Iran – Schönes, Sonderbares, Wundervolles –Teil 3

Iran – Schönes, Sonderbares, Wundervolles –Teil 3
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Iran-Infos

Der Iran ist für uns das erste wirklich exotische Land. Und mit exotisch meinen wir: Hier ist irgendwie alles anders. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Schmunzeln, lachen, sind irritiert und manchmal auch verzweifelt. Aber das Beste: Egal was, es ist immer jemand da, der fragt, ob wir Hilfe brauchen oder einfach nur einen Tee.

Iran – Einkaufen

Zunächst einmal müssen wir gar nicht so viel einkaufen. Denn wir werden ständig eingeladen. Nicht, dass das unser Plan war oder ist, aber den vielen Einladungen kann man kaum widerstehen. Und ehrlich gesagt wollen wir das auch gar nicht. Gerd sagte heute beim Spaziergang eher beiläufig: «Ich habe ein bisschen Angst vor den nächsten Ländern. Die Herzlichkeit wird mir fehlen!» Und recht hat er, mir geht es ähnlich.

Also, was kaufen wir ein?

Vorab bemerkt: Es gibt alles, was das Herz begehrt. Der Einkaufswagen (okay, haben wir noch nie hier gesehen) würde sich wie in der westlichen Welt füllen, also man muss wirklich nichts extra mitnehmen.

Brot

Zuerst einmal lieben wir das iranische Brot. Es gibt es als Luftpolsterfolie, in A3-Grösse (Sorry, Berufskrankheit, alles in Papier-Grössen anzugeben), als meterlange dünne Brote, die man sich über die Schulter wirft, oder als das uns bekannte Nânbrot. Und ja, es gibt noch viele andere Brotsorten und -formen. Das Schöne und auch das Lustige am Brotkauf ist, dass man sich nie sicher sein kann, ob man überhaupt etwas bekommt. Es gibt Konditoreien mit allem möglichen Süsserem, aber die haben kein Brot. Und es gibt Bäckereien, die manchmal, aber nicht immer, Brot backen. Man muss also hingehen. Die Einheimischen wissen wahrscheinlich, wann der Bäcker anfängt zu backen, wir haben manchmal Glück und manchmal nicht. Wenn es also beim Schlendern durch die Gassen herrlich nach frisch Gebackenem duftet, schlagen wir zu und kaufen Brot. Es gibt aber auch Tage, an denen wir leer ausgehen. Das kommt vor.

Das Brot wird übrigens ofenwarm verkauft, schmeckt natürlich frisch am besten. In den Restaurants wird es (leider) in Plastiktüten serviert. Sonst würde es sofort hart. Wir haben im Felix schon eine Menge Knäckebrot produziert. Stört uns aber nicht, wir essen es auch gerne.

leben pur

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Obst & Gemüse

Gemüse kauft man in Gemüseläden oder an Ständen. Frisch natürlich. An den Hauptverkehrsstrassen gibt es Obst- und Gemüsestände, ebenso in jeder noch so kleinen Strasse in den Dörfern und Städten. An den Strassen kaufen wir eher weniger ein, Feinstaub, Abgase und so. Aber dazu mehr im Beitrag, wenn ich mal was über den Verkehr hier schreibe.

Wir beobachten die Iraner. Die kaufen immer riesige Säcke mit Zwiebeln, Gurken, Auberginen und so weiter. Diese Mengen könnenw ir gar nicht verstauen, also picken wir uns dann 4 oder 6 Kartoffeln aus diesen grossen Säcken heraus, 2 oder 3 Zwiebeln und 4 Tomaten und so weiter. Mehr passt meistens nicht in unseren Felix. Die Verkäufer lächeln milde über unsere Mini-Mengen. Staunen aber jedes Mal, wenn wir unsere Karte zücken und mit Karte bezahlen. Das sind sie nicht gewohnt. Melonen kaufen wir nur, wenn wir wissen, dass wir gleich die Hälfte essen werden. Denn nur halbe Melonen passen in unseren Kühlschrank. Die iranischen Bananen sind viel kleiner und wunderbar süss. Anscheinend kommen sie aus der Region Belutschistan, die sehr sonnig ist, die wir aber nicht bereisen werden.

