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Kaum haben wir den malerischen Lago di Landro hinter uns gelassen und die majestätischen Drei Zinnen in der Ferne verblassen sehen, erreichen wir den nächsten zauberhaft gelegenen Alpensee: den Lago di Dobbiacco, auch bekannt als Toblacher See.
Der Toblacher See ist ein kleiner, ursprünglich zerklüfteter Alpensee, der im Höhlensteintal auf einer Höhe von 1259 Metern in der Südtiroler Gemeinde Toblach liegt. Die Rienz fliesst sowohl in den See hinein als auch aus ihm heraus.
Mit einem Umfang von etwa 4,5 Kilometern entstand der See im Altertum durch zahlreiche Bergstürze, die sich von den Bergen am Westufer lösten. Heute ist er eines der wenigen verbliebenen Feuchtgebiete in den Alpen. Im Frühling des Jahres 2000 wurde rund um den See ein Naturlehrpfad angelegt. Entlang des Seeufers informieren elf verschiedene Tafeln über die umgebende Natur. Diese Tafeln bieten detaillierte Einblicke in die Flora, Fauna und Geomorphologie des Gebiets. Das ganze dauert etwa ein bis zwei Stunden.
Doch wir wissen es besser: Die Entstehung des Sees ist nicht nur auf Bergstürze zurückzuführen, sondern birgt eine faszinierende Legende.
Eine weitverbreitete Erzählung berichtet von einer reichen Stadt, die einst an der Stelle des heutigen Sees lag. Die Bewohner dieser Stadt waren jedoch überheblich und gierig, was die Götter erzürnte. Zur Strafe wurde die Stadt in einer einzigen Nacht von Wasser überflutet. Man sagt, an stillen Tagen könne man bei genauem Hinhören die Glocken der versunkenen Stadt aus der Tiefe des Sees läuten hören.
Der See birgt jedoch auch Gefahren, selbst wenn man im Sommer darauf Böötchen fahren kann:
Es gab (gibt?) da nämlich einen Drachen, der einst in einer Höhle nahe des Toblacher Sees gelebt haben soll. Der Drache bewachte einen wertvollen Schatz und terrorisierte die umliegenden Dörfer. Eines Tages stellte sich ein mutiger Jäger dem Ungeheuer. Nach einem erbitterten Kampf stürzte der Drache schwer verwundet in den See und verschwand in dessen Tiefe. Noch heute soll der See an manchen Stellen tiefere Farben haben – ein Zeichen für die Anwesenheit des Drachens. Ist doch klar, oder?
Während meine Freundin um den See wanderte (ich hatte das ja schon im Frühling einmal mit Gerd gemacht), sitze ich im märchenhaft gelegenen und traumhaft schönen Restaurant, geniesse die Aussicht, die Ruhe und meine Stricknadeln. Und träume mich derweil ein wenig in die Nacht. Denn auch des Nachts gibt es hier Aufregendes:
In mondlosen Nächten sollen manchmal geisterhafte Lichter über den See tanzen. Die Einheimischen erzählen, dass es die Seelen derjenigen sind, die in den Dolomiten ihr Leben verloren haben. Sie kehren an den See zurück, um Frieden zu finden. Wer den Lichtern folgt, soll angeblich in die Berge geführt werden, wo sich der Schleier zwischen den Welten lüftet.
Also, diese Dolomiten sind voller wunderschöner Legenden und ich glaube, dass mir die Legenden deutlich besser gefallen als irgendwelche Daten wie Höhe, Tiefe oder Kubikmeter.







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