Spanien – Espresso und Lemon Soda

Espresso und Lemon Soda

Wir schlafen eigentlich gut, sind dennoch nicht so richtig wach am Morgen. Die Durchsage der Dame in etwa 6 Sprachen geht mir gehörig auf den Wecker. Erst erzählt sie, wo überall die Cafés offen sind und ab wann. Und dann geht sie Parkdeck für Parkdeck durch, wer sich wo und wann einfinden muss, damit eine reibungslose Ausfahrt gewährleistet ist. Ich vermute das alles wird in englisch, spanisch, französisch, italienisch, etwas in deutsch, auf jeden Fall noch arabisch und marokkanisch gesagt. Eventuell noch katalanisch. Auf jeden Fall nimmt das alles so gar kein Ende. Sie spricht und spricht und irgendwann bin ich also tatsächlich wach. Wir rollen unsere Isomatten zusammen, knüdeln ein vorletztes Mal unsere Schlafsäcke in die Tüten und machen uns auf zu unserem Treffpunkt. Wo der allerdings ist, wissen wir nicht. Wir entwickeln eine Strategie: wir suchen andere Motorradfahrer und laufen denen einfach nach. In der Hoffnung, dass sie wissen, wohin. Dieses Schiff hat echt 9 Etagen und überall sind Menschen und in den unteren Etagen sind die ganzen Autos, Motorräder und LKWs. Ich bewundere diejenigen, die in diesem Chaos durchsehen. Wir traben also den zwei Motorradfahrern aus Dresden hinterher, die wissen allerdings nun auch nicht wohin, haben aber einen schlauen Plan: erst mal einen Kaffee. Das machen wir auch und siehe da, direkt am Café Atlantik ist sogar unser Treffpunkt für Deck D. Denn da haben wir offensichtlich geparkt. Auch das haben wir uns natürlich nicht gemerkt, aber eine Dame, die beim reinfahren direkt hinter uns war, hat sich das merken können. So sind wir also sicher und warten auf das Anlegen des Schiffes. Nur Minuten später lassen uns die Sicherheitsleute runter zu unserem Felix, wir packen diesmal ganz in Ruhe unser Zeug zusammen und düsen wie die Profis raus aus unserer Fähre.

Ein kurzer Stopp in Genua ist noch angesagt, schliesslich wollen wir Pesto Genovese kaufen und dann aber los in Richtung Norden. Gern möchten wir heute noch den Lago Maggiore erreichen und dort zelten. Wir fahren gemütlich über Land und ich muss schon sagen, Italien gefällt mir ausserordentlich gut. Ich liebe diese Farbigkeit, die schönen Dörfer, das Lebhafte auf den Märkten und vor allem das Grün. Überall sind die Gärten grün. Voller Pflanzen, voller Blumen. Mein Augen saugen das förmlich auf.

Unterwegs holen wir uns Foccacia und essen das mit einem unserer Gläser Pesto. Wir machen zwischendurch Stopps, um hier mal einen Espresso zu trinken und da mal ein Lemon Soda für Gerd.

Irgendwann kommen wir am Lago an und haben nur noch einen Wunsch: hinein ins kühle Nass. Also, Badesachen raus und rein in den See. Er ist sooo toll. Etwas frischer als das Mittelmeer aber unglaublich toll. Am Liebsten würde ich ewig hier drin plantschen. Wir haben uns eine ruhige Stelle ausgesucht und nutzen die Zeit. Wir geniessen das Baden und das Wasser. Wir plantschen und lassen es uns richtig gut gehen. Erst jetzt merken wir, dass wir seit 2 Tagen gar nicht geduscht und dergleichen für unsere Körperhygiene getan haben. Jetzt wird es aber Zeit. Also noch einmal untertauchen und schnell noch die Haare abspülen. Haare waschen ist schon seit Wochen kein Thema mehr. Aber regelmässig mit Wasser oder im Meer gespült und schon haben wir fluffig-weiches Haar.

Hier schmieden wir einen neuen Plan. Wir wollen am Sonntag noch Alex besuchen. Also geht es rechts am Lago entlang und dann über den Gotthard. Aber heute fahren wir erst einmal nur bis nach Bellinzona. Hier nisten wir uns noch einmal in eine Jugendherberge ein und am Abend schlendern wir hungrig über das Streetfoodfestival und schlagen uns die Bäuche voll.

 

 

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