Spanien – Wir haben Rücken, Po und Beine

Wir haben Rücken, Po und Beine

So langsam komme ich in das Gefühl, Strecke zu machen. Mit dem Motorrad durch die Natur zu fahren. Die Berge zu bewundern, die Seen anzuschauen und einfach nur sein. Während ich so dahin getragen werde von unserem Felix.

Am Morgen erwachen wir und entgegen unserer sonstigen Routine gehen wir erst einmal ausgiebig frühstücken. Tostados und Espresso, was sonst… Das Camping-Café ist wirklich süss, überdacht mit etwas Sonne dabei. Wir sitzen zwischen jungen Familien und einer Mama, die gerade ihr Baby stillt. Wir schreiben Tagebuch und planen unsere Strecke für heute. Wir wissen überhaupt nicht wohin wir fahren, aber so gegen Norden und Meer sollte es schon sein.

Zuerst einmal aber noch durch den ganzen Nationalpark Sierra de Carzola an wunderschönen blau-grünen Seen vorbei, endlosen Kurven und auf und ab in den Bergen kommen wir durch kleine Städte, die alle mehr oder weniger trist sind. In einem essen wir Mittag (Tostados und Zuma), in einem anderen trinken wir Espresso. Weiter geht‘s, das Ziel ist nun klar. Hellin. Zuerst einmal sehen wir aber auf der Karte noch einen schönen Stausee mit einem süssen Hotel am Ende der Strasse. Also nichts wie hin. Die Strasse hätte uns schon zu denken geben sollen. Rumpel-Pumpel für etwa 30 Minuten. Am Ende zwar ein toller See und eine gute Hotelanlage, aber weit und breit kein Mensch zu sehen. Irgendwie sehr gruselig. Gerd dreht um ohne gross zu fragen. Und auf seine Intuition können wir uns verlassen. Also weiter. Oder besser gesagt: Zurück. Die ganze Rumpelstrasse wieder retour. Na jetzt reicht mir langsam die Motorradfahrerei und der Hintern tut uns beiden weh. Wir wollen einfach nur noch irgendwo ankommen. Also Hellin. Aber als wir hier ankommen, stellen wir fest, dass es die hässlichste Stadt aller bisher gesehenen ist. Ich bin entkräftet und etwas genervt.

Ich bitte Gerd, an einem Supermarkt anzuhalten. Er bleibt beim Moto und ich gehe rein, um uns etwas frisches zu kaufen, damit wir wieder einen Motivationsschub bekommen. Währenddessen findet Gerd einen schönen Campingplatz in der Nähe von Murcia. Also heisst es nochmal eine Stunde aufs Ross. Aber die Fahrt hat sich gelohnt. So wie es scheint sind wir in Fortuna mit seinen heissen Vulkanquellen. Unser Camping hat ein Schwimmbad mit ebendiesem Quell-Wasser. 36 Grad Wassertemperatur und wir lassen unsere müden Körper mal so richtig entspannen. Kurz vor 8 schliesst das Bad, wir sind gut erholt, machen uns einen riesigen Salat und gehen dann noch in die Camping-Bar. Na gut, viel los ist da nicht. Aber für einen Familiencamping ausserhalb der Saison ist das auch gut. Wir zahlen hier 22 Euro für uns beide inklusive Bad-Eintritt. Der allein ist schon 7 Euro pro Person wert.

Nach ein paar runden Rommé unterbrechen wir meine Glückssträhne und huschen ins Zelt, wir sind müde und kaputt. Der Rücken, der Hintern und die Beine tun uns weh. Wir haben definitiv in den letzten beiden Tagen zu viel auf dem Töff gesessen.

Mal schauen. Ob wir noch eine weitere Nacht dranhängen, das entscheiden wir morgen.

 

 

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