Man mag unseren (meinen?) Musikgeschmack «interessant» finden, aber Jodeln und diese Musik gehört nicht gerade zu unseren Favoriten. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn bis Samstagmittag wussten wir nicht einmal, dass es ein eidgenössisches (also in der Schweiz wirklich wichtiges!) Jodlerfest gibt.
Wir waren auf dem gemütlichen Weg nach Zug, um einen Teil unserer Familie zu besuchen. Gemütliches Kaffeetrinken auf der Terrasse stand auf dem Programm. Aber wie fährt man mit einem Van durch Zug, wenn alles, wirklich alles abgesperrt ist? Natürlich haben wir Zug nicht weiträumig umfahren, sondern wollten unserem Navi folgend einmal quer durch.
Pustekuchen.
Mit deutlicher Verspätung wurden wir doch noch mit offenen Armen empfangen. Wäre doch gelacht, so eine klitzekleine Verspätung ist doch nicht so schlimm. Was wir noch nicht wissen, wussten alle schon: Zug erwartete an diesem Wochenende rund 150.000 Menschen. Später erfahren wir, dass sogar 210.000 Jodler:innen und ihre Fans in die Altstadt und ans Seeufer gekommen waren.
Das konnten wir uns am Abend nicht entgehen lassen: Wir schlenderten an den See und tauchten in die Jodelwelt ein! Joooloo o loo jaaa und so weiter. Beim Jodeln wird der schnelle Wechsel zwischen Brust- und Kopfstimme zu Tönen geformt, was einen besonderen Klang erzeugt. Jodeln wird oft ohne Worte gesungen, nur mit Lauten. Da hören wir doch mal rein.
Wir lassen uns treiben, hier jodeln die ersten, dort stimmen andere ein. Hunderte verschiedener Trachten sind zu entdecken. Die Tische sind voll, die Uferpromenade auch. Müll, Streit, Lärm? Fehlanzeige. Jung und Alt singen, schunkeln und tanzen gemeinsam. Wir bleiben stehen, lauschen den Klängen und ich bin begeistert, wie die einzelnen Gruppen durch Blickkontakt und ihre Töne Verbindungen schaffen. Beim Jodeln tauchen sie ein in die Welt der Klänge und nehmen uns mit. Unsere Herzen werden berührt, unsere Körper schwingen auf scheinbar schöneren Frequenzen.
Wir sitzen auf einer Parkbank, schauen den Leuten zu, hören Alphornklänge, Jodelgesang und Schwiizerörgeli-Konzerte. Und schauen auf die Uhr: Es ist schon weit nach Mitternacht, eine vibrierende Sommernacht und wir sind nur eines: glücklich.
Hand in Hand schlendern wir durch friedlich musizierende Menschengruppen zurück zu unserem Felix, gönnen uns noch je ein Softeis (Sommer 2023, unser Eis-Sommer!) und fallen fast zur Frühstückszeit irgendwo an einem leise plätschernden Bach in unsere Betten.
Pläne? Pff! Das kann man nicht planen, das muss einfach passieren!
Für Klänge kann man hier mal hereinschauen:
Merci fürs «Mitreisen»
Hier findet ihr unsere künftigen Vorträge:
Termin: 24. November 2024 16 Uhr (Türöffnung 15 Uhr)
Ort: Deutschland, Landgasthof zum Mühlenteich 15345 Eggersdorf bei Berlin
Anmeldung: https://forms.gle/5XFgSz31NKzmCzmT8
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