Tunesien – Mit der Fähre (kleines Miniabenteuer) auf die Kerkennah-Inseln

Mit der Fähre (kleines Miniabenteuer) auf die Kerkennah-Inseln

Die Fähre zu den Inseln hat einen straffen Fahrplan. Offiziell. Als wir ankommen, erfahren wir, dass wir noch 2 oder vielleicht 3 Stunden warten müssen, der Fahrplan wird hier individuell umgesetzt.

Auch gut. So telefonieren wir mit Zuhause, Gerd kauft noch warmes, frisches, duftendes Brot bei einer kleinen Backstube und wir frühstücken ausgiebig bis halb 3. Dann nämlich soll die Fähre ablegen.

Irgendwann passiert das, was wir hier schon mehrfach beobachten: Das Tor zum Hafen öffnet sich und alle geben Gas. Nur um dann vor der Tür völlig verkeilt und mit grossem Hin- und Hergeschiebe dann doch nach und nach – einer nach dem anderen – auf die Fähre zu rollen.

Wir beobachten das und fragen uns, ob wir uns auch reindrängen sollen? Der freundliche Hafen-Chef wirkt uns zu, wir dürfen ein paar Meter voranfahren. Reisepässe! Zum ersten Mal hier? Ja? Herzlich willkommen. 

Auf der Fähre geht es zu wie in einem Ameisenhaufen. Die Autos, die Roller und die Töfflis werden tetris-artig platziert, lautstark platziert. 

Wenn wir nicht mittlerweile die Lautstärke kennen würden, dächten wir ständig, die Männer würden streiten. So werden wir irgendwann auch auf die Fähre gelotst, nein, nochmal zurück, da passt noch ein kleiner Polo dazwischen, jetzt aber. Ein bisschen mehr rechts, ja, jetzt, Stopp!

Eine halbe Stunde später passt kein einziges Fahrrad mehr auf die Fähre. Die Klappe schliesst sich und es geht los. Etwa 90 Minuten schaukeln wir rüber, 20 Kilometer können sich bei Seegang sehr lang anfühlen. 

Gegen die geschlossenen Klappe der Fähre knallen die Wellen, das Wasser peitscht durch die Scharniere und irgendwann auch über die Reling. 

Oben, im völlig überfüllten Aufenthaltsraum, wird geschlafen, gesungen, gespielt und vor allem laut Musik gehört. Wir stehen so rum, denn da wir zu spät kamen, gibt es für uns keinen Sitz-Platz mehr. Ich überschaue die Situation und frage mich, wo eigentlich die Rettungswesten sind? Ich jedenfalls sehe genau 2. Und denke daran, dass wir sogar zwei Westen in Felix haben, die hatten wir zu unserem SUP dazu gekauft. Und bisher nie gebraucht. Hoffentlich bleibt das heute auch so.

Als endlich Land in Sicht ist, geht ein riesiges Gewusel los, alle hetzen zu ihren Fahrzeugen, wir auch. Interessanterweise ist das Entladen, also die Abfahrt von der Fähre, sehr viel ruhiger, geordneter und absolut unspektakulär. 

Wir fahren in den Sonnenuntergang (im Ohr begleitet und «Einsamer Cowboy, bist so weit, weit von Zuhaus’…»), suchen uns ein schönes Plätzchen an einem verlassenen Fort mit Sunset-Blick und Meeresrauschen und freuen uns auf die Tage hier auf den Inseln.

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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4 Kommentare
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Rachel
Rachel
1 Jahr zuvor

Guten Morgen ihr zwei lieben.
Man kann es sich fast vorstellen wie es zugeht bei euch. 🤣👍
Gut beschrieben!
Schreibst eigentlich nur du Heike ?
Ich musste erstmal guggen wo diese Inseln sind
Nie vorher davon gehört. 🤔
Und ich bewundere euren Mut.
Ganz ehrlich. 👍
Ich mache ja auch viel und habe schon Zeug gemacht und mich an Ecken der Welt eingetrieben wo ich mir heute denke:
Oh, oh … Racheli…😱🧐🤔
Aber natürlich 7st es nochmal anders, als Frau alleine, ohne männliche Begleitung zu reisen.
Dort wo ihr jetzt seid, würde ich mich als Frau alleine nicht hin wagen.
Eigentlich schade. 😔
Umsomehr freue ich mich, dass ich bei euch mitfahren darf. 🥰

Ganz liebe Grüße
Vom Racheli

Rachel
Rachel
1 Jahr zuvor
Reply to  Rachel

Es sollte „rum getrieben“ heißen und “ ich“!
Leider ist es nicht möglich, den geschriebenen Kommentar nochmal zu kontrollieren vor der Absendung.Weil sich der Text nicht verschieben lässt. 🤷
Zumindest auf dem Handy geht das nicht.
Leider kann man kein Foto einfügen, sonst hätte ich einen Screenshot geschickt. 😉

Rachel
Rachel
1 Jahr zuvor
Reply to  Heike Burch

Guten Morgen Heike.
Vielen Dank für deine Antworten.
Du fleißige Schreiberin! 😍
Ich mag es sehr, deine Sachen zu lesen.

Ehrlich?
Ich möchte es nicht versuchen alleine in solchen Ländern zu sein.
Ich folge Margot in Facebook.
https://www.facebook.com/margot.flugelanhalt
Sie macht tolle Reisen.
Aber sie ist auch nicht wirklich allein.
Die Jungs vom Filmteam sind dabei.
Trotzdem finde ich toll was sie macht.
Und vor allem wie sie es zu Geld macht. 😉

Vielleicht gibt’s ja auch von dir Mal ein Buch. 🤔😇

Herzliche Grüße vom Racheli

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