Schweden – Lagerfeuergesang in Jokkmokk

grosse reise 🇸🇪 tag 5272 wer nichts plant erlebt das unplanbare. wir sitzen – voellig wissen

Grosse Reise 🇸🇪 Tag 527/2
Wer nichts plant, erlebt das Unplanbare.

Wir sitzen – völlig wissensüberfüllt und tagesermattet – im Museums-Restaurant. Da wir direkt nebenan auf dem Parkplatz der Kirche nächtigen werden, soll hier der Abschluss des Tages stattfinden. Essen, Zähneputzen, ab ins Bett.

Aber es kommt anders: wir treffen hier zwei deutsche Reisende mit unfassbarer Schweden-Erfahrung. Sie sprechen sogar schwedisch, es klingt einfach wunderschön!

Wir kommen ins Schwärmen für die Region, retten nebenbei noch die tagesaktuelle Weltpolitik aus ihrem Dilemma und wissen: es passt. Statt satt und zufrieden ins Nest zu steigen tappen wir ihnen hinterher zur Jugendherberge. Dort fände «irgendwas Schönes» statt. So richtig wissen wir nicht was, aber vertrauen ihnen. Sie in ihrem 4×4 fahren voraus, wir zu Fuss hinterher. (Warum wir allerdings früher an der Jugi waren als sie können wir nicht herausfinden.)

Hier erwarten uns 2 Damen in traditioneller Kleidung am Lagerfeuer, mit Kräuter-Tee und einem Lächeln, welches selbst die allerkältesten Herzen schmelzen lassen würde. Bei uns ist noch alles warm, die knapp -17 Grad sind gerade noch erträglich. Die Hände ballen sich in den Handschuhen zu Fäusten und unsere gesamte Kleidung in Zwiebel-Schichten lässt uns zwar wie Michelin-Männchen aussehen, wärmt jedoch!

Plötzlich entzünden die Damen Handfackeln, stimmen sich kurz ein und fangen an, zweistimmig samische Lieder zu singen. Gänsehaut-Stimmung. Und das nicht wegen der Winterkälte! Sie stellen sich vor, erzählen über die Region und über die Geschichte Jokkmokks. Singen und Tanzen. Und lassen uns mittanzen – schliesslich sind Lagerfeuer-Lieder in Lappland oft Tanz-Lieder. Warum? Ganz klar, damit die Leiber in Bewegung bleiben und nicht erfrieren.

So tanzen wir bei gemütlicher Musik am Feuer, stapfen, drehen und schütteln die Beine und Arme. Nach der dritten Strophe ist auch uns der Refrain eingängig und wir murmeln leise mit. Die Teekanne macht ein weiteres Mal die Runde und wir wollen gar nicht, dass der Abend aufhört.

Danke Annegret und Carsten für diesen wunderschönen Abend!

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