Wochen Pause. Beruflich gesehen ist ein vier Wochen Pause gar nicht so verkehrt.
Und ich möchte das jetzt unbedingt mal probieren. Ich merke schon, dass hier eine etwas längere kommt. Es geht mir aber darum, dass ich euch einmal erklären kann: Was erwarte ich dann von so einer Alpenüberquerung, Was erwarte ich dann von einer Reise, von einer Wanderung vier Wochen lang kreuz und quer. Durch die Berge und vorbei an wunderschönen Orten. Ich hatte es eben schon angesprochen. Ich möchte eins sein mit der wunderschönen Natur. Ich möchte in meinem Tempo sein. Ich möchte frische Luft atmen welche mit rote Bäcker zaubern. Ich erwarte lächelnde Menschen, Natur und schönes Wetter. Mehrheitlich erwarte ich gutes und vor allem trockenes Wetter. Am Besten ohne Wind. Meisten ist das mit dem Einhalten von Erwartungen ja nicht so einfach, aber ich hoffe weiter. Denn wie das immer so ist mit Erwartungen, manchmal kommen sie und ein anderes Mal nicht. Ich kann auch genauso sagen, ich erwarte das nicht sondern, ich freue mich drauf. Und das was kommt, dass kommt und wenn irgendwas nicht kommt dann ist das auch okay.

 

Ich habe gerade eine kleine Pause gemacht. Ich hatte mich in den Wald gesetzt. Hatte mein Feuerchen angemacht. Hatte mir meinen Kaffee gekocht und dann kam ein wunderbar älteres Ehepaar. Die beiden setzten sich einfach zu mir und unterhielt sich mit mir. Das führte dazu, dass ich den Podcast unterbrechen musste. So viel also zu meinen Erwartungen. Aber so ist das eben – jetzt geht’s weiter.

Ich freue mich zu sehen, mit wie wenig ich auskomme. Ich liebe den Gedanken des Minimalismus. Ich liebe den Gedanken mit so wenig wie möglich auszukommen und dennoch glücklich und zufrieden zu sein. Und ich liebe den Gedanken so ursprünglich wie möglich zu sein.

Worauf freue ich mich?

Ich freue mich darauf dieses ursprüngliche Sein zu erfahren. Ich freue mich darauf die Nähe der Natur zu spüren. Ich freue mich auch darauf zu sehen mit wie wenig ich auskomme. Ich freue mich auch darauf draußen zu sein, dort ist es eh am schönsten. Ich freue mich auch darauf meinen Körper zu spüren. Ich nehme an, der wird recht deutlich zu spüren sein. Da ich noch keine Ahnung habe wie ich meine Kondition bis Juni ausbauen kann, welche ich brauche um über diese Berge zu kommen. Aber das wird sich dann zeigen und ich habe ein bisschen Angst davor. Ich bin aber guter Dinge dass ich während des Laufens Kondition aufbauen kann.
Und ich freue mich darauf meine Abenteuerlust auszuleben. Das ältere Ehepaar fragte mich: bist du getrieben oder ist es dein Bedürfnis diese Reise zu machen? Sie sieht darin einen Unterschied. Für mich persönlich ist es eher so: Ich habe ein Bedürfnis diese Reise zu machen und manchmal fühle ich mich getrieben alles zu planen und zu organisieren.

Ich möchte bei der Reise lernen mal ein bisschen planlos zu leben. Das heisst dieses „getrieben sein“ abzulegen.
Natürlich mache ich mir auch ein paar Gedanken. Natürlich habe ich ein paar Ängste. Dabei wird mir aber bewusst, das ist ganz Normal! Die Angst meine körperlichen Grenzen zu erfahren, dass der Rucksack einfach zu schwer ist, dass ich mich verlaufen und ich habe ganz schön Angst nachts alleine im Zelt zu sein. Ich glaube ich habe ein bisschen Angst überhaupt vor dem Alleinsein. Ob ich mit mir auskomme. Mag ich mich noch nach einer Weile allein sein mit mir? Wenn es ganz dunkel wird und die Geräusche für mich unbekannt sind? Ich habe mein ganzes Leben noch nie ganz alleine draussen geschlafen! Ja, darauf bin ich gespannt und ja, dass macht mir auch ein bisschen Angst.

Jetzt noch kurz zur Vorbereitung:

Wie ich mich vorbereite ist noch ein spannendes Thema. Ich glaube es gibt ganz viele Möglichkeiten sich auf so eine Reise vorzubereiten. Man kann trainieren. Man kann fit werden. Ich habe da eine ganz andere Herangehensweise.
Ich habe einfach ganz viele Outdoor Videos auf YouTube angeschaut und fühle mich dadurch extrem gut vorbereitet. Ich weiss, dass ist nicht das idealste aber das ist das, was ich jetzt gerade mache. Also schaue ich mir alle möglichen Survival und Outdoor Videos an.
Und finde das machen die in den Videos ziemlich gut da draussen. Wenn ich das lange genug anschaue, rede ich mir ein, dann geht das auch in mich über. So ist meine Vorbereitung zur Zeit.

