Schweiz – Spaziergang mit Besuchern durch Bern

Leben pur. Unterwegs! – Spaziergang mit Gästen durch Bern

Im Centovalli lernten wir ja Biena und Ajit (sie leben in Singapur, kommen jedoch aus Indien) kennen. Sie nannten uns ihre Stopps für ihre Schweiz-Rundreise. In ihrer Aufzählung fiel nicht einmal das Wort Bern. DAS geht natürlich gar nicht.

So merkte ich mehr als einmal an, dass sie mindestens ein, zwei, wenn nicht sogar mehrere Tage in Bern verweilen müssten. Sie warfen sich fragende Blicke zu und waren wohl etwas verunsichert. In mir machte sich die Frage breit, wie man die wohl schönste Stadt in der Schweiz verpassen könne?

Scheinbar funkte es ein bisschen. Denn eine Woche später blinkte auf meinem Handy die Nachricht auf: «Wir sind morgen in Bern, hättet ihr Zeit?»  

Schnell waren wir verabredet und am Nachmittag des nächsten Tages treffen wir uns am Bärengraben. Sie lernen Gerd kennen. Rasch finden wir alle zusammen und entdecken die Stadt. Die Bären selbst sind noch nicht im Winterschlaf, Bern selber ja irgendwie fast immer. So schlendern wir gemütlich durch die Gassen, springen den Bussen und dem Tram aus dem Weg, bestaunen die Brunnen und die farbigen Strassenschilder. 

In unserem besten Englisch versuchen wir zu erklären, warum in Bern der Chindlifresser-Brunnen (Children-Eater?) steht. Wir warten an der Zytglogge auf die Männlein, die sich zur vollen Stunde heraustrauen und im Kreis drehen (und lächeln eher über die vielen Touristen mit gezückten Handys – so wie wir auch!) und scharwenzeln zum Bundeshaus, wo vorn und hinten, rechts und links keine Sicherheitsleute stehen. Biena und Ajit staunen nicht schlecht darüber, dass in Bundes-Bern irgendwie alles gemächlicher zu und hergeht.

Wir blicken rüber in die schneebedeckten Alpen, wollen von Gerd alle 26 Kantons-Namen wissen (haha!) und schauen der stark strömenden Aare von der Münster-Plattform beim Herunterfliessen zu.

In meinem Holper-Englisch versuche ich zu erklären, dass der Rhein eigentlich Aare heissen sollte, da beim Zusammenfliessen die Aare der stärkere Fluss sei. Jedoch die Römer besser Rhein als Aare aussprechen konnten und somit es nun nicht Aareland-Pfalz oder Aare-Hessen und so heisst. Wenig später realisiere ich an den Blicken, dass sie keine Ahnung haben, wovon ich spreche. So habe ich mich eben absolut unnötig abgequält, aber egal, mir selbst hat meine Geschichte dennoch gefallen.

Nach zwei Stunden Stadtrundgang (es ist immer wieder schön, anderen die Stadt zu zeigen, man sieht die Heimat plötzlich mit anderen Augen) lassen wir es uns anschliessend im Rosengarten gut gehen, verabschieden die beiden und wünschen ihnen eine gute Zeit in Grindelwald, wohin es sie noch heute Abend zieht. Zum Abschied schenken wir ihnen noch eine Packung Kägi Fret (die ich, ehrlicherweise auch gern im Abo geschenkt bekäme) und freuen uns wie verrückt, auch mal was zurückgeben zu können. 

Denn was gibt es Schöneres, in der Fremde auf Menschen zu treffen, die uns ihre Kultur, ihre Heimat (und ihre Süssigkeiten) zeigen.

Am Abend erreicht uns dann folgende Nachricht: «And truly thank you for a beautiful afternoon in Bern. It wouldn’t have been the same without you and Gant (did I get the spelling right?) Hope to see you guys sometime. Do let us know if you plan Singapore or around, we would love to meet and if you come to Singapore we will be happy to cook Indian food for you.»

Gant (wie mein Mann nun heisst) und ich sind nun noch einmal mehr voller Freude über alle Reisebekanntschaften, die wir so im Laufe der Zeit machen.

leben pur 221020 13 02 002

Leben pur. Unterwegs! – Spaziergang mit Gästen durch Bern

leben pur 221020 13 02 001

Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

Du denkst, unsere Reiseerlebnisse könnten auch andere interessieren? Dann kannst du den Beitrag ruhig teilen. Per E-Mail oder wie du das auch immer möchtest.

Ausserdem kannst du, falls du es noch nicht getan hast, unseren Newsletter abonnieren. Hier bekommst du immer, wenn wir etwas Neues veröffentlichen oder einmal die Woche freitags alle unsere Erlebnisse in deine Mailbox: leben-pur.ch/newsletter

Wir freuen uns auch sehr über deine Ansichten, deine Tipps oder deine Fragen. Kommentiere doch einfach auf den Beitrag!

Teilen:
Abonnieren
Benachrichtigen Sie mich bei
guest

0 Kommentare
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen
de_DE