Deutschland – Freunde & Familie en masse

Tausende Vögel zwitschern, Rehe huschen über die Felder, Schwäne ziehen mit ihrem unverkennbaren Flügelschlag über den Baggersee. Und wir? Kommen zur Ruhe. Lassen unsere Gedanken schweifen, sortieren die Eindrücke der letzten zwei Wochen in unseren Herzen und Köpfen.

Wir stehen an einer alten Kiesgrube, die zum See und Naturschutzgebiet geworden ist. Unser Enkelhund, der uns seit einigen Tagen begleitet, ist im Paradies. Die Laufrunden durch Wald und Wiesen werden immer länger, mancher Hase und manches Reh wird nur deshalb verschont, weil Max an der Leine bleiben muss (und wir so sicher sind, dass wir ihn auch wieder zurückbringen können).

Wieder einmal merken wir: Unser Leben im Wohnmobil ist ein Traum. Wir stehen mitten in der Natur, schlafen in absoluter Stille und werden schliesslich von tosendem Biolärm (Kröten, fliegende Schwäne und unzählige Vogelarten!) geweckt.

Beim Kaffee wird Gerd dann sagen: «Ich glaube, ich habe noch nie so intensive Familientage erlebt, die so erfüllend und glücklich waren». Diesmal haben wir uns Zeit genommen, meine Freundinnen in der Heimat besucht und einen tollen runden Geburtstag gefeiert. Das Schönste an unserer grossen und inzwischen weit verstreuten Familie war diesmal: Alle sind gekommen. Von nah und fern.

Der Saal war voll von strahlenden Menschen, drei Tenöre gaben ein wunderbares Konzert und danach spielte die Musik zum Tanz auf. Wir haben gegessen, gelacht, geplaudert, viel getanzt und in einer wirklich bewegenden und auch sehr lustigen Rede auf 90 bewegte Lebensjahre zurückgeblickt. Danke Mama, dass du diese grosse Familie geschaffen hast.

Die Tage vor und nach dem Fest haben wir bei Freundinnen und Verwandten verbracht, durften bei einer Brautkleid-Anprobe dabei sein. Zukünftigen Hochzeitslocations auf den Zahn gefühlt (hui, da kommt was Grosses auf uns zu!) und mit der Familie gebruncht, gegrillt, etliche Schwedeneisbecher verdrückt (ich liebe Eierlikör!) und die Welt um uns herum vergessen. Haben neue Familienmitglieder kennen und lieben gelernt und die, die uns verlassen haben, noch einmal betrauert. Und – das scheint die Kernkompetenz unserer Familie zu sein – deutlich zu viel gegessen. Denn: Wo immer wir Weltenbummler auftauchten, waren die Tische gedeckt. (Unsere griechischen Orangen, der frische Feta, die Oliven und die tunesischen Datteln kamen sehr gut an!)

Und jetzt sitzen wir am See, die Vögel zwitschern laut, die Sonne scheint, kann sich aber noch nicht gegen den kühlen Wind durchsetzen, und wir fahren gleich weiter: langsam Richtung Schweiz.

Was nehmen wir mit?

• Wunderbare Menschen in unserem Herzen
• Die Zeit mit unseren Kindern, die immer die wertvollste von allen sein wird
• Tausende von Fotos und Videos voller schöner Erinnerungen
• Die Erinnerung, dass unsere Familienfeste einfach grossartig sind
• Zwei Hochzeitseinladungen
• Ein paar Gläser selbstgemachte Marmelade, zudem kleine und grössere Geschenke aller Art
• Das Vertrauen, dass Treffen mit Freundinnen auch nach Jahren noch so sind, als wären wir nur eine Woche weg gewesen
• Neue Wolle und viel Nähzeug aus vorsintflutlichen Handarbeitskisten
• Das Wissen, dass wir – auch wenn nicht immer alles toll ist – eine Familie haben, die einfach da ist
• Und das Versprechen an uns selbst, dass wir irgendwann mal eine Fastenkur machen müssen. Bald. Sehr bald!

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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