Italien – Traumhafte Landschaft, viel Geschichte und keine Lust darauf!

Italien - Traumhafte Landschaft viel Geschichte und keine Lust darauf Reisemüde

Wir sind schon ein paar Tage auf Sizilien und der Reiseführer, diesmal fast neu (wir hatten ihn zum Start unserer Reise in 2020 gekauft und dann dank «C» gar nicht so viel gebraucht), hat tausend Ideen für uns. Diese eine besondere Bergstrasse, hier eine hübsche Altstadt, dort eine Ausgrabungsstätte der Karthager, Römer, Araber, Normannen, Phönizier, Punier und von wem sonst noch.

Und wir? Wir sind müde. Reisemüde. Desinteressiert. Wieder einmal.

Als Langzeitreisende nehmen wir die vielen Möglichkeiten wahr, neue Kulturen und Landschaften zu entdecken, neue Menschen kennenzulernen und uns auf eine abenteuerliche Reise zu begeben. Wir wissen aber auch, dass ständiges Reisen eine Belastung sein kann. Bei uns ist es dann wohl eher der Geist, der erlahmt.

Und wir wissen natürlich, dass es wichtig ist, Pausen und Ruhezeiten in unseren Reiseplan einzuplanen und uns Zeit zum Entspannen und Erholen zu nehmen, um dem entgegenzuwirken. Und? Machen wir das? Natürlich viel zu wenig.

Das ist gar nicht so einfach. Hier kommt das typische «Mamüma» ins Spiel. «Man müsste mal.» Ja, wir könnten jetzt einfach mal eine Woche irgendwo in den Bergen Siziliens verbringen. Wir könnten einfach nichts tun. Und dann wollen wir doch wieder weiter, hier nur das eine Städtchen, dort nur die kleine Ausgrabungsstätte.

Das Gute ist, unsere Körper sagen uns ganz klar, was los ist: Wir sind müde, gelangweilt und faul. Also fahren wir zum Strand und bleiben dort. Hören etwas über die Geschichte in unserer Vorlese-App. Schauen uns Videos über die Mafia an (keine gute Idee, ich denke sofort an Autobomben und nächtliche Überfälle – als ob die was von uns wollen!) und schliesslich kochen wir uns was Schönes, machen ausgiebige Mittagsschläfchen und warten die Zeit ab. Mal sehen, was kommt.

Es ist auch wichtig, sich Zeit zum Nachdenken zu nehmen. Wir wollen jetzt über unsere Reise nachdenken und ein bisschen reflektieren. Das tut übrigens immer gut, egal ob man auf einer Reise ist oder nicht. Wir schauen zurück auf das, was wir bisher erlebt haben und was wir in Zukunft erleben wollen. Wir «planen» ein wenig den Frühling und Sommer zu Hause und überlegen, wo es im Herbst hingehen könnte.

Ideen? Ja, davon haben wir genug. Aber wir haben ein paar eiserne Regeln:

  • Nichts entscheiden, wenn es uns nicht gut geht.
  • Nichts entscheiden, wenn wir müde sind.
  • Und nichts entscheiden, wenn wir müde sind.
  • Ach ja, dann gäbe es noch die Regel, niemals hungrig zu entscheiden, aber dass wir in Italien hungrig sind, scheint unmöglich.

Also blättern wir durch unsere Fotos, die wir auf der Fahrt durch die wunderschönen, für uns echt überraschenden sizilianischen Berge gemacht haben, und suchen uns die schönsten aus. Und ja, auch zwei Fotos von den «ach so wichtigen» Ausgrabungsstätten sind dabei. Vom Strassenrand aus fotografiert, als wir geradewegs daran vorbei sausen.

PS.: Eins noch: Nur weil wir hier täglich schreiben, heisst das nicht, dass wir täglich etwas erleben. Manche Tage sind voller Erlebnisse, da schreibe ich gern auch mal zwei oder drei Tagebucheinträge daraus. Andere Tage sind ereignislos, naja, über diese zu berichten wäre wohl wenig sinnvoll.

Oder anders gesagt: wenn ich morgen etwas in unser Reise-Dankbarkeits-Erinnerungs-Buch hier eintrage, muss das nicht unbedingt direkt am nächsten Tag passiert sein.

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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2 Kommentare
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Rachel
Rachel
1 Jahr zuvor

Reisemüde?
Auch verständlich.

Zuviel erlebt und gesehen die letzten Jahre und Monate. 👍

Wie empfindet ihr eigentlich die Zeit?

Vergeht sie rückblickend schneller oder langsamer? 🤔
Ich frag mich oft, wie das mit dem Zeitempfinden funzekliert.

Als Kind dauert so ein Jahr eeeeeeewig.
Vor allem bis endlich wieder Weihnachten war. 😂

Jetzt, als alte Hexe, frage ich mich, wo die letzten Jahre 20 Jahre geblieben sind.
Ich bin oft entsetzt!
Weil die Zeit – gefühlt – einfach viel zu schnell vergangen ist.
20 Jahre sind quasi weg wie nix! 😱

Herzliche Grüße aus dem kalten Bayern
Vom Racheli

Heike
Heike
1 Jahr zuvor
Reply to  Rachel

Schau mal, ich hatte da schon mal was dazu geschrieben:

https://www.leben-pur.ch/tunesien-faulenzertag-ein-abschied-auf-zeit/

Wie wir Zeit empfinden, hängt nicht nur von objektiven Faktoren wie Sekunden und Minuten ab. Zeitpsychologen haben nämlich erforscht, warum uns manchmal Minuten wie Stunden vorkommen und manchmal Stunden wie Minuten. Die Erkenntnis: Unser Zeitempfinden hängt stark davon ab, wie viel wir erleben und wie sehr wir uns auf die Zeit konzentrieren.

Aha.

Ein Faktor, der unsere Zeitwahrnehmung scheinbar beeinflusst, ist unser Gedächtnis. Je mehr wir erleben und uns merken, desto langsamer vergeht die Zeit. (Gute Idee, machen wir seit Jahren so!) Kinder und Jugendliche erleben vieles zum ersten Mal und müssen es verarbeiten, deshalb dehnt sich die Zeit für sie subjektiv. Im Gegensatz dazu bleiben wir Erwachsenen (wir sind hier wohl ausgenommen) oft an einem Ort und erleben weniger Neues, was dazu führen kann, dass die Zeit schneller zu vergehen scheint.

Das hat aber nicht nur mit dem Alter zu tun. Es liegt vielmehr an den Lebensumständen, in denen man sich befindet. Sagen die Wissenschaftler. Wenn wir in Routinen gefangen sind und sich unser Leben kaum verändert, vergeht die Zeit vielleicht gefühlt schneller.

Wir selbst haben noch nie darüber nachgedacht, wie schnell die Zeit vergeht. Aber wir hören immer wieder solche Sätze. Ja, okay, wenn wir unsere Kinder anschauen. Aber sonst? Wenn wir hier selbst in unser virtuelles Tagebuch schauen, dann ist das Staunen manchmal gross: «Was? Das haben wir alles in einem Jahr erlebt? Wahnsinn!»

Ganz liebe Grüße!

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