
Wir stecken schon wieder fest. Wollten wir heute Midoun umfahren wegen des Wochenmarktes, bringt uns unser (sein!) Navi genau mitten rein. Nun sitzen wir in der Klemme, fahren Felix im Schritttempo (oder noch langsamer) durch die Marktgasse.
Ein Gutes hat es dennoch: Wir betrachten das aktuelle Angebot und können gleich mal die Qualität des Gemüses sondieren.





Midoun lassen wir hinter uns und irgendwo mittig auf Djerba steht unser nächstes Ziel: die Synagoge El Ghriba. Sie ist eine der ältesten Synagogen Afrikas und wird seit Jahrhunderten von Juden aus der ganzen Welt besucht. Die Synagoge wird auch als «Die Mutter aller Synagogen» bezeichnet und gilt hier als wichtiges Zentrum der jüdischen Gemeinschaft.
Es gibt viele Geschichten und Legenden, die mit der El Ghriba verbunden sind. Eine der bekanntesten Legenden besagt, dass die Synagoge über einen heiligen Schrein verfügt, der eine Torarolle enthält, die vom Propheten Moses selbst geschrieben wurde. Die Torarolle wird als sehr heilig und kostbar angesehen und wird jedes Jahr bei einer Prozession durch die Strassen von Djerba getragen.
Andere glauben, dass die Synagoge auch über heilende Kräfte verfügt und dass sie von Juden aus der ganzen Welt besucht wird, die um Heilung beten.
Leider gibt es auch eine weniger schöne Vergangenheit: 2002 gab es einen Anschlag auf die Synagoge, bei dem leider 21 Menschen getötet und viele verletzt wurden. Irgendwie – wir sind ja nicht frei von Imagination – schwingen auch diese Gedanken mit, als wir den Sicherheitscheck vor dem Gebäude passieren.
Wir sind die einzigen Besucher, wieder einmal. Ich bin schon vorbereitet, trage ein Tuch, um die Haare zu bedecken und auch sonst bin ich eher «konservativ» gekleidet. Gerd bekommt am Eingang noch eine Kippa, die er während des Aufenthaltes in der Synagoge tragen muss.
Wir beide merken erst drin, dass wir noch nie in einer Synagoge waren, denn die Bänke, die Anordnung, die vielen Kerzenhalter etc. sind komplett anders, als wir es so weit kennen. Da werden wir wohl noch ein bisschen recherchieren müssen (und ich schau’ schon mal auf die Karte, wie wir mit unserem Felix weiter östlich kommen könnten).
Eine Säule wurde im Bau nicht fertiggestellt, weil nichts ausser Gott allein perfekt sein kann. Aha.
Alles in allem ein wunderschöner Ort zum Verweilen. Und gerade, weil wir schon so viele Kirchen und auch schon etliche Moscheen besuchten, ist eine Synagoge wieder etwas Wunderschönes und Neues für unsere Augen und Herzen.















Danke fürs Lesen unserer Reise-Erinnerungen.
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