Iran – Taschkuh, der brennende Berg und das viele Gas

Iran - Taschkuh, der brennende Berg und das viele Gas

Längerer Beitrag – schneller Überblick:

Taschkuh, der brennende Berg

«Die haben hier so viel Gas, dass sogar Berge brennen.», denken wir. Ja, der Iran hat viel Gas, aber dieser besondere brennende Berg ist eher ein Ausflugsziel. Wir fahren durch eine wunderschöne Gegend, ĂŒberqueren sorgenmachende BrĂŒcken, erfreuen uns am endlich wieder erscheinendem GrĂŒn der Natur und kommen tagsĂŒber zum brennenden Berg. Was natĂŒrlich eine ziemlich blöde Idee ist. Wir suchen uns ein schattiges PlĂ€tzchen und kommen spĂ€ter wieder. Am Abend fĂŒllt sich der Platz, Picknickdecken werden ausgebreitet und gemeinsam warten wir auf die Dunkelheit.

Wir sind begeistert von der Schönheit der Flammen, die einfach so aus dem Berg kommen. Die Provinz Khuzestan ist reich an Öl- und Gasvorkommen, und so sind Naturereignisse, bei denen Gase aus dem Boden austreten und sich entzĂŒnden, in solchen Regionen nichts Ungewöhnliches. Eigentlich ist es nur ein kleiner HĂŒgel, der seit Jahren ununterbrochen brennt. Das stĂ€ndige Inferno entsteht durch die EntzĂŒndung der austretenden pyrophoren Gase, die an der Luft verbrennen.

WĂ€hrend wir so dastehen und staunen, werden wir mehrfach eingeladen: hier ein Anwalt (wichtig, wohlgemerkt!), dort ein Minister (ebenso wichtig). Wir sollen mit ihnen zu Abend essen. Und wir? Eigentlich möchten wir in Ruhe die Natur geniessen, irgendwie ist uns nach Alleinsein. NatĂŒrlich wird das respektiert, natĂŒrlich trinken wir noch einen Tee und essen Datteln zusammen. Und dann mĂŒssen wir versprechen, auf keinen Fall hier zu schlafen. Das sei gefĂ€hrlich, die Gase, massenhaft, wĂŒrden uns schlĂ€frig machen, und dann könnten wir in unserem Wohnmobil dieser Welt entschlafen. Gut, wir versprechen halbherzig, hier nicht zu schlafen. Und erwĂ€hnen nicht, dass wir in unserem Felix einen Gasmelder eingebaut haben, der so empfindlich ist, dass er schon beim Kochen von Sauerkraut oder beim Pupsen Alarm schlĂ€gt. Letzteres ist wirklich lustig und leider auch nervig!

Aber am Ende kommt wieder alles anders als gedacht. Aber dazu morgen mehr!

leben pur

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Iran - Taschkuh, der brennende Berg und das viele Gas

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Der Reichtum des Landes: Gas

Im SĂŒden des Iran liegt der Reichtum des Landes. Eigentlich ist der ganze SĂŒden irgendwie Gasfördergebiet. Sagt man Gasförderung? Oder Raubbau? Je nach Quelle liest man von Platz 3 in der Weltrangliste der Gasvorkommen, mal noch weiter oben, mal etwas weiter unten. Wo auch immer der Iran in dieser Liste auftaucht, er ist einer der Big Player im GasgeschĂ€ft.

Eines ist klar: Industrie- und MilitĂ€ranlagen dĂŒrfen wir nicht fotografieren. Wir lesen und hören es ĂŒberall. Selbst unsere Freunde warnen uns, keine Fotos von solchen Anlagen mit unseren Kameras, Handys oder Laptops zu machen. Denn: Es gab und gibt immer wieder Reisende, deren GerĂ€te kontrolliert wurden. Gerade haben wir eine polnische Traveller-Familie getroffen, deren Handys stundenlang nach iranischen Kontakten und Fotos aus verbotenen Regionen durchsucht wurden. Also: Wir fotografieren nichts. Wir löschen sogar stĂ€ndig unseren Suchverlauf. Und hoffen wieder einmal, dass wir nicht gefragt werden. Und auch hier kann ich vorwegnehmen: die Sorge ist unsere stĂ€ndige Begleiterin, aber wir werden kein einziges Mal wirklich kontrolliert.

