Iran – Susa, eine der ältesten Städte der Welt

Iran – Susa, eine der ältesten Städte der Welt

Heute stehen wieder alte Steine auf dem Programm. In Susa parkt Gerd wieder einmal mitten im Kreisverkehr (das ist für uns nun wirklich nichts Neues mehr, ich hoffe immer noch, dass er sich an «unsere» Regeln und an die Schweiz erinnert, wenn wir zurück sind), wir packen unsere Kamera ein, schultern unseren kleinen Rucksack und machen uns auf, die Stadt zu erkunden.

Susa selbst soll eine der ältesten Städte der Welt sein, im Laufe der Jahrhunderte diente Susa als Hauptstadt verschiedener Reiche, darunter das Elamische Reich, das Achämenidische Reich und teilweise auch das Seleukidische Reich. Archäologische Funde aus Susa, wie die berühmte Stele mit dem Codex Hammurabi, einem der ältesten bekannten Gesetzestexte, und die prächtigen Paläste und Tempel zeugen von dieser Bedeutung.

Darüber hinaus war Susa ein wichtiger Knotenpunkt im noch wichtigeren Mesopotamien. Wahrscheinlich war es diese strategische Lage, die Susa so bedeutend machte.

Heute ist Susa, abgesehen von den Ausgrabungen, dem alten Kastell und ein paar kleinen historisch wertvollen Plätzen, nicht wirklich aufregend. Wie überall: eine laute, staubige Stadt mit vielen Essensständen, die wie überall im Iran immer das Gleiche anbieten. Also 15 Essensstände nebeneinander mit ein und demselben Angebot. Ein spannendes Konzept. Denken wir «Westler» doch immer, dass Abwechslung und Individualität das Geheimnis des Erfolges sind.

Wir besichtigen das Museum, das Schloss, die Ausgrabungsstätten und werden immer wieder von Leuten angesprochen, die uns kennenlernen wollen. Einer ist Lehrer. Das Englisch ist ok, aber nicht wirklich toll. Erst (zu) spät merken wir, dass sie sich auch noch als Fremdenführer verdingen wollen. Etwas unklug von ihnen, denn sie haben sich am Ende unserer Tour platziert und wir sind eigentlich schon seit zwei Stunden mit Reiseführer, Triptastic und eigener Internetrecherche den Ausgrabungen näher gekommen.

Tja, das ist wohl das Schicksal aller: Marketing und Positionierung sind wohl auch in einer der ältesten Städte der Welt nicht ganz unwichtig.

Und: wir spüren auch eine gewisse Müdigkeit. Eine Müdigkeit der immer gleichen Gespräche und Fragen. Woher?, wohin?, scheiss Regierung!, wie teuer ist euer Van?, warum habt ihr keine Kinder?, ach, habt ihr; ach, schon verheiratet! (Wir lügen hier ein bisschen, denn die Diskussion über unverheiratete erwachsene, sogenannte heiratsfähige Kinder geht oft in eine unerwünschte Richtung. Nämlich, dass wir die Partner unserer Kinder nie aussuchen würden und volles Vertrauen haben, dass sie sich schon die Richtigen aussuchen werden).

Uns ist völlig klar, dass wir eine so seltene Spezies in diesem Land sind, dass jeder denkt, sich die Chance nicht entgehen lassen dürfen. Das ist uns völlig klar und wir respektieren das. Aber ab und zu spüren wir ein Ungleichgewicht zu unseren energetischen Ungunsten.

Dann bleiben wir freundlich, aber immer öfter auch bestimmt. Und der Satz, der immer hilft und sofort akzeptiert wird, ist: «Könnten wir ein wenig Privatsphäre haben? Wir möchten gerne allein sein / das gerne allein anschauen».

Zum Schluss wollen wir noch ein Heiligtum besuchen, das auf den Fotos sehr fotogen aussieht. Allerdings hat Gerd (hihi) diesmal zu kurze Hosen und zu kurze Ärmel. Wir dürfen nicht rein. Und bei der Hitze hat er wohl keine Lust, sich umzuziehen und noch mal hinzulaufen.

Insgeheim muss ich lächeln, jetzt weiss er wenigstens, wie es mir hier die ganze Zeit geht. Ich bin immer viel zu warm angezogen und muss mich ständig an irgendwelche Kleidervorschriften halten. (Wie lange hat es eigentlich gedauert, dass ich nicht mehr der Norm entsprechen und allen gefallen wollte und nun muss ich wieder zurück auf Los, nochmal Neustart, nochmal lernen, dass mir als Frau keine eigene Kleidungsmeinung zusteht?)

Zum Abschluss von unserem Susa-Besuch trinken wir noch einen Tee in einem kleinen Café und machen uns auf den Weg nach Andimeshk, denn morgen haben wir Grosses vor.

leben pur

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Merci fürs «Mitreisen»

Unsere ersten Vorträge in der Schweiz sind geplant. Weitere in Deutschland könnten folgen. Wir schauen mal. Gern würden wir euch irgendwo im Westen Deutschlands und auch im Raum Berlin mit in die persische Welt mitnehmen. Dazu suchen wir noch Räumlichkeiten. Falls ihr was wisst: Schreibt uns gern.

Leben-pur-Vortrag-Persien

Vortrag & persische Teestunde
Kamele, Kulturen & viele Kontraste
Leben-pur reisen mit dem Camper durchs geheimnisvolle Persien

Zwei Termine:
21.06.24 oder 28.06.24; 19 Uhr Muri/Bern
21. oder 28. Juni 2024 – Beginn jeweils 19 Uhr, Türöffnung 18:45 Uhr RoomZoom – Thunstrasse 162 – 3074 Muri b. Bern

Wir freuen uns über 20 CHF pro Person. Kids sind gratis dabei.
Anmeldung bitte per E-Mail: andrea.kormann@dakor.ch


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