Griechenland – Wandern auf dem Menalon-Trail

25. April 2021

Grosse Reise 🏍 Tag 235

Der Menalon-Trail ist ein Weitwanderweg in 5 Tagesetappen. Er führt an alten Bergdörfern und an einigen, teilweise an Felsen «angeklebt» wirkende Klöstern vorbei und durch die Lousios-Schlucht.

Wir entscheiden uns, eine oder zwei Tagesetappen zu laufen. Das geht hier so: Man spult die Kilometer ab und geht entweder in die nächste Herberge, die dann das Gepäck organisiert oder lässt sich zu einer vorher abgemachten Zeit abholen und zurückbringen. Wir entscheiden uns für Letzteres, weil, ja, weil, hm, wissen wir jetzt auch nicht mehr.

Also wandern wir am frühen Morgen los. Allein das Loslaufen war schon mal gar nicht so einfach, das Frühstück im Hotel war einfach himmlisch, ein Verdauungsschläfchen wäre auch angebracht gewesen.

Also, wir laufen los. Steinige Zickzack-Wege talwärts. Sehr steil talwärts. Ich hatte natürlich recherchiert, dachte so, okay, talwärts und dann der Schlucht entlang. Aber Pustekuchen: in der Schlucht heisst hier: rechte Felsmauer im Zickzack hoch für das erste Kloster, wieder zickzack runter, über die Brücke, das gleiche Spiel dann links, klar, hoch zum Kloster. Weiter ging es dann runter-rüber-rauf-runter-rüber-rauf.

Im ersten Kloster Philosophou besichtigen wir kurz die Gemäuer, packen unser «Restfrühstück» aus und versuchen zu picknicken. Da haben wir die Rechnung ohne den Wirt, hier in Form von mindestens 12 Katzen, gemacht. Sie mauzen wie verrückt, springen auf uns und auf unseren Tisch und wir snacken in Windeseile.

Weiter geht es – klar, wieder runter – zum Fluss Lousios, der hier schon recht an Fahrt aufgenommen hat und lärmt wie die Verzasca im Tessin. Alte Steinbrücken oder moderne Edelstahlbrücken (EU-Beschilderungen informieren über den Financier) führen uns rüber und nüber. Allerdings macht der Fluss was er will und plätschert auch schön über die Wanderwege, die fröhlich vor sich hin moosen und somit zu einer Rutschpartie werden.

Schon längst haben wir nasse Füsse, aber wir müssen weiter. Da oben (schon wieder rauf?) wartet das nächste Kloster. Das Kloster Podromou. Es hängt so wie eingemeisselt an der Felswand. Von hier haben wir wieder einen traumhaften Ausblick ins Tal, welches wir sogleich wieder erreichen, da wir ja den Fluss queren (traversieren?) wollen-müssen.

Am Tages-Ziel angekommen, finden wir die Überreste der antiken Stadt Gortys (viele alte Steine!) mit seinem – heute würde man sagen – Wellnesstempel und wieder eine dieser schönen Steinbrücken. Ein letztes Mal queren wir den Fluss um auch schon von fröhlichem Gehupe unseres Abholdienstes begrüsst zu werden. Frisches Wasser, Orangen aus seiner eigenen Ernte und eine informative Fahrt auf Griechisch (?!?) über zig Serpentinen zurück beenden unseren Trail.

Erst als wir in Dimitsana aus dem Taxi aussteigen wollen und sich unsere Beine nur schmerzhaft an ihre Hauptaufgabe erinnern, merken wir, was das heute neben wunderschön auch war: anstrengend.

Infos hier: https://menalontrail.eu/

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