Diese Bahn hat es uns angetan. Das wunderschöne Valposchiavo, die sattgrüne Umgebung, der Kontrast zwischen blauem Himmel, dunkelgrauen Bergfelsen, Bäumen und der fröhlich-roten Berninabahn ist schon sehr beeindruckend.
Nach einer morgendlichen Wanderung um den See (Regula) und einer gemütlichen Strickrunde (Heike) haben wir ein neues Ziel: Nur wenige Kilometer entfernt schlängelt sich die Berninabahn in einem Kreisviadukt talwärts Richtung Tirano/Italien. Das ist doch mal ein Tageshighlight.
Der Kreisviadukt in Brusio ist wirklich ein spektakuläres Bauwerk, das Menschen aus aller Welt anzieht.
Hier ein paar Informationen:
Der 143 Meter lange Kreisviadukt von Brusio ist Teil der Rhätischen Bahn und gehört zum UNESCO-Welterbe. Er liegt am Rande des Dorfes Brusio, wo wir unseren Felix auch gut parken konnten. Jeder der neun Bögen des Viadukts hat eine Spannweite von 10 Metern. Bei einem Gleisradius von 70 Metern und einer Steigung von 70 ‰ wird der Talboden in einer Höhe von 7 bis 17 Metern überquert.
Die Planungen für die Bahn begannen im Juni 1905. Es gab verschiedene Entwürfe, aber schließlich wurde eine Variante mit einem Kreisviadukt genehmigt, da diese weniger Land beanspruchte. Der Bau des Viadukts begann im März 1907 und wurde trotz einiger Verzögerungen im Juli 1908 fertiggestellt.
Im Jahr 2008 beschädigte ein Felssturz die Bahnstrecke schwer und führte zu einer 111-tägigen Sperrung. Um künftige Felsstürze zu verhindern, wurde ein Schutzdamm errichtet. Von 2011 bis 2013 wurde der Viadukt saniert, um Schäden durch Temperaturschwankungen und chemische Zersetzung zu beheben.
Hier ein Video dazu:
https://youtu.be/_MfIFUp_yjg
Wir stehen also auf der Wiese, schauen erwartungsvoll auf die noch leeren Gleise und siehe da, unser Zügli kommt. Langsam schlängelt er sich die 70 ‰ Gefälle hinunter, um dann in einem ziemlich engen Kreis die 10 Meter nach unten zu meistern. Was für ein toller Blick auf diese Konstruktion und die Berninabahn.
Wir werden immer mehr zu Eisenbahnfans! Und in mir reift ein Plan. Wenn ich heute Abend Regula in St. Moritz zum Zug bringe und meinen Liebsten dort abhole (tolle Idee von mir, ich mache mit zwei Lieblingsmenschen geteilte Ferien in Graubünden), müssen Gerd und ich einmal ein paar Stationen mit der Berninabahn fahren. Klar!
Nach unserem Ausflug nach Brusia müssen wir – die Armen! – noch einmal durch das ganze Tal und über den ganzen Pass. Noch einmal schöne Aussichten, noch einmal Kurve um Kurve fahren, noch einmal in bezaubernden Cafés einkehren und zum Schluss in Pontresina ein Abschieds-zVieri.
Danke, liebe Freundin, für fünf wunderbare Ferientage mit dir. Merci für den Vorschlag, hierher in diese Gegend zu reisen. Und danke, dass du meiner Idee gefolgt bist, mit dem Zug nach Hause zu fahren und so Bett und Tisch meinem Liebsten zu überlassen, damit ich auch mit ihm diese Gegend erkunden kann.
Merci fürs «Mitreisen»
Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.
Du denkst, unsere Reiseerlebnisse könnten auch andere interessieren? Dann kannst du den Beitrag ruhig teilen. Per E-Mail oder wie du das auch immer möchtest.
Ausserdem kannst du, falls du es noch nicht getan hast, unseren Newsletter abonnieren. Hier bekommst du immer, wenn wir etwas Neues veröffentlichen oder einmal die Woche freitags alle unsere Erlebnisse in deine Mailbox: leben-pur.ch/newsletter
Wir freuen uns auch sehr über deine Ansichten, deine Tipps oder deine Fragen. Kommentiere doch einfach auf den Beitrag!