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Abgepacktes

Man könnte jetzt von Supermärkten sprechen. Oder auch nicht. Gerd würde lieber Lädeli sagen. Denn genau das ist der richtige Begriff. Von Kohle für den Ofen über Windeln und Instantnudeln bis hin zu Reinigungsmitteln kann man hier alles kaufen. Die Hälfte der Produkte sind verpackt, die andere Hälfte meist unverpackt: Nudeln, Reis, Linsen, Kräuter, Zucker, Safranzucker, Süssigkeiten und manchmal auch Kekse oder Waffeln. Je nach Region gibt es auch verpackte Zuckerwatte oder andere regionale Spezialitäten.
In Dosen und Gläsern gibt es auch viel, Tomaten oder eingelegte Gurken. Knoblauch usw. (und vieles, was wir nicht kennen und nicht entziffern können.) Dann gibt es Öl, Butter, Joghurt und alle möglichen Käsesorten. Ziemlich alle Käsesorten hier schmecken nach einer Art fester Milchmasse. Ausser der Ziegenkäse, der ähnelt dem Feta in Griechenland. Aber wir sind ehrlich: Wir sind sehr «picky», selbst in der Schweiz haben wir nur eine Handvoll Bergkäse, die uns wirklich schmeckt.

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Süssigkeiten

Oh ja, davon gibt es viel und oft. Und überall. Lustig sind manchmal die Namen der Produkte, die uns vom Design und vom Produkt her sehr an Bekanntes von zu Hause erinnern. Wir haben ein paar Sachen fotografiert. Ihr könnt ja mal testen, ob ihr erkennt, was wir gefunden haben.
Es gibt Bonbons, Kekse, Teilchen, Kuchen und Torten und Eis. Was wir, ehrlich gesagt, noch nicht probiert haben, irgendwie laufen wir dem Winter hinterher oder er uns. (War nicht so geplant, aber irgendwann kommt der Tag, an dem wir ins Schwitzen kommen!)
Alle süssen Sachen hier sind viel süsser als in Deutschland oder der Schweiz. Manchmal finden wir das toll, manchmal nicht. Je nach Gemütslage. Aber alles in allem: Ein Land nach unserem Geschmack.

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Ansonsten:

Tempo-Tücher kauft man einzeln, Toilettenpapier mussten wir suchen. Alles, was man kauft, ist in Plastiktüten verpackt. Jede einzelne Gurke. Ich bin superschnell, wenn es darum geht, meine eigenen gebrauchten Tüten herauszuholen. Und in 50 Prozent der Fälle gewinne ich das Plastiktüten-Rennen. Mittlerweile bin ich Profi darin. Wenn das Essen im Restaurant zu viel ist, wird es problemlos eingepackt. Und den Reis (es ist eigentlich immer Reis!) braten wir am nächsten Tag mit einem Ei oder etwas Gemüse in der Pfanne.

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Eier

Apropos Eier. Die kaufen wir wie in Tunesien einzeln und bekommen sie in einer Plastiktüte. Wir sind auch hier bünzlig und haben unsere grünen Bio-Eierkartons aus deutschen Supermärkten mitgebracht. Natürlich werden wir hier komisch angeschaut, dann lächeln die Leute und bescheinigen uns, dass wir wirklich gut vorbereitet sind. Wahrscheinlich denken sie: «Ach, diese Touristen!» Aber das Beste: Die Eier, die wir mit nach Hause bringen, sind noch heile.

Es gäbe noch so viel über das Einkaufen zu erzählen. Aber für heute reicht es für einen kleinen Überblick.

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Kleiner Hinweis am Rande

Das sind alles nur unsere eigenen Erfahrungen. Ganz persönlich notiert und möglicherweise anders und vielleicht sogar unvollständiger, als es andere Reisende vielleicht erlebt haben. Also: selbst erleben ist die beste Empfehlung!

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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