Schweiz – Die neue Staumauer Spitallamm: Ein technisches Meisterwerk

Schweiz – Die neue Staumauer Spitallamm: Ein technisches Meisterwerk

Am Morgen erwachen wir erfrischt. Die Nacht war ruhiger als die vorherige. Wir überlegen, wie es weitergeht – zurück nach Hause, was für uns Montag und Dienstag in Biel bedeutet. Dort arbeitet Gerd im Büro, während ich in der Nähe in unserem Felix-Büro-Mobil tätig bin. Heute müssen wir also aus dem Wallis nach Biel zurück – kein Problem, das haben wir oft gemacht. Wir diskutieren unsere Optionen: Sollen wir das Wallis über den Autoverlad von Goppenstein nach Kandersteg verlassen? Oder eine längere Strecke über Martigny nehmen? Vielleicht noch einmal über den Grimselpass? Vor ein paar Tagen verdeckten tiefe Wolken die Sicht. Ein Blick auf die Wetterkarte und die Webcam zeigt: «Da oben scheint die Sonne!» Wir schauen uns an und wissen sofort, dass wir den Pass erneut nehmen.

Wir lassen Bellwald hinter uns und fahren bergab. Ich frage Gerd, ob wir Zeit und Lust für die Hängebrücke in Fürgangen haben. Doch er reagiert nicht und fährt kommentarlos vorbei. Ich lächle, denn ich weiss, dass er Hängebrücken nicht mag. Also geht es nun wieder bergauf, durch Ulrichen und hinauf auf den Grimsel. Oben sehen wir den See und selten auch die Sonne. Wir machen eine kurze Pause, geniessen die Aussicht und stärken uns, bevor wir weiter zum Grimselhospiz rollen.

Ich schlage vor, die Staumauer zu besichtigen. Beim letzten Mal verdeckte dichter Nebel die Sicht, und ich bin neugierig auf den Baufortschritt. Wir halten an und besuchen die Ausstellung zur neuen Staumauer. Dort erfahren wir viele interessante Details über das Bauprojekt, das viel Material aus dem Fels wiederverwendet, es also eine Recycling-Mauer ist.

Nach der Ausstellung denke ich, dass eine Baustellenführung spannend wäre. Kaum gedacht, sehen wir draussen eine Gruppe, die sich für eine Führung formiert. Ich frage den Leiter, ob wir mitmachen können. «Natürlich», sagt er. «Zahlen Sie einfach nachher.» So schlüpfen wir in Warnwesten und nehmen an der Führung teil. Wir lernen viel über den Bau, die Besonderheiten von Staumauern und die Stromversorgung der Schweiz. Besonders beeindruckend ist der Moment, als wir aus einem Tunnel treten und die Sonne uns blendet. Wir sind froh, den Grimselpass erneut gewählt zu haben.

Nach einer Stunde voller faszinierender Geschichten verabschieden wir uns und machen uns auf den Heimweg. Einmal mehr wird uns bewusst, wie viel Glück wir haben, einfach loszufahren und das Unbekannte zu erleben. Manchmal genügt es, zu fragen und sich auf den Moment einzulassen – das macht das Reisen besonders.

Infos zur Ersatzstaumauer Spitallamm

In der Schweiz entstehen selten grosse Staumauern, doch die Ersatzstaumauer Spitallamm an der Grimsel im Berner Oberland ist eines der wenigen Projekte dieser Art. Die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) begannen 2019, die bestehende Staumauer zu ersetzen. Die alte Spitallamm-Mauer, vor fast 90 Jahren errichtet, ist sanierungsbedürftig. Sie bleibt bestehen und wird nach Fertigstellung der neuen Mauer geflutet. Der Bau der ursprünglichen Mauer war ein technisches Meisterwerk, und auch heute beeindruckt der Bau der Ersatzmauer. Die neue Staumauer sichert die langfristige Nutzung des Grimselsees für die Stromproduktion. Die Arbeiten auf 1900 Metern Höhe im Hochgebirge sind logistisch anspruchsvoll.

Die alte Spitallamm-Mauer, zwischen 1925 und 1932 errichtet, war eine der ersten Bogengewichtsmauern der Schweiz. Sie hielt das Wasser durch ihr Gewicht und die Verankerung im Fels zurück. Zur Zeit ihrer Errichtung war sie mit 114 Metern eine der höchsten Talsperren weltweit.

Angesichts ihres Alters und technischer Herausforderungen entschied man sich gegen eine Sanierung und für den Bau einer neuen Mauer. Diese wird 113 Meter hoch und 212 Meter lang sein und ein Betonvolumen von etwa 215.000 Kubikmetern umfassen. Der Bau erfolgt direkt vor der alten Mauer und soll bis 2025 abgeschlossen sein.

Der Grimselsee, mit einem Fassungsvermögen von etwa 94 Millionen Kubikmetern, ist das wichtigste Wasserreservoir für die Stromproduktion der KWO. Die neue Staumauer ermöglicht eine zuverlässige Stromproduktion in den kommenden Jahrzehnten.

Infos: https://www.grimselstrom.ch/ausbauvorhaben/zukunft/ersatz-staumauer-spitallamm/ // https://www.youtube.com/watch?v=k0vxzYvIHUk

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Hier findet ihr unsere künftigen Vorträge:

Termin: 24. November 2024 16 Uhr (Türöffnung 15 Uhr)
Ort: Deutschland, Landgasthof zum Mühlenteich 15345 Eggersdorf bei Berlin
Anmeldung: https://forms.gle/5XFgSz31NKzmCzmT8


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