Schweiz – Gletschermühlen von Cavaglia

Schweiz – Gletschermühlen von Cavaglia

Der Gletschergarten von Cavaglia, eingebettet in die alpine Vegetation des Valposchiavo, ist das Ergebnis von Jahrtausenden der Vergletscherung. Die Gletschermühlen, wahre Wunderwerke der Natur, sind eindrückliche Zeugen der Erdgeschichte. Mit der Rhätischen Bahn (unserem Lieblings-Zügli!) kommen wir an, wandern über eine Gletscherwasser-Bachwiese zum Gletschergarten.

Steht man erst einmal in (oder eigentlich über) den Gletschermühlen, fühlt man sich fast wie auf einer Zeitreise. Die über Jahrtausende geschliffenen konzentrischen Formen faszinieren und ziehen in ihren Bann. Der Ursprung dieser Naturphänomene liegt in der letzten Kaltzeit des Quartärs, der Würmeiszeit, die vor rund 25.000 Jahren ihren Höhepunkt erreichte und vor rund 11.000 Jahren endete. Das ist also schon eine Weile her.

Der Weg durch die Cavaglia-Schlucht (am Anfang etwas steil, aber lohnend!) bietet eindrückliche Ausblicke auf Erosionsformen und Gletschermühlen. Man hat hier filigrane Treppen und Brücken gebaut, sodass man gut in die «Mühlen» hineinschauen kann.

Wenig später geht es wieder steil hinunter in die Schlucht. Hier soll es das traurige Gesicht einer alten Frau geben, ich habe mir wirklich Mühe gegeben, ich habe es an den Wänden der Schlucht nicht gesehen. Hier die Geschichte: «Eine Familie war sehr hungrig und wollte so schnell wie möglich ins Dorf, um etwas zu essen zu finden. Die alte Mutter, eine gebrechliche Frau, war erschöpft und lebensmüde und wollte nicht weitergehen. Das hätte die Ankunft in Cavaglia verzögert, und so stiessen die wütenden Kinder ihre alte Mutter den Hang hinunter. Vor dem Aufprall, am Rande des Abgrunds, verfluchte sie ihre Familie. Da lösten sich die darüber liegenden Felsen und riss die komplette Familie in die Schlucht hinab. Das Gesicht der alten Frau in der Felswand soll die Legende inspiriert haben.»

Ich weiß nicht, was uns diese Geschichte sagen will. Mir ist nur eingefallen, dass man nie hungrig mit einer Mama, Ehefrau, Freundin oder sonst wem unterwegs sein sollte. Denn: Hungrige Heike = mürrische Heike. Davon können schon einige Mitreisende ein Lied singen.

Der Gletschergarten ist übrigens kostenlos, aber um eine Spende wird gebeten. Und, wenn ich das richtig gesehen habe, kann man auch mit dem Auto nach Cavaglia fahren. Aber ganz ehrlich: Die Zugfahrt ist einmalig!

«Diese Bahn fährt nicht mehr, sie klettert, durch Felsen und Rüfen, über Viadukte und Tunnels, macht Schleifen und Kurven von unglaublichem Radius…»
Hans Schmid, 1923

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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