Tunesien – Das mehrtägige Sahara-Festival in Douz

Wir sind ja Team superschlau, wir buchen auf dem Camping im Zentrum der Stadt einen Stellplatz. 

Kaum angekommen, entdecken wir zuerst, dass wir neben einer illegalen Müllkippe stehen. Zudem sind die Stellplätze fast doppelt verkauft, es findet sich kaum Platz für Tisch und Stühle. 

Okay, dann eben rein ins Festival-Stadt-Leben: Nach dem Weg müssen wir nicht fragen, die akustische Weg-Führung ist eindeutig.

Hier hupen, dröhnen, rufen und Triller-pfeifen alle gegeneinander und schaffen es dennoch nicht, die Umzugs-Muik zu übertönen. Und wir mittendrin. Für den Beginn noch okay, wegen der schlecht geschlafenen Nacht und der aufkommenden Hitze irgendwann schwer für mich (Wenn ich doch nur ein wenig von Gerds Coolness hätte).

Statt Traveller-mässig die Restaurants zu entdecken, zielen wir geradewegs auf das eine Restaurant, welches wir von anderen Reisenden als Empfehlung bekamen. Innenhof. Ruhe. Und wieder einmal freundliche Menschen um uns herum und leckeres Essen auf dem Tisch. 

Danke an dieser Stelle an Jochen und Petra für den Tipp!

Am Nachmittag geht es dann weiter: auf dem Festivalgelände finden anscheinend Kamel-, Pferde- und was-weis-ich-nicht-alles-Rennen statt. 

In praller Sonne stehen die Menschen dichtgedrängt. Zeit, mal wieder die Leute zu beobachten. Das Festival ist ein riesiges Treffen von Menschen aus Tunesien, Algerien und Libyen. Alles Friede-Freude-Eierkuchen. Von Grenzstreitigkeiten keine Spur. 

Der Stadion-Moderator schafft es auch, uns immer wieder aus der Sonnenschein-Lethargie zu holen: lautstark, mit Trommeln und in zwei oder mehr Sprachen (wer weiss das schon genau?) ruft er Dinge aus, berichtet vom Eintreffen irgendwelcher Minister und nennt, glaube ich, alle Tiere und Reiter beim Namen inklusive Stammbaum. 

Zwei Stunden der Reden später dann: Die Rennen. Diese sind jedoch sooo rasend schnell, dass wir das erste gar nicht richtig mitbekommen: schwupp, waren sie schon an der Tribüne vorbei.

Beim nächsten Rennen passen wir besser auf: Als die Kamele vorbeirasen, bekommen wir alles mit. Leider auch, wie ein Jockey (sagt man das bei Kamelen eigentlich?) sein Kamel fast wundschlägt, weil das Kamel einfach nicht will. Die Menge buht und pfeift, er springt ab und das Kamel wird von einem Pfleger zur Seite genommen. Nicht schön.

Das Hunde-Hatz sparen wir uns, wir haben für heute genug (Tierleid) gesehen. Wir schlendern langsam zurück, bummeln durch das provisorische Berberdorf und bestaunen einfach das bunte Treiben. Irgendwie empfinden wir das Treiben auf so einem Fest fast schöner als die organisierten «Highlights».

Abends in Felix kommt es zu einem doofen «mimimi»-Streit. Der Lärm, die Hitze, die vielen Tiere, welche leiden müssen und die massig Eindrücke führen zu einem Overload in meinem Kopf. Wir ziehen uns zurück, warten, bis die Partymusik ausgeht und in meinem Kopf bildet sich eine Idee: nur weg hier. Und ich hab auch schon eine Idee. Ich sag’ ja: Team Superschlau.

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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