Grosse Reise 🏍 Tag 282
Das da drüben ist also Asien.
Als ich das erste mal meine Papierkarte aufklappe, sehe ich da so einen kleinen See südlich von Istanbul. Wir haben ein paar Tage Zeit und wollen einmal rum. Und merken recht schnell, dass die Türkei deutlich grösser ist als Bulgarien. Die Entfernungen sind länger, die Strecken sind schnell mal zwei oder drei Stunden.
Na gut, dann stellen wir uns mal darauf ein. Finden eine wunderschöne kurvige Gebirgsstrasse immer direkt entlang am Marmarameer (das war der «kleine See») und werden auch gleich in unserer ersten Pause auf einen Tee eingeladen.
Entlang der Strasse schnuppert es nach Sommer-Urlaub: Pinienduft, Meeresbrise und Dattelbäume. Das Thermometer klettert das erste Mal seit Reise-Start auf 30 Grad und wir sind froh, dass wir uns für luftige Motorradkleidung entschieden haben.
Der Blick schweift immer wieder auf die andere Seite des Marmarameeres, denn da ist es: Asien. Ja, wir waren schon mehrfach in Asien, aber diesmal ist es irgendwie anders. Irgendwie fühlt es sich grösser an. (Später erfahre ich von Gerd, dass er dieses «grösser anfühlen» nicht hat, okay, ich fühle gerade für genug für zwei.)
Am Abend in Çanakkale nehmen wir die Fähre, setzen ganz unspektakulär mit etlichen Pendlern über und haben es geschafft. Nehmen uns ein Zimmer mit Ausblick und grösstmöglicher nächtlicher Lärmkulisse («Ja, ich würde gern zentral sein!») und machen uns zu Fuss auf, die schöne Altstadt und die Hafen-Promenade zu entdecken.
