Bei strahlendem Sonnenschein und bester Laune verlassen wir die Fähre. Vor uns werden Kleintransporter, Motorräder und Wohnmobile intensivst kontrolliert. Und wir? Werden gefragt, ob wir Joghurt mitbringen. «Äh, nein, machen wir nicht.» «Okay, dann: Benvenuti in Italia!»
Wir rollen aus der Hafeneinfahrt, direkt in den berüchtigten Strassenverkehr von Palermo. Aus zwei Spuren werden drei oder mehr, Vorfahrt ist eher eine Empfehlung als ein Muss und die Strassen sind deutlich stärker befahren und von deutlich hektischeren Menschen bevölkert. Lächelnde Menschen am Strassenrand? Non c’è niente.
Okay, benvenuti in Italia. Nach drei Monaten tunesischer Gelassenheit hier der Tanz auf dem Vulkan, auf dem Vulkan des Temperaments. Gerd manövriert unseren Van durch enge Gassen, die Strassen sind in einem katastrophalen Zustand, unser Häuschen scheppert volle Pulle auf und ab und wir hoffen, dass unsere Luftfederung das alles aushält.
Auf einem nahe gelegenen Campingplatz direkt am Meer angekommen, atmen wir auf. Unsere Seelen sind irgendwo zwischen Abschied, neuen Ideen für Algerien, dem dicken italienischen Reiseführer und Schlafmangel verloren gegangen.
Also: Parken, Wasser auffüllen, Pasta essen und schlafen. Viel schlafen. Der Campingplatz hat eine Traumlage, ist aber in einem miserablen Zustand. Aber das wird schon, der Besitzer hat den heruntergekommenen Platz erst vor ein paar Monaten übernommen, stellt uns extra eine Waschmaschine zur Verfügung, sorgt für sehr gute Laune, frisches Wasser, leckeren Espresso und Sonne en masse.
So bleiben wir ein paar Tage hier in dem Ort namens Sferracavallo, lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen, essen uns durch die italienische Speisekarte (endlich wieder unser Lieblingsessen!) und waschen alles. Es endet tatsächlich mit einem Frühjahrsputz. Mit Matratzen auslüften, Bettwäsche und Teppiche waschen und dem Versuch, den letzten Sahara-Sand aus unserem Felix zu putzen (was natürlich nicht klappt, aber egal).
Nach ein paar Tagen «Home-Office» und vielen Stunden «Ankommen in Italien» sind wir bereit für das neue Land. Wir sind gespannt auf Sizilien, auf ganz Italien. Denn, das sehen wir schon auf der Karte, dieses Italien ist echt lang!
Merci fürs «Mitreisen»
Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.
Wir reisen in diesen Wochen übrigens durch Iran. Möglicherweise werden wir Beiträge nicht oder verspätet schreiben. Wir müssen erst einmal schauen, ob es für uns passt. Und ob wir es überhaupt schaffen, all die fantastischen Eindrücke zeitig zu notieren.
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