Ich träume mich schon in die Berge. Ich träume schon von dem Moment wo ich den Sonnenaufgang über den Bergen sehe und ich aus meinem Zelt schaue. Ich träume aber noch momentan auch nicht an ein Zelt, was im Regen aufgebaut werden möchte, sondern eher an die wirklich romantischen Sonnenuntergänge und Sonnenaufgänge. Ich koche mir romantisch meinen Tee oder mein Süppchen. Ich bin ja ein grosser Fan von der selbsterfüllenden Prophezeiung und deswegen wird die sozusagen auch so eintreffen.
Ich laufe jetzt regelmäßig damit ich wieder ein bisschen rein komme. Natürlich nicht jeden Tag 20-30 km und nicht Berg hoch und runter! Ich laufe einfach so wie es für mich passt.

Und mittlerweile habe ich auch fast das gesamte Equipment zusammen was ich so brauche. Ich wollte nicht so wahnsinnig viel Neues kaufen. Wollte eigentlich mit dem Bestehenden loslaufen. Ich musste aber feststellen, dass speziell beim Zelt auf eine leichtere Alternative umgestiegen werden muss. Ich habe also ein neues Zelt bestellt, was in den nächsten Tagen ankommt. Ich habe auch noch mal ein zwei Kleinigkeiten bestellt. Zum Beispiel ein weiteres Funktionsshirt und eine lange Unterhose, da es auch in Juninächten so hoch in den Bergen frisch werden kann. Als richtiger survival Outdoor Freak, musste ich jetzt endlich mal ein ordentliches Messer haben. Ich habe alles bestellt und das Paket kommt sicher auch in den nächsten Tagen an.  

Ab dann bin ich parat! Dann bin ich wirklich bereit und muss nur noch abwarten. Es sind jetzt nur noch zweieinhalb Monate bis Anfang Juni und dann geht’s los. Ihr merkt schon es geht jetzt in die Endphase der Vorbereitung und ich bin ganz schön aufgeregt.

Aber wie geht es weiter mit dem Podcast?

Ich versuche immer mal wieder etwas über meine Vorbereitungen zu berichten. Vielleicht kann ich dann noch jeweils immer in den Wald gehen um die Aufnahmen zu machen. Vielleicht hört ihr im Hintergrund auch das Vogel zwitschern.
Ich möchte euch gern mitnehmen und möchte schauen wie meine Vorbereitungen voranschreiten. Ich habe schon eine keine Packliste gemacht und habe schon mal einen Testlauf gemacht und das Gewicht soll so wenig wie möglich sein. Mit dem Gewicht des Rucksackes würde ich gerne unter 10 kg kommen. Das wird aber ganz schön schwer. Ich muss daher mal schauen wie ich das mache und und vielleicht muss ich etwas weglassen oder aber ich trag einfach mehr als zehn Kilo mit mir rum. Aber das wird sich dann zeigen.
Die Reise selbst wird wahrscheinlich Pfingsten starten (Anfang Juni).
Dann wird es wahrscheinlich auch immer wieder eine live Folge geben von denen es möglicherweise keiner Mitschriften gibt. Da muss ich mal schauen ob es da noch eine Möglichkeit gibt, den dann live abzutippen. Aber das werde ich unterwegs definitiv nicht machen. Ihr wisst ja, mein Ziel ist ausschließlich mit meinem Telefon den ganzen Podcast aufnehmen zu können. Das heisst, mobil zu arbeiten.

Falls ihr noch Tipps, Ideen, Fragen für meine Reise habt, lasst es mich wissen. Ich würde mich sehr freuen wenn ihr mich zu dem Thema löchert. Denn durch eure Fragen entwickelt sich bei mir nochmal ein neues Verständnis für meine Reise.

Zum Abschluss noch mal, denn die Sonne geht langsam unter und mir wird frisch, möchte jetzt eigentlich nur noch ganz gemütlich nach Hause wandern und nochmal noch mal durch den Wald gehen, ich freue mich maßlos auf mein Abenteuer!
Ich freue mich auf eure Kommentare wenn da irgendwie noch Tipps Ideen Vorschläge sind, nur her damit! Ich bin total dankbar für jeden Gedanken und für jede Idee. Ihr merkt langsam, ich bin noch nicht großartig vorbereitet. Bin kein Outdoor-Profi!
Ich versuch das jetzt einfach mal und lass euch daran teilhaben ich würde mich sehr freuen, wenn ihr während der Reise ein bisschen mit mir in Kontakt tretet.

Shownotes für iTunes-Hörer: https://www.leben-pur.ch/020-mein-abenteuer-alpenueberquerung-wer-wie-was-wieso-weshalb-warum/


Infos:

Bushcraft Essentials Holz-Hobo-Kocher

Holz & Wald: Frienisberg im Berner Seeland

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