Die Tage beginnen hier früh: 5.30 Uhr ertönt der Wecker. Nein, wir wollen nicht so früh geweckt werden. Es ertönt in gesanglicher Lautstärke das «Maizena», wie es Gerd etwas umnachtet am Morgen nennt. Nach einer etwas längeren Gedankenpause fällt ihm auch der richtige Name ein: Der Muezzin ruft zum Gebet.
Wir jedoch drehen uns noch einmal gemütlich um, denn für uns spielt das as-salāt nicht so eine Rolle, da wir nicht muslimisch beten.
In Monastir können ruhig am Hafen stehen. Der Hafenwächter schaut immer wieder zu uns, wir fühlen uns gut. Die Sonne knallt auf unseren Felix, unser rollendes Büro gleicht einer Sauna. Irgendwann ziehen wir um ins Restaurant. Hier luftet es ein wenig, wenn nicht nur der Lärm wäre. Laut können sie hier in Tunesien, ganz klar!
Nach zwei Wochen müssen wir zum ersten Mal frische Lebensmittel auffüllen, wir bummeln in die Stadt, vorbei an einer Festung, die ständig als Drehort genutzt wird. («Das Leben des Brian» und «Jesus von Nazareth» beispielsweise) Unser Augenmerk liegt aber auf den Gemüseständen.
Hier entdecken wir erstmal wirklich gutes Gemüse. Frisches Obst. Alle möglichen Saaten, Nüsse, Gewürze. Alles in «unverpackt»-Manier. Wir Zero-Waste-Fans sind im Siebenten Himmel. Haferflocken werden nach Kilo verkauft. Arabischer Kaffee (mit Kardamom, versteht sich!), Tee, Datteln und alle möglichen anderen Dinge, die wir nicht identifizieren können – und erstmal auch nicht kaufen.
Wir kaufen Obst und Gemüse, Gerd plaudert lange mit dem Gewürzverkäufer. Dieser erzählt von seiner Reise nach München, wo er 6 Wochen bei einem Unternehmer zu Gast sein durfte. Seine Augen strahlen, er ist froh, mal wieder Deutsch sprechen zu können.
Weiter geht es zur Fisch- und Fleisch-Halle. Mir dreht sich der Magen um. So viele getötete Tiere, hui, das ist gar nicht meins. Einmal quer durch, das muss sein, am Hinterausgang dann die Stände mit lebenden Tieren, irgendwie auch nicht besser.
Endlich draussen an der frischen Luft schnappe ich mir eine Banane, versuche das Würgen herunterzuschlucken. Und übe mich in «Ignoration». Für mich als vegetarisch lebende Person war das gar nicht schön. Ich möchte nicht bewerten, ich werde ganz sicher die Menschen nicht ändern. Ich muss allein lernen, damit umzugehen.
Mir war und ist bewusst, dass Tunesien ein Fleisch- und Fisch-Esser-Land ist. Bis jetzt finde ich auch überall eine Vegi-Variante, auch wenn die Kellner mich teilweise sehr mitleidig anschauen. Für eine Diskussion fehlt mir oft die Kraft und auch die Sprache. Und, wenn ich ehrlich bin, auch die Motivation.
Denn wer bin ich denn schon? Die aus der Clean-High-Level-Reformhaus-Welt mit tierethischen Ansprüchen!
Merci fürs «Mitreisen»
Hier findet ihr unsere künftigen Vorträge:
Hier sind unsere aktuellen und vergangenen Vorträge aufgelistet. Anmelden könnt ihr euch über die beim Termin stehenden Links. Vermutlich kommen immer mal wieder welche dazu, also merkt euch den Link!
Termin: 27. September 2024
Ort: Schweiz, Basel, Quartierzentrum ELCH
Event: https://www.qtp-basel.ch/events/27-09-roadtrip-realitaeten/
Anmeldung: Formular
Termin: 24. – 28. Oktober 2024 (genaue Termine kommen noch, aber auf jeden Fall an einem Wochenende-Tag!)
Ort: Schweiz, zwei Vanlife-Vorträge auf dem Suisse Caravan Salon Bern
Anmeldung: nicht nötig, aber du musst für den Caravan Salon Eintritt zahlen
Termin: 24. – 28. Oktober 2024 (genaue Termine kommen noch, aber auf jeden Fall an einem Wochenende-Tag!)
Ort: Schweiz, zwei Persien-Vorträge auf dem Suisse Caravan Salon Bern
Anmeldung: nicht nötig, aber du musst für den Caravan Salon Eintritt zahlen
Termin: 24. November 2024 16 Uhr (Türöffnung 15 Uhr)
Ort: Deutschland, Landgasthof zum Mühlenteich 15345 Eggersdorf bei Berlin
Anmeldung: https://forms.gle/5XFgSz31NKzmCzmT8
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