03. Juni 2021

03. Juni 2021

Grosse Reise 🏍 Tag 271
Heute gibt es etwas Geschichte. Ziemlich alte Geschichte.

Als wir ankommen und von der Dame am Kassenhäuschen den frühen 2000er-google-translate-Beschreibungszettel bekommen glauben wir auch, dass sie uns hier echt ne Geschichte erzählen.

Oder einen Bären aufbinden wollen. Oder vielleicht sogar einen Fantasie-Wettbewerb gemacht haben und die beste Story gewonnen hat.

Wir stapfen also durch einen Wald, treffen auf runde, eckige, halbrunde und halbeckige Steine im Gestrüpp und sollen nun erkennen, dass hier das Bett der Götter, dort der Thron des Zeremonienmeisters und hoch oben das Olivenöl, die Milch und was weiss ich noch alles durchfloss.

Wir überlegen, ob uns a) die Ernsthaftigkeit verloren gegangen ist oder b) uns der historisch-spirituelle Zugang fehlt oder c) alles an der schlechten Übersetzung liegt.

Gerd macht dennoch Fotos, ich sitze auf dem Stein, der eigentlich ein Kopfkissen sein soll und lese mich durch meinen Reiseführer.

Der hat sogar noch was Spannendes zu dieser Stätte zu bieten: Der damalige kommunistische Bulgarien-Chef, Todor Schiwkow, (Regierungszeit 1954–1989) hatte hier südlich von Sozopol seine Jagdresidenz und das war natürlich für Normalsterbliche, also fürs Volk, nicht zugänglich. Was – nebenbei gesagt – ganz prima war für den Naturschutz. Hier durften keine Riesen-Hotels gebaut werden. (Das mit der Jagd steht auf einem anderen Blatt, mir als überzeugte Vegi-Tante ist das natürlich auch nicht recht!)

Also hat man nach der Befreiung Bulgariens irgendwann dieses Jagdrevier frei gegeben und das Felsenheiligtum «Beglik Tasch»
zugänglich gemacht. Für eine schöne Wanderung, ein gemütliches Picknick und ein bisschen Klettern ist der Ort wunderschön. Auf der Strecke nach Süden lohnt sich dieser Abstecher allemal!

#BeglikTasch #Felsenheiligtum #14JahrhundertvorChristus

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