Grosse Reise 🇸🇪 Tag 522
So langsam fühlen wir uns richtig wohl in unserem Slow-Travel-Rhythmus. Finden einen schönen Spot in einem kleinen Dorf direkt am Bottnischen Meerbusen kurz vor Luleå.
Hier hängen wir uns an die überall verfügbaren Steckdosen, erfreuen uns an voller Batterie, laden noch schnell das Internet nach und drehen die Heizung auf 20 Grad. Bis auf -18 Grad soll das Quecksilber (so ein Quatsch, die Temperatur!) draussen sinken.
Wir sind ready für eine weitere mehrtägige Reise-Pause in unserem mobilen Büro. In Armlänge Kaffeeküche, Heizungskeller, Vorratsschuppen und Garderobe. Ein Schritt weiter der Wellnessbereich, kurz dahinter – sehr verlockend nach der Mittagspause – der Ruheraum mit Schlummermöglichkeit.
Die Pausen, die natürlich nur tagsüber sinnvoll sind (Sonne von 9 Uhr bis 14.30 Uhr) nutzen wir für kleine Spaziergänge durchs verschneite Dorf und besuchen den derzeit zugefrorenen und somit verlassenen Hafen. Unsere Herzen machen riesige Hüpfer (vor Angst? Schon möglich!) als ein Auto einfach so mir nichts dir nichts aufs Eis fährt und zu einer vorgelagerten Schären-Insel fährt. Über den See. Vor unseren Augen. Ich will gar nicht hinschauen, wir überlegen, was wäre wenn…
Und vertrauen, weil uns gerade auch nichts anderes einfällt, darauf, dass sie schon wissen was sie tun. Unsere eigene Wanderung übers Eis ist deutlich entspannter, schliesslich zählen zusammen: Heike + Gerd < PKW.
Also können wir uns drauf wagen und bewundern nicht nur Familienausflüge auf Snowmobilen und gefrorenen Meer-Busen (was für ein merkwürdiges Wort!) sondern vor allem, wie jeden Tag, wenn die Sonne hervorlugt, die Farbenvielfalt der ständig schräg stehenden Sonne.