Unser Reiseführer ist voll von Tipps für Tabriz. Hier könnten wir Wochen verbringen. Und doch wollen wir weiter. Das Land ist gross, der Süden (und die Hitze) ruft und unser Visum ist nur 90 Tage gültig.
Ein letztes Mal fahren wir in die Stadt. Wir schlendern noch einmal über den Basar – wir können nicht genug davon bekommen –,futtern uns durch iranisches Streetfood und bummeln durch die Einkaufsmeile. Die uns eigentlich gar nicht so gut gefällt.
Bei Strassenhändlern und in kleinen Läden kaufen wir das Nötigste und endlich, endlich unsere ersten iranischen Datteln. Waren wir schon in Tunesien in Datteln verliebt, schlägt der Geschmack der persischen Datteln wirklich alles. Süss wie Honig und Karamell. Weich wie Nidletäfeli und wir sind sofort süchtig. Süchtig nach persischen Datteln aus dem Süden Irans.
Ach ja, Tabriz. Kaum bin ich beim Essen, schweife ich ab.
1465 wurde die Blaue Moschee, die eigentlich Masdsched-e Kabud heisst, im Auftrag von Chatun Dschan Begun, der Frau des Führers der turkmenischen Stammesföderation, erbaut. Dieser nannte sich während seiner Herrschaft im sogenannten Reich der Schwarzen Hammel Dschahan Schah. Sein Reich mit der Hauptstadt Tabriz erstreckte sich über weite Teile des heutigen Irans, Aserbaidschans und der Türkei.
Der Gebäudekomplex mit der grossen Kuppel wurde in den 1480er Jahren fertiggestellt und umfasste eine Schule, ein öffentliches Bad und eine Bibliothek. Ein Erdbeben im Jahr 1779 zerstörte alle Gebäude bis auf Teile der Moschee.
Der südliche Teil, der als Mausoleum dient, ist mit Marmorplatten verkleidet, auf denen Koranverse eingraviert sind. Das Dach des Mausoleums wurde ebenfalls durch das Erdbeben von 1779 zerstört, aber 200 Jahre später, 1973 wieder aufgebaut. Bis heute sind die Arbeiten am Dach nicht abgeschlossen.
Beim Betreten der Moschee ziehen wir Profis natürlich sofort die Schuhe aus und der weiche Teppich umschmeichelt unsere Füsse. Die Moschee ist riesig und die Farben der Mosaike leuchten in der Nachmittagssonne. Wäre es hier nicht so kalt, hätten wir sicher länger verweilt. So haben wir nur für kurze Zeit die Ruhe inmitten der pulsierenden Grossstadt genossen und uns der heiligen Stätte hingegeben. Aber wir sind ehrlich: sooo beeindruckt, wie viele von dieser Moschee sind, sind wir nicht. Der Funke will nicht so recht überspringen. Das darf aber auch mal sein.
Zurück in unserem Felix schmieden wir Pläne für die Weiterreise. Das Wetter bessert sich, die Sonne scheint stundenlang und die Temperaturen steigen in den zweistelligen Bereich. Ja, wir sind parat für neue Abenteuer!
Merci fürs «Mitreisen»
Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.
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