Griechenland – Einsame Chalkidiki

Irgendwie haben wir uns Chalkidiki anders vorgestellt. Kilometerlange Strände, hier und da ein Hafencafé und ein bisschen griechisches Treiben. Entgegen unserer Vorstellung, die wir uns ehrlicherweise aus genau einem Dorf, unserem Koroni, speisen, ist es hier leer. Und wir meinen leer. Menschenleer.

Die Häfen sind leer. Die Strassen sind leer. Die Strände auch. Alle, wirklich alle Kefenia und auch alle Touristencafés haben die Schotten dicht. Auf der Strasse begegnen wir null Komma null Autos. Wir sind tatsächlich ganz allein. Ausserhalb der Touristensaison scheint es hier kaum Menschen zu geben.

In Nikiti, einem der angesagten Spots, finden wir ein Gamer-Café, in dem drei Leute an einem Tisch sitzen. Wir setzen uns dazu und der Wirt freut sich: Wir sind seit Tagen die Ersten ausser den «drei da drüben», lacht er. So bestellen wir endlich meinen heissgeliebten Elleniko Metreo, den griechischen Kaffee, schauen auf den leeren Hafen und erfreuen uns doch an der Sprache, die von «den Dreien da drüben» herüberweht. Wir schauen aufs Meer, tun einen ganzen Tag lang nichts anderes, als aufs Meer zu schauen und die Sonne zu geniessen, und fragen uns, was morgen wohl passieren wird.

«Lass uns die Insel erkunden.» Chalkidiki ist eigentlich eine Halbinsel mit drei Fingern. Wir sind, warum auch immer, auf dem mittleren Finger gelandet. Den fahren wir gemütlich ab, halten hier, halten dort. Landen in einem Bergdorf mit toller Aussicht und einem Mini-Museum (Heike) und vielen tollen Katzen (Gerd). Er füttert alle Katzen des Dorfes, bis alle satt sind, irgendwann bekommen auch die hungrigen Hunde etwas vom heiligen Katzenfutter.

In den Bergen finde ich weihnachtliches Gestrüpp, das in unseren Weihnachtskranz wandert. Kerzen kommen aus Ungarn, Räuchermännl und Duftkerzen noch aus dem Erzgebirge. So zelebrieren wir in unserem Felix eine doch recht traditionelle internationale Vorweihnachtszeit.

Weiter geht es vorbei an einsamen, wunderschönen Stränden. Die Sonne versteckt sich heute, richtiges Strandfeeling will nicht aufkommen. Am Abend plaudern wir ausgiebig mit den Kollegen – es ist mal wieder Freitag und wir treffen uns seit Jahren in der virtuellen Kantine zum Plaudern.

Die Nacht verbringen wir auf einem spektakulären Stellplatz hoch oben an der Steilküste. Mit bestem Blick auf das tosende Meer. Das tosende Meer hätte uns eigentlich eine Warnung sein sollen. War es aber nicht. Deshalb sind wir zwar schön eingeschlafen, aber dann um halb drei Uhr morgens im Pyjama zu einem weit weniger stürmischen, windigen, schaukeligen Platz drei Dörfer weiter gefahren. Um kurz vor drei liegen wir wieder eingemummelt im Bett, unser Felix schaukelt nicht mehr und wir können in Ruhe ausschlafen.

Am Morgen stellen wir fest, dass wir direkt an der Hauptstrasse gestanden haben. Nur haben wir davon nichts mitbekommen. Denn: Auf dem mittleren Finger von Chalkidiki ist einfach nichts los.

leben pur

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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