Iran – Das Mausoleum Soltaniyeh und endlich ein Plan

Iran – Das Mausoleum Soltaniyeh und endlich ein Plan

Wir verlassen Zentral-Iran auf der Autobahn, die Nachrichten überschlagen sich, verschiedene Botschaften lassen ihre Mitarbeiter und deren Angehörige spontan nach Hause fliegen. Es ist der 12. April 2024. Und rückblickend wissen wir, dass der Iran in der übernächsten Nacht Israel angreifen wird.

Und ja, wir wissen, dass wir unsere Berichte verspätet geschrieben haben. Wir wollen uns die Zeit nehmen, in Ruhe über unsere schöne Reise durch dieses unglaublich reichhaltige Land zu reflektieren.

Wir fahren also zügig nach Norden, unser heutiges Ziel ist Zanjan. Dort, oder besser gesagt in der Nähe von Zanjan, wollen wir in einem netten Hostel übernachten. Erfan hat uns versichert, dass wir hier in Ruhe auf dem Hof schlafen können und ausserdem die Wirtin eine begnadete Köchin ist.

Dass wir zudem neben einem historischen UNESCO-Weltkulturerbe schlafen werden, merken wir erst bei der Ankunft. Aber schon auf dem Weg dorthin spüren wir, dass es deutlich kühler wird, packen unsere Wollpullover aus und picknicken auf einem der Pässe mit den Tomaten-Reis-Resten von Soodeh und Majid. Gut, dass wir immer alle Reste verwerten!

In Soltaniyeh angekommen, werden wir herzlich empfangen und kulinarisch verwöhnt. Doch so richtig geniessen können wir den Abend nicht, ständig schauen wir auf unsere Smartphones mit den aktuellen Nachrichten und überlegen, was zu tun ist.

Und wir planen: Wir fahren Richtung Türkei, die Grenze kennen wir. Wir lieben das Land. Und dann haben wir zu Hause in der Schweiz unser eigenes Bett, unsere eigene Küche und unser eigenes Büro: unseren Felix. Für zwei, drei Monate zu Hause wäre uns ein Hotel oder ein Daueraufenthalt auf dem Sofa bei Freunden dann doch zu anstrengend. Und wir sind ehrlich: Wir wissen nicht, ob wir den nächsten Winter in der arabischen Welt verbringen wollen.

Also erst mal richtig ausschlafen! Das heisst: sehr früh ins Bett gehen und erst kurz vor 8 Uhr aufstehen. Unser gebuchtes Frühstück erwartet uns erst um 9 Uhr. Bedeutet: Sightseeing direkt vor der Tür: Gonbad Solaniyeh, das Mausoleum des Sultans Oldschaitu, eines der grossartigsten Grabbauten. Der Sultan selbst hatte wohl ein recht bewegtes Leben. Er konvertierte von einer Religion zur nächsten, dann zur übernächsten, und am Ende liess er sich einfach sein eigenes riesiges dreistöckiges Mausoleum bauen, in dem er dann 1316 auch begraben wurde.

Die Ruhe des Morgens, unsere ausgeschlafenen Köpfe und die Einsamkeit hier tun uns gut. Beim Frühstück überlegen wir noch unsere Route, Gerd sagt eher beiläufig: «Lass uns heute ausreisen, ich habe so ein Gefühl, dass es gut wäre». «Abgemacht, lass uns los!»

Denn eine unserer Reiseregeln lautet: Wenn einer von uns beiden «so ein Gefühl» hat, hören wir darauf. Immer. Ob es um Stellplätze, Geldwechsel oder Reiserouten geht. Ob es um politische oder zwischenmenschliche Dinge geht: Solche Gefühle, wir nennen sie auch Intuitionen, werden immer ohne Hinterfragung akzeptiert.

leben pur

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Also frühstücken wir nach unserem letzten Kultur- und Geschichtshighlight und sind um 10 Uhr (nachdem ich im Copy-Waschmaschinen(?)-Shop noch Ausweise, Carnet de Passage, Visa und Fahrzeugpapiere für die Grenze habe kopieren lassen) auf der Autobahn. Denn: wir haben heute noch eine weitere Fahrt vor uns. Aber dazu gibt es ja schon einen Beitrag, den ich hier verlinke und chronologisch jetzt hinten anstelle, auch wenn er schon vor über vier Wochen veröffentlicht wurde.

Und so endet unsere Reise durch den Iran mit einer langen Fahrt und vielen schönen Erinnerungen, die wir hier versucht haben festzuhalten. In kleinen Tages-Anekdötchen und in noch kleineren kuriosen, bemerkenswerten, zauberhaften Minigeschichtchen.

Danke Iran, danke, dass wir in dieses traumhafte Land eintauchen durften. Und danke an alle Menschen, die ausnahmslos wunderbar, zuvorkommend und gastfreundlich zu uns waren! Danke, Merci, Kheili mamnoun!

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Merci fürs «Mitreisen»

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