Iran – Unsere Liebe zu den Kamelen

Iran – Unsere Liebe zu den Kamelen

Bevor ich heute schreibe: Ich sag’ gleich mal «Sorry» für die vielen Bilder. Wir beide können nicht anders, als Kamele zu fotografieren. Wer also Kamele nicht anschauen mag, liest einfach nur den Text!

Schon in Tunesien begann sie: die Liebe zu den Kamelen. Es sind so ruhige, erhabene und wunderschöne Tiere. Wir sehen sie immer in Gruppen, meist auch mit ihren Jungen.

Dass wir im Iran so viel von unseren Lieblingstieren sehen, war uns vorher gar nicht bewusst. In der Nähe von Quom sind sie uns schon begegnet, aber hier auf der Insel sind sie überall. Leider auch als Zirkuskamele verkleidet, um die Menschen zu unterhalten. Das passt uns gar nicht. Aber wir werden wohl nichts dagegen tun können, ausser selbst nicht auf Kamelen zu reiten. Warum auch?

Auf Qeshm fahren wir oft kilometerweit durch leeres Nichts. Und dann tauchen sie auf, erst eines, dann immer mehr. Sie stehen einfach da, knabbern an trockenen Büschen und schauen uns (manchmal) neugierig an. Aber dann knabbern sie lieber weiter.

Irgendwann überkam uns dann der Wunsch, sie zu streicheln. Da ich auch Kamelwolle in meinem Fundus habe (und die so kuschelig weich ist), will ich einmal im Leben ein Kamel streicheln. Ich schicke Gerd voraus, er soll den Erst-Kontakt machen. Ganz langsam geht er durch das Gestrüpp, bleibt vorsichtig in einiger Entfernung stehen, legt die Hand auf die Brust und verbeugt sich. Aus der Ferne kann ich es nicht hören, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er das Kamel sogar mit Salām begrüsst. Wahrscheinlich grüsst das Kamel mit Salām zurück. So macht man das wohl als Kamel.

Ach ja, Kamele und die Anzahl der Höcker:
Die Anzahl der Höcker ist entscheidend. Wenn man von Kamelen spricht, meint man eigentlich Trampeltiere. Sie haben zwei Höcker und leben hauptsächlich in Asien. Sie werden auch zweihöckrige Kamele genannt. Dromedare haben nur einen Höcker und leben hauptsächlich in Afrika. Man nennt sie auch einhöckrige Kamele.
Also, wir sehen hier natürlich Dromedare, aber wir sagen Kamele. Okay?

Nachdem Gerd «sein» Kamel begrüsst hat, darf er es streicheln. Zumindest versucht er es und es läuft nicht weg. Es schaut sich nur ganz erstaunt um. Ich könnte diese Begegnung stundenlang beobachten.

Mir selbst sind diese Tiere etwas zu gross, als dass ich sie so nah an mich heranlassen würde. Als gestern eines durchs Autofenster schaute, war ich zwar glücklich, aber auch ein bisschen ängstlich. Keine Ahnung, was so ein Kamelkopf alles kann.

Aber ich traue mich: Ich finde ein Kamel, das wirklich nicht wegläuft und keine hektischen Bewegungen macht. Gut für mich. Schritt für Schritt komme ich näher und es lässt sich tatsächlich berühren. Wow, was für ein schönes Erlebnis. Es ist nirgendwo angebunden und hat auch keine Fussfesseln, wie wir sie manchmal bei anderen Herden sehen. Es könnte also weglaufen, tut es aber nicht.

Auf die erste grosse Freude folgt allerdings eine kleine Enttäuschung: Das Fell ist ganz struppig. Unser Enkelhund ist ja ein Mischling mit vielen Terrieranteilen, und sein Fell ist genauso struppig. So kommt mir das irgendwie bekannt vor. (Die Farbe übrigens auch, fällt mir beim Schreiben auf). Ich streiche durch das Kamelfell und finde leider keine weichen Stellen. Das Fell selbst ist irgendwie fettig, wie bei Schafen, aber nicht weich. Und ich frage mich, wie man aus diesen kleinen Borsten so feine Kamelwolle herstellen kann. Das muss ich noch erforschen.

Aber alles in allem wird es unser Spruch des Tages: «Heute haben wir Kamele gesehen. Heute ist ein guter Tag!» Und wir sehen viele Kamele. Überall laufen sie herum, stehen dekorativ in der Gegend und lassen sich fotografieren. Ach, allein der Kamele wegen hat sich die lange Reise hierher gelohnt.

Ach, auch dieses Gedicht beschreibt meine erste Begegnung mit «meinem» Kamel recht treffend:

Platsch!

Ich reiste auf der Seidenstrasse
am Rande einer Wüste,
von Weitem sah ich die Oase,
wo mich ein Mann begrüsste.

Stolz brachte er mir sein «Juwel»;
umringt von ein paar Kindern
stand plötzlich bei mir ein Kamel
mit zotteligem Hintern.

Dann hörte ich ein leises „Platsch!“,
und bei den Hinterfüssen
lag so ein brauner, fester Matsch.
Ob so Kamele grüssen?

Autor: Alfons Pillach

leben pur

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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3 Kommentare
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Rachel
Rachel
27 Tage zuvor

Ohhhh, Gerd geht den Mietzen fremd ? 🤣👍
Ja, diese Tiere haben etwas.
Sie als Touristenattraktion zu benutzen finde ich auch besch……
Wir haben uns das in Dubai auch gefragt, warum man darauf reiten muss. 😔
Ich war heute im Zoo in München.
Mir tun die Tiere leid.
Man merkt einfach, dass sie durch die Gefangenschaft lethargisch geworden sind.

Dankeschön für die schönen Bilder….🥰🤗

Heike
Heike
21 Tage zuvor
Reply to  Rachel

Das mit dem Fremdgehen ist nur mangels Kuschelkatzen erlaubt. Sowie wir wieder in Katzen-Land sind, wird er wohl rückfällig…

Das mit dem Zoo ist ja auch so ein Ding. Wir gehen ja schon seit Jahren nicht mehr in Zoos, Tierparks und Aquarien, wir sind ziemlich sicher, dass das Tierquälerei ist. Und: unnötig. Vielleicht sind wir da zu streng, aber so haben wir eben entschieden.

Ganz liebe Grüsse aus der Ferne.

Rachel
Rachel
21 Tage zuvor
Reply to  Heike

Das mit dem Zoo sehe ich genauso.
Anders ist es mit Auffangstationen oder wenn vom Aussterben bedrohte Tierarten betreut werden.
Man kümmere sich mal lieber darum, dass Urwälder nicht abgeholzt werden. 🤷

Aber ich bin eh der Meinung, dass die Erde sich erst erholen wird, wenn der Mensch ausgerottet ist.
Und hoffentlich hat die Natur gelernt und es entwickeln sich dann keine Menschen mehr. 👍😉

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