Spanien – Zu viel Gaudí in Barcelona

Zu viel Gaudí in Barcelona

Scheinbar haben sich alle Hunde der Region um etwa halb 7 zu einem guten-morgen-liebe-rambla-bellen verabredet und führen das hochmotiviert durch. Ich erwache bei geöffnetem Fenster und dem Hundegebell der Hunde im Innenhof. Na wenn schon wach, dann kann auch Gerd geweckt werden. Wir machen uns auf den Weg in die Stadt. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass unser Hostel weder Frühstück anbietet noch über einen Frühstücksraum verfügt.

Auf dem grossen, überdachten Mercat schlendern wir zwischen farbenfrohen Gewürz-, Obst- und Gemüsehändlern vorbei. Auch an einer Menge Fisch- und Fleischständen. Urgs…

An einem Bäckereistand trinken wir einen Espresso und wenig weiter kaufen wir uns eine Menge frisches Obst und naschen alles auf. Wir besorgen uns Tickets für die Gaudí-Kirche Sagrada familia und für den Park de Güell. Hier betrachten wir, wie sollte es anders sein, Gaudí-Bauwerke. Mir geht dieser Gaudí schon langsam auf den Keks. Als wenn Barcelona nicht noch anderes zu bieten hat als Gaudí.

Der Eintritt in die Kirche ist erst für um 17 Uhr vorgesehen, wir haben also Zeit, durch Barcelona zu schlendern. Nur, bei der Hitze haben wir gar keine Lust.

Wir entscheiden uns für eine kleine Siesta im Hostel und nach einem Powernap dort sind wir fit für Gaudí. Wir also hin zu dieser Kirche. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich lieber die Santa Maria del Mar besucht, denn über die Erbauung dieser Kathedrale hatte ich mal einen Roman gelesen und finde das nun weitaus spannender.

Nun gut, wir also zu Gaudí. Und wie es so manches mal in meinem Leben und auch hier auf dieser Reise ist, bin ich überrascht und beglückt worden. So etwas schönes, festliches, lustiges, farbenfrohes und beeindruckendes habe ich noch nie gesehen. Es ist in der Kirche unfassbar schön und ich mag gar nicht mehr herausgehen. Wir hören unseren Audioguides komplett zu und sitzen dann noch eine ganze Weile und betrachten diesen schönen Bau. Da sitzt du da und schaust in eine Ecke und findest immer und immer wieder neue Sachen. Die Überraschungen nehmen gar kein Ende mehr. Allein diese Lichtspiele sind so eindrucksvoll. Ich versuche kurz, das alles zu fotografieren. Stelle aber fest, dass es Dinge gibt, die sind um so vieles grösser als meine Möglichkeit, das fotografisch festzuhalten. So wird es wohl dazu führen, dass ich die Erinnerung an die Sagrada familia im Herzen weitertragen werde.

Irgendwann ist aber auch die Zeit hier für uns vorbei und wir nehmen uns einen Bus, der uns zum Hafen und somit auch zum gotischen Viertel führt. Jetzt komme ich doch noch dazu, meine Santa Maria del mar anzuschauen und ich darf anschliessend in der Tapasbar Gerd die ganze Geschichte des Romanes berichten. So komme ich nochmal in die Geschichte rein und auch in das Gefühl, wie sie erbaut wurde. Wie der kleine Wasserträger zum grossen Steinträger wurde und ein freier Bürger Barcelonas. Wie er heimlich ins Judenviertel ging und später sogar Handel trieb mit Händlern aus aller Welt. Und immer im Blick zur Santa Maria del mar.

Ich bin beseelt und glücklich, ausserdem satt von den tollen Tapas. Den Ausflug zu den abendlichen Springbrunnen sparen wir uns, wir gehen ins Bett und können heute störungsfrei einschlafen. Morgen geht‘s los auf die Fähre, jedoch nicht ohne zuvor in einem heute entdeckten vegetarischen Restaurant zu frühstücken. Wir haben erfahren, dass es um 9 öffnet und das passt uns wunderbar, denn halb 11 müssen wir los um zur Fähre zu fahren, welche uns nach Genua bringt.

 

 

 

Teilen:
Abonnieren
Benachrichtigen Sie mich bei
guest

0 Kommentare
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen
de_DE