Spanien – Lächelndes Nichtstun

Lächelndes Nichtstun

Ich erwache halb 7. Ich bin ausgeschlafen. Habe etwas komisches geträumt, erinnere mich aber nicht. Ich gehe schnell aufs WC. Das muss ich immer als erstes tun, stelle fest, dass ich es sehr angenehm finde, dass der Camping Platz nicht so gross ist und die Luft schon schön warm ist. So kann ich im Nachthemdchen über den Platz gehen.

Ich überlege, was ich mache. Gehe ich vor ins Café und schreibe Tagebuch? Oder lege ich mich mit meiner Isomatte einfach raus vor das Zelt? Oder gehe ich eine Runde an den Strand? Alles scheint verlockend, aber noch mehr lockt mich die Nähe zu Gerd. Ich kuschel mich noch einmal ins Zelt zu ihm und freue mich über die Nähe zu ihm. Ich liebe ihn einfach wie verrückt. Er wird langsam wach und schaut mich an. Wir küssen uns und ich sinke ganz tief in seinen Blick. Ich fühle mich im siebenten Himmel. Schliesse noch einmal den Zelteingang zu und freue mich, dass ich mit meinem liebsten hier in den Freien bin.

Später stehen wir beide auf, machen gemeinsam unsere Wäsche und sitzen gemütlich bei einem Espresso im Café. Wir lesen, schreiben und schauen uns verschiedene Routen an, die wir ab morgen fahren könnten. Am Meer entlang? Durch die Berge? Wie auch immer, es wird schön sein.

Nach unserem ausgedehnten Frühstück gehen wir gegen 12 an den Strand. Gerd hatte vorher noch unsere Wäsche aufgehängt, sie ist mittlerweile fast trocken. Da wir ja nicht wie viele hier voll ausgestattet sind, hängt unse Wäsche an Leinen, die nicht von uns sind und unsere Jeans baumeln Kreuz und quer über unserem Felix. Felix, so heisst unser Töff. Mit jedem Tag liebe ich diesen Felix mehr. Fotografiere ihn in coolen Posen und finde ihn richtig chic.

Also, wir gehen an den Strand. Wir sind hier, wenngleich wir das auf dem Camping gar nicht merken, an einem Hotspot. Der Strand ist rappel voll mit Menschen. Alle kommen mit Schirm, Liegestühlen, etlichem Equipment. Wir haben unsere beiden Handtücher und eine Flasche Wasser dabei. Wir springen in die Fluten und geniessen die Wellen, die Sonne, das Wetter und uns. Wir lachen bei jeder Welle, die uns umhaut. Und wenn wir mal nicht achtsam sind, krachen die Brecher in uns rein und wir wissen nicht mehr, was oben und unten ist.

Mir persönlich ist der Strand viel zu voll. Ich sitze im Sand, spiele mit ihm und baue eine Kleckerburg. Die Leute schauen. Es gibt hier kaum Menschen, die lächeln. Das finde ich sehr merkwürdig. Mir fehlt das Lächeln.

Die Sonne scheint vom Himmel, es sind mittlerweile um die 30 Grad und das Wasser wirkt fröhlich, so wie es die Wellen an den Strand spült. Ich gehe in die Offensive. Ich lächle die Menschen an. Immer und immer wieder. Hier mal ein älterer Herr, da mal eine Dame. Aber mehr oder weniger lächelt kaum jemand zurück. Das ist speziell. Aber ich bleibe dran, ich möchte Lächeln und ich möchte das Lächeln in den Menschen sehen.

Nach einer Weile treibt es uns zurück in den Schatten, Gerd legt sich ins Zelt und ich davor. So verbringen wir den Nachmittag beim faulen Nichtstun. Vielleicht gehen wir am Abend noch in die Stadt? Mal schauen. Vielleicht aber auch nicht…

Wir sind noch kurz in die Stadt gegangen, aber nur, um endlich eine Simkarte zu kaufen. Danach schnell wieder auf den Camping, weitermachen mit dem Nichtstun. Das können wir sehr gut. Hat uns auch Spass gemacht. Am Abend dann nochmals in die Fluten, das ist wirklich schön. Das warme Wasser, die Wellen und einfach nur treiben lassen. Danach sind wie immer hungrig und müssen sofort Tapas essen gehen…

 

 

 

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