
Die Gegend im Westen Tunesiens ist einfach schön. Mediterran hügelig. Felsig. Und wieder holt uns unsere Vergleichslust ein: Norditalien.
Wenn wir die Strassen entlangfahren und die typischen Düfte einer der vielen Ölmühlen einatmen, denken wir an unser geliebtes Koroni in Griechenland.
Aber nein, wir sind in Tunesien. Ein Land voller Überraschungen. Meer, Wüste, Canyons, grüne Berge, felsige Bergkanten. Einfach wunderbar, vor allem die Vielfalt.
Immer wieder suchen wir Seen, an denen wir übernachten. Auf GoogleMaps sehen die Seen auch wie Seen aus. Im Süden Tunesiens sind es dann einfach nur Sandflächen. Daran haben wir uns gewöhnt. Weiter im Norden sind es oft Stauseen, die mit ihrer Wasserkraft die grossen Städte im Norden wie Tabarka, Bizerte und Tunis versorgen.
In Nebeur und auch in Beni M’Tir können wir direkt an (nicht auf!) den jeweiligen Staumauern stehen. Wir kommen mit den Menschen vor Ort ins Gespräch, auch «El Patrone der Wasserkraft» ist gerade da und beantwortet uns alle Fragen. Seit 10 Jahren sinkt der Wasserstand kontinuierlich, es regnet nicht oder einfach zu wenig. Er zeigt auf die Messlatte des Wasserstands, die schon seit Jahren nicht mehr im Wasser steht.
Er kann nichts tun, er ist hilflos. Er zuckt mit den Schultern und sagt etwas resigniert: «Wir müssen die Welt retten, aber wie?»
Als wir wieder im Auto sitzen, überkommt uns Traurigkeit. Und auch wir sind ein wenig resigniert. In unserer Ausbildung «Enkel*innentauglich Leben» haben wir einen ökologischen Fussabdruck unseres Lebensstils gemacht und stehen im Vergleich zu vielen anderen ganz gut da. Und doch: Es ist zu wenig.
Wir wollen nicht missionieren. Am liebsten wäre es uns, wenn einfach alle gut auf die Erde schauen würden. Das ist utopisch, das wissen wir. Aber wir spüren und wissen auch, dass in jedem von uns noch ein bisschen mehr steckt, wenn man es nur tut.
Ein bisschen.
Etwas wehmütig sitzen wir in unserem Felix, hören Podcasts zum Thema, diskutieren viel und überlegen, ob es auch hier auf «Leben pur» ab und zu einen Beitrag zum nachhaltigen Leben im Wohnmobil geben könnte, ob unsere Leserinnen und Leser das (v)ertragen würden. Oder sogar gerne hätten? Wir würden die Beiträge am Anfang irgendwie kennzeichnen. Und wenn sich jemand nicht dafür interessiert, weil nur an Reisegeschichten interessiert, könnte er oder sie einfach weiterklicken.
Was meint ihr, wäre das eine Möglichkeit? Wie denkt ihr über das Thema? Was macht ihr, was würdet ihr gerne verbessern? Und habt ihr Tipps für ein nachhaltiges VanLife? Lasst uns gemeinsam etwas für unsere Erde tun.















Guten Morgen, habe grade euren Beitrag gelesen und möchte gerne direkt Feedback geben: nachhaltige Beiträge zu eurem Leben im Wohnmobil oder auch nachhaltige Ideen, die euch auf eurer Reise begegnen und über die ihr gerne erzählen wollt, würden mich sehr interessieren!
Regt sicherlich zum Nachdenken und hoffentlich auch zur eigenen Umsetzung an! Danke für euren täglichen Newsletter!
Autor
Liebe Karin, das freut uns sehr!
Dann machen wir das doch mal, habe schon ein paar Themen auf meiner Liste…
Dauert aber noch, jetzt machen wir erstmal Urlaub, unsere Freundin kommt uns bald besuchen ❤️
Liebe Grüsse – Heike
Hab mir gerade gedacht, ok, ihr fahrt viel rum und“verpestet“ so die Umwelt, dafür lebt ihr auf kleinstem Raum, habt keine eigene Wohnung, die nutzt ein anderer (nachhaltig) und Heizung braucht ihr weniger.
