Wir sind ja bekennende UNESCO-Welterbe-Fans. Hier in Tunesien sehen wir ganz besonders, wie sinnvoll diese Erhaltung durch die UNESCO der «alten Steine» sein kann.
Wir sind uns ziemlich sicher, dass, wenn hier die UNESCO nicht die Hand draufhalten würde, das Amphitheater wäre nicht so gut erhalten.
Es ist das besterhaltene Amphitheater Nordafrikas und mit einem Fassungsvermögen von geschätzt 35.000 Zuschauern nach dem von Karthago (müssen wir noch auf unserer Nordroute hin!) auch das zweitgrösste. Nach dem Kolosseum in Rom sogar das drittgrösste der Welt.
Vor etwa 1800 Jahren, Caesar war schon ’ne Weile tot, er hatte jedoch die Stadt gegründet, begann man, dieses riesige Bauwerk nach dem römischen Vorbild zu erbauen. Warum diese Stadt überhaupt so wichtig war, inmitten von einfach mal nichts, darüber streitet sich die Wissenschaft heut noch. Olivenhaine? Verkehrswege Richtung Sahara? Guter Internetempfang? Who knows?
Wir finden auf dem Busbahnhof einen kleinen Platz, ganz in Ruhe (denken wir und unterschätzen wieder einmal die Fussball-Liebe und fehlenden Lautstärke-Regler!) und besichtigen nahezu allein das Theater. Wir bummeln durch die Gänge, stapfen viele Stufen erst hoch, später dann wieder runter.
Die Sonne scheint wunderschön, wärmt uns und schenkt uns ein tolles Nachmittagslicht. Wir entdecken unterirdische Gänge, Zisternen, ein klasse Bewässerungssystem. Unsere Fantasie geht mit uns durch, wir stellen uns Gladiatorenkämpfe vor (Gerd hat, glaube ich, kurz das Gefühl, von Tausenden angehimmelt zu werden. Denkt er ernsthaft, er sei ein Gladiator?), sehen vor dem inneren Auge Kämpfe und ich vor allem eines: ganz viel Tierleid.
Beim Herausgehen kommen wir an einem Plakat vorbei. Und erfahren, dass abertausende Sklaven hier beim Bau umgekommen sind. Wir schauen uns an und ich sage zu Gerd: «Hier zahlen wir Eintritt für das Werk von Sklaven, bei der WM gerade in Katar verachten wir es.» Was für eine Welt.
Später schlendern wir durch die Gassen von El Djem, finden ein Café mit frisch gepresstem Orangensaft und beschliessen, dass der heutige Tag alles in allem dann doch ein guter war.
Merci fürs «Mitreisen»
Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.
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