Slowakei – Pressburg, oder wie wir es kennen: Bratislava

Slowakei – Pressburg, oder wie wir es kennen: Bratislava

Die Zeit läuft uns davon. Wir, die wir so langsam unterwegs sind, merken plötzlich, dass wir rechtzeitig zur Hochzeit unserer Tochter kommen wollen und dass die Slowakei noch so viele Schätze zu bieten hat. Gut, dass wir in der Nebensaison unterwegs sind. Das heisst: Höhlen und Naturdenkmäler sind bereits geschlossen.

Wir grübeln: ein paar Tage Bratislava? Oder doch Wien? Oder beides? Und dann die Rückreise? Noch ein paar schöne Orte in Tschechien und im Süden Ostdeutschlands?

Wir entscheiden uns wie immer nach der «Schauen wir mal»-Methode: Wir fahren nach Bratislava, suchen uns einen guten Stellplatz direkt an der Donau und schlendern zu Fuss in die Altstadt. Gerd ist heute wieder der Reiseleiter, er hat die Sehenswürdigkeiten ausgesucht.

Diese Stadt ist ein wahres Juwel, das in der Geschichte der Habsburgermonarchie eine besondere Blütezeit erlebte. Bratislava war jahrhundertelang Teil des ungarischen Königreichs und wurde im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört. In den 1970er Jahren wurde das Stadtbild durch sozialistische Planungen wie den Bau der Donauhängebrücke Nový most stark verändert. Na ja, sozialistische Architektur ist ja nicht so unseres.

Allerdings ist Bratislava kulturelles und wirtschaftliches Herz der Slowakei: Mit rund 429.000 Einwohnern ist Bratislava nicht nur die Hauptstadt, sondern auch das kulturelle Zentrum des Landes. Hier befinden sich mehrere Universitäten, Museen und Theater. Wirtschaftlich ist Bratislava ein wichtiger Motor für die Slowakei und trägt beachtliche 25 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt des Landes bei. (Warum auch immer dieses BIP angegeben werden muss, da es wirklich nichts aussagt über Qualität und so.)

Zuerst einmal spazieren wir zur blauen Kirche – ein architektonisches Highlight in der Nähe des Slowakischen Nationalmuseums – dem berühmtesten Jugendstilgebäude der Stadt. Ihr zartblauer Anstrich und die blauen Majolikaverzierungen sind einfach atemberaubend. Leider ist gerade geschlossen, wir können nur durch die Gitter spähen. Aber trotzdem: hübsch!

Die Altstadt – mit ihrem historischen Stadtkern lässt sich gemütlich erlaufen: Die meisten Gebäude hier stammen aus der Zeit der k.u.k. Monarchie. Bei einem Spaziergang durch die verwinkelten Gassen fühlen wir uns in eine andere Zeit versetzt. Zahlreiche Restaurants, Heurigen und Cafés laden zum Verweilen und Geniessen ein. Wir, die wir einen leichten Hang zum Süssen haben (man munkelt, wir können es nicht verstecken), landen natürlich in der altehrwürdigen Konditorei Kormuth. Für unser süsses Seelenheil zahlen wir einen exorbitanten Preis. Aber merken: es lohnt sich!

Jetzt wissen wir es selbst nicht mehr: ist es der viele Zucker oder die vielen Schritte? Wir werden müde. Dabei gibt es noch so viel zu sehen.

Rettung naht, ein rotes Touristenbähnli lockt uns zu einer Stadtrundfahrt. Eigentlich ist das nicht so unser Ding, aber jetzt passt es. So kommen wir hoch zur Pressburg, ohne den Berg hinaufstapfen zu müssen.

Das Zügli bringt uns durch Villenviertel, vorbei an Kriegsdenkmälern, dann irgendwann auch hinauf zur Burg, die dank des Wetters völlig überlaufen ist. Und wir: mittendrin. Hoch über der Altstadt thront die imposante Pressburg (Bratislavský hrad), das Wahrzeichen der Stadt, von der man einen atemberaubenden Blick auf die Donau und das Umland hat.

Wir haben nur eine halbe Stunde Zeit, um die Burg zu besichtigen. Die Ausstellungen sparen wir uns, anscheinend habe ich Gerd im Vorfeld mit etwas zu viel K.u.K.-Geschichte «beglückt». Ausserdem wächst in uns der Wunsch, doch noch nach Wien zu fahren und die volle Ladung Sissi & Co. zu tanken.

Als uns das Zügli Stunden später wieder in der Altstadt absetzt, merken wir, dass wir genug von Bratislava haben. Das berühmte Nachtleben interessiert uns weniger, die vielen Weinstuben auch nicht. Etliche Junggesellinnen-Abschiede mit wirklich fremdschämbaren Verhalten geben ihr Bestes, um uns weiterzutreiben. Und irgendwie spüre ich, dass Gerd wohl gerne noch Wien «mitnehmen» würde.

Also rein in den Felix, kurz die müden Füsse massieren und raus aus der Stadt. Einmal über die Donau. Und raus aus dem Land, welches uns in den letzten Wochen wirklich beeindruckt und begeistert hat. Nur um 60 Kilometer später in Wien auf einem völlig überfüllten, aber sehr praktisch an der U-Bahn gelegenen Campingplatz – ganz ohne Abendessen – ins Bett zu fallen. Selten, aber passiert auch uns ab und zu mal.

leben pur

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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2 Kommentare
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Rachel
Rachel
5 Monate zuvor

Bratislava, wunderschöne Stadt
Habt ihr mein Monument gefunden ?
Hinter dem Schloss.
Die Hexe mit den Raben ? 👍😂🤣

Alles liebe…..
s’Racheli

de_DE