Ich bin auch nachhaltig: Fahrrad oder Öffis, ganz selten Auto, innerhalb Deutschlands flixbus oder Bahn, viel foodsharing, wobei man noch nette Leute kennenlernt, Heizung runter: Pulli, Jacke, Decke…
ABER: Flüge nach Island demnächst, dann Südafrika, dann…🙈
Schlimm???
LG
Sabine
Autor
Liebe Sabine
Nur ganz kurz zum Verpesten:
In unserem früheren Leben haben wir täglich mehr als 150 km gependelt, 2 x 75 km pro Tag.
Wir hatten da deutlich mehr Ausstoss. Das ist mir erst während meiner Recherche bewusst geworden.
Jetzt fahren wir deutlich unter 75 km pro tag, an 3 Tagen die Woche sogar gar nicht.
Aber auch das Thema Wohnen und Hotel hat grossen Einfluss, ich werd’ dazu mal was schreiben, irgendwann. Und ja, das mit den Flügen ist scheisse, wir sind ja auch immer wieder geflogen oder jetzt kommt uns unsere Freundin in Tunesien besuchen, also wir haben da auch keine weisse Weste, aber eine vielleicht helle. Gar nicht so einfach, das Ganze.
Wir können ja eh nur tun, was in unserer Entscheidungsmacht steht, es dürfen auch andere (Politik & Wirtschaft) gern ihren Teil dazu beitragen!
Ganz liebe Grüsse vom Meer!
Gerd & Heike
Ihr zwei lieben.
Ich verstehe euch nur zu gut. 😢
Ich lebe seit ich denken kann nachhaltig und achte extrem darauf was ich benutze und verbrauche.
Ja, es gab auch andere Zeiten, mit Fernflügen etc.
Aber ich habe gelernt.
Meine Tochter ist 1980 geboren.
Damals habe ich jedem der es (nicht) wissen wollte gesagt:
Wenn wir so weitermachen geht’s den Bach runter.
Meine Vorstellung damals:
Es ist, wie wenn man den Stöpsel aus der Badewanne zieht.
Erst gibt’s ein paar grosse Wasserkringel, dann wird der Wirbel immer kleiner und schneller, bis letztendlich mit einem lauten Geräusch der Sog den Rest aus der Wanne saugt. 😢
Was hat man mir geantwortet?
“ Du immer mit deiner Unkerei. Du bist so negativ! Soooo schlimm wird’s schon nicht.“
Wo sind wir jetzt ? 2023 ?
Im letzten Drittel des Sogs !
Und die Menschen träumen immer noch und reden sich die Welt schön.
Was soll man dazu noch sagen?
Ich lebe immer noch extrem sparsam.
Ich kippe z.B. kein Wasser weg, in dem ich Gemüse gekocht habe.
Da werden noch Kartoffeln drin gekocht und was sonst noch so an Gemüse gekocht werden muss.
Diese Brühe wird letztendlich zu einer extrem leckeren Suppe. 🥰😋
Ich glaube nicht, dass wir noch viel ändern können.
Ich meine, wir sind 40 Jahre zu spät dran. 😢
Verlangsamen können wir vielleicht.
Ein wenig.
Aber alles was der Einzelne tut, wird von Männern wie einem Herrn Putin zunichte gemacht.
Oder was glaubt man, welche Umweltbelastung diese Kriege in der Welt verursachen. 🤷
Ich habe es aufgegeben.
Ich lebe, wie ich es verantworten möchte.
Mehr geht nicht und ich will auch nicht mehr.
Keine Kraft mehr dafür.
Dankeschön für eure Gedanken.
Liebe Grüße vom Racheli 😉
Autor
Liebe Rachel, ganz besonders liebe Rachel!
Ich fühl das sooo sehr.
Mir geht es ähnlich, ich bin oft resigniert. Und mag nicht mehr. Und dann gibt es die anderen Tage, wo ich denke, doch, ich mach’ soviel ich kann. Andere dürfen auch was tun. Das fühlt sich für uns deutlich lebensbejahend an. So wie das mit dem Zitat ist:
Wer Bäume setzt, obwohl er weiss,
dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird,
hat zumindest angefangen,
den Sinn des Lebