Grosse Reise 🇸🇪 Tag 512
Ständig ist entweder der Wassertank leer, das Klo voll, der Abwasch nicht gemacht oder die AdBlue-Anzeige blinkt. Oder es friert der Wasserauslass fest.
Wir versuchen, irgendeinen Rhythmus zu etablieren, klappt bisher so halb-halb. Denn wenn wir alles aufgefüllt und abgelassen haben, fällt uns ein, dass wir genau jetzt frisches Brot oder eine ganz bestimmte Sorte Tee kaufen wollen.
Manchmal (also eigentlich immer) fliesst das Wasser nicht aus dem Brünneli (Design vs. Function) und wegen der merkwürdigen Isolation und der demnach kühlenden Schrank-Konstruktion ist auch unser Olivenöl nur noch am Stück zu haben.
Und dann das Thema Wäsche: wir spazieren alle 3 bis 4 Wochen mit unseren Wäsche-gefüllten Taschen zum Waschsalon. Zwei Heissgetränke und zwei Waffelsandwiches später haben wir unsere saubere Wäsche zurück, das meiste davon getrocknet. Ein paar sensible Teile hängen wir in unserem (Sauna-)Bad auf, hier trocknet es schneller als an der Draussen-Luft.
Ach ja, dann wären da noch kalte Schuhe, die vor dem Heizungsauslass vorgewärmt werden. Auch viel zu kalter Rotwein bekommt hier seine Wohlfühltemperatur. (Wir bekommen Besuch, deswegen der Rotwein!).
Alles in allem ein ganz normales Leben, wie mit Wohnung. Okay, Wasser nachfüllen und Klo entleeren war einfacher, aber der Rest? Ob man nun 2 x die Woche oder alle 2 Wochen Wäsche macht oder ob die Schuhe nach der Wanderung auf oder vor die Heizung gestellt werden bleibt doch gleich. Oder?
Egal wie jeder lebt, meistens ist es ja selbst ausgesucht, selbst entschieden und hoffentlich weitestgehend zufrieden. Hier und dort.
Das Organisatorische, das Leben neben Arbeit, tollen Ausflügen, interessanter Museen und Länder-Highlights haben wir irgendwie mitgenommen.
Genau wie uns: man nimmt sich immer selbst mit. Bist du vorher schon unfreundlich zu dir selbst und den Menschen, wirst du das auf der Reise auch sein. Hast du vor der Reise versucht, liebevoll im Umgang mit dir und den Menschen zu sein, wirst du das wohl auch auf der Reise weiterführen.
Soviel zum Thema Camper-Romantik! Gibt alles. Überall. In allen Facetten.