Allerdings fahren wir stundenlang an den Gasanlagen vorbei, ich habe hier mal ein, zwei Fotos aus einer frei zugĂ€nglichen Online-Fotobibliothek (Adobe Stock) eingefĂŒgt, damit man sieht, wie es hier aussieht.

Auch in den Bergen sehen wir massenhaft Gasabfackelungen. Ich frage mich, warum das passieren muss. Unsere Recherchen bringen nur Unerfreuliches zutage: Umweltverschmutzung par excellence. Wir lesen: «Durch das Abfackeln werden nicht genutzte oder nicht nutzbare Gase nicht direkt durch Abblasen in die Umwelt entlassen, sondern im Vergleich zur Verbrennung wird die Umweltbelastung reduziert. So wird beispielsweise Methan durch Abfackeln zu Kohlendioxid und Wasserdampf verbrannt.» (Quelle: chemie.de).

Wir lesen aber auch: «JÀhrlich werden bei der Erdölförderung 150 bis 170 Milliarden Kubikmeter Erdgas abgefackelt oder einfach in die AtmosphÀre entlassen. Das hat die amerikanische Wetterbehörde NOAA mit Hilfe von Satellitenbildern herausgefunden. Die Erdgasmenge entspricht dem Jahresverbrauch von Deutschland und Italien zusammen. Marktwert der vergeudeten Energie: rund 40 Milliarden Dollar.» (Quelle: Spiegel.de)

«Abfackeln verschwendet Gas und fĂŒhrt zu unnötigen Emissionen von Methan, Kohlendioxid und Schadstoffen wie Russpartikeln, die der menschlichen Gesundheit direkt schaden» (Quelle: catf.us)

«Im Jahr 2021 werden schĂ€tzungsweise 144 Milliarden Kubikmeter Gas durch Abfackeln freigesetzt – genug, um zwei Drittel des Strombedarfs der EuropĂ€ischen Union zu decken.» (Quelle: zeit.de)

Kurz zur Einordnung: Wir wollen dem Iran nicht die alleinige Verantwortung zuschieben: Alle LÀnder, die Erdöl und Erdgas fördern, teilen sich die Verantwortung mit allen LÀndern, die Erdöl und Erdgas verbrauchen. Und das sind wohl mehrheitlich wir, die LÀnder des globalen Nordens, die IndustrielÀnder.

silhouette of petrochemical plant or oil and gas refinery in sunrise
Foto: adobe Stock, chalermchai k
gas flaring. burning of associated gas at oil production.
Foto: adobe Stock, Leonid Ikan

Merci fĂŒrs «Mitreisen»

Hier findet ihr unsere kĂŒnftigen VortrĂ€ge:

Hier sind unsere aktuellen und vergangenen VortrĂ€ge aufgelistet. Anmelden könnt ihr euch ĂŒber die beim Termin stehenden Links. Vermutlich kommen immer mal wieder welche dazu, also merkt euch den Link!

Termin: 25. & 26. Oktober 2024
Unsere VortrÀge: 25. 10.  14:00 Uhr & 26.10. 10:40 Uhr
Ort: Schweiz, zwei Vanlife-VortrÀge auf dem Suisse Caravan Salon Bern
Anmeldung: nicht nötig, aber du musst fĂŒr den Caravan Salon Eintritt zahlen (oder melde dich bei uns, wir können ein paar Tages-Tickets verschenken).

Termin: 25. & 26. Oktober 2024
Unsere VortrÀge: 25. 10.  12:00 Uhr & 26.10. 14:00 Uhr
Ort: Schweiz, zwei Vanlife-VortrÀge auf dem Suisse Caravan Salon Bern
Anmeldung: nicht nötig, aber du musst fĂŒr den Caravan Salon Eintritt zahlen (oder melde dich bei uns, wir können ein paar Tages-Tickets verschenken).

Termin: 24. November 2024 16 Uhr (TĂŒröffnung 15 Uhr)
Ort: Deutschland, Landgasthof zum MĂŒhlenteich 15345 Eggersdorf bei Berlin
Anmeldung: https://forms.gle/5XFgSz31NKzmCzmT8


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1 Kommentar
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Rachel
Rachel
5 Monate zuvor

Tja.
Traurig ist das…..😔
Gas und so…..
Nur redet niemand darĂŒber.
Hauptsache die Gelder fließen in die richtige Richtung. 👍😉

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