Verdammte Axt: Die Wüste macht es uns wirklich schwer, sie loszulassen. Wir wollen hier einfach nicht weg.
Als wir vor Jahren Vorträge über den Zauber der Wüste hörten, sorry, den Zauber konnten wir nicht nachvollziehen. Und unsere Herzen wurden von den Geschichten auch nicht wirklich berührt.
Jetzt stehen wir hier und verstehen, was man uns vor Jahren versucht hat zu vermitteln. Jetzt wissen wir, dass die Wüste immer ein Ort der Sehnsucht bleiben wird. Und den Plan, im nächsten Winter wieder hier zu sein, schmiede ich heimlich. Und gleichzeitig wissen wir, dass unsere Pläne immer lustig enden: irgendwo ganz woanders.
Noch einmal geniessen wir selbstgebackenes Sandbrot, schauen der Sonne beim Auf- und Untergehen zu – allein dieses Sahara-Sand-weichgefärbte Firmament – und obendrein treffen wir wieder auf Kamelherden.
Jetzt, einige Tage später, während ich das schreibe, kommen mir vor Rührung und Dankbarkeit die Tränen. Wir liegen zusammen im Bett und schauen – Gott, wie rührend – in unsere eigenen Erinnerungen und stellen fest, dass wir überall so viel Schönes erleben durften! Die Idee, einen Vortrag zu halten oder ein Buch zu schreiben, wird immer stärker. Einfach, weil es so schön ist, in den eigenen Erinnerungen zu schwelgen.
Zurück zur Kamelherde. Der Hirte erzählt uns, dass es von den 120 Dromedaren in der Herde nur ein männliches Dromedar gibt, sonst gäbe es grossen Ärger. Und wenn die männlichen Kamelkinder pubertieren, müssen sie von der Herde getrennt werden. Oh, irgendwie ist es doch überall dasselbe.
Wir bleiben bei der Herde, bis wir fast nichts mehr erkennen können und geniessen die Gemeinschaft mit ihnen in der herannahenden Nacht. Wenig später stapfen wir in völliger Dunkelheit zu unserem Felix und schlafen ein letztes Mal tief in der Wüste.
Der Morgen beschert uns noch einmal gefrorene Dünen. Langsam rollen wir gen Norden. Mir stehen die Tränen in den Augen, mehr als einmal rufen wir «Tschüss, Wüste». (Das machen wir immer, wir sagen immer «Tschüss», wenn wir Städte, Länder, besondere Orte verlassen – wir sind mittlerweile ein bisschen schrullig geworden).
Natürlich sagen auch die Kamele noch einmal «Tschüss». Wir müssen anhalten, sie kreuzen gerade unseren Weg. Ach, wie gern halten wir an. Wie gern saugen wir noch einmal tief das Gefühl in uns auf, hier sein zu dürfen. Manchmal müssen wir uns wirklich zwicken, um zu begreifen, dass wir das alles wirklich machen. Dass wir vor nunmehr 6,5 Jahren den Entschluss zu diesem Schritt fassten. Dass wir jahrelang davon träumten und dann vor zweieinhalb Jahren aufbrachen. Genau für derlei Momente.
Und? Hat es sich gelohnt? Ja, jeden einzelnen Tag!
Merci fürs «Mitreisen»
Hier findet ihr unsere künftigen Vorträge:
Termin: 24. November 2024 16 Uhr (Türöffnung 15 Uhr)
Ort: Deutschland, Landgasthof zum Mühlenteich 15345 Eggersdorf bei Berlin
Anmeldung: https://forms.gle/5XFgSz31NKzmCzmT8
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Gute Weiterreise! 👋
Danke dir, meine Liebe! Wann geht es über die Alpen? Wenn du noch bis April wartest, winke ich von unten, okay?
Liebe Grüsse – Heike