Italien – Giro d’Italia

Italien – Giro d’Italia

Auf der Autobahn Richtung Norden lesen wir auf den Verkehrsschildern: «Ausfahrten ab 10 Uhr gesperrt: Giro d’Italia». Aha. Erstens verstehe ich die italienischen Schilder nicht wirklich und zweitens habe ich keine Ahnung, was sie mit Giro meinen. Girokonto?

Aber mein sportbegeisterter Mann klärt mich auf: Hier sind «Gümmeler» unterwegs, Radrennfahrer. «Das ist die Tour de France von Italien.» Aha. Na also. Mein Interesse bleibt ungesteigert bei Null.

Aber da sie jetzt irgendwie die Ausfahrten sperren und wir ja in Richtung Dolomiten wollen, müssen wir handeln. Blitzschnell recherchiere ich die Route der Radfahrer und navigiere uns an einen Ort, von dem ich denke, dass es ein guter Zuschauerplatz sein könnte.

Was ich nicht vorhersehen konnte, war, dass wir an DEM Platz stehen würden. Wir parken unseren Felix auf einer Wiese (und hoffen, dass wir im Regen nicht absaufen) und stapfen zu einem Hang. Hier empfangen uns die örtlichen Polizisten und eine Menge Volksfest-Volk. Denn: Der Anstieg ist einer der steilsten der heutigen Etappe: 15 % Steigung über mehrere Kilometer. Rechts und links der Strasse Essensstände, Partymusik und Klappstuhlreihen. Alles in Pink, der Giro d’Italia ist tutti-kompletti in Pink.

Also stapfen wir diesen Hügel hinauf (ich leide jetzt schon mit den Radfahrern), futtern uns durch Pommesbuden und andere ungesunde Kirmesküche und warten. Nach etwa eineinhalb Stunden, der Regen zeigt sich von seiner ausdauernden Seite, kommen sie und quälen sich den Berg hinauf.

Ich erinnere mich an meine einzige Tour de France vor Jahren, auch da eine Art Volksfest am Strassenrand, und ganze 3,5 Sekunden und das Peloton war vorbei.

Aber diesmal können wir wegen des Berges ganze drei Minuten zuschauen, anfeuern und beobachten. Sie quälen sich hier wirklich hoch, die Gruppe ist schön zerrupft und man kann wirklich jeden einzelnen Fahrer sehen. Und trotzdem glaube ich, dass sie schneller hochkommen, als wir jemals runter sausen würden.

Und ich muss sagen: schön war’s! Es war wirklich eine tolle Abwechslung, völlig planlos hineingeraten und auch eine grosse Freude, wie Kind und Kegel hier zusammen kommen, den Velölern zujubeln und allesamt gemeinsam feiern. Ganz beschwingt laufen wir zu unserem Felix. Beschwingt? Vielleicht auch, weil es bergab geht.

Natürlich, kaum ist das Rennen vorbei und die Fahrer freuen sich auf weitere 150 bergige Kilometer bis nach Bassano del Grappa, hört es auf zu regnen und wir sind froh, dass wir unseren Felix heil aus der Wiese bekommen. Jetzt aber auf in die Dolos, wie wir Kenner sagen!

Nebenbei bemerkt: irgendwie merkwürdig, das erste Mal seit Monaten Regen. Und die Überlegung, was wir anziehen sollen. Und das erste Mal die mittlerweile nassen Birkis gegen feste Schuhe tauschen. Scheinbar sind wir wieder «daheim».

leben pur

leben pur

leben pur

leben pur

leben pur

leben pur

leben pur

leben pur

leben pur

leben pur

leben pur

leben pur

leben pur

leben pur

leben pur

leben pur

leben pur

leben pur

leben pur


Merci fürs «Mitreisen»

Hier findet ihr unsere künftigen Vorträge:

Termin: 24. November 2024 16 Uhr (Türöffnung 15 Uhr)
Ort: Deutschland, Landgasthof zum Mühlenteich 15345 Eggersdorf bei Berlin
Anmeldung: https://forms.gle/5XFgSz31NKzmCzmT8


Du denkst, unsere Reiseerlebnisse könnten auch andere interessieren? Dann kannst du den Beitrag ruhig teilen. Per E-Mail oder wie du das auch immer möchtest.

Ausserdem kannst du, falls du es noch nicht getan hast, unseren Newsletter abonnieren. Hier bekommst du immer, wenn wir etwas Neues veröffentlichen oder einmal die Woche freitags alle unsere Erlebnisse in deine Mailbox: leben-pur.ch/newsletter

Wir freuen uns auch sehr über deine Ansichten, deine Tipps oder deine Fragen. Kommentiere doch einfach auf den Beitrag!

 

Teilen:
Abonnieren
Benachrichtigen Sie mich bei
guest

0 Kommentare
Älteste
Neuestes Meistgewählt
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen
de_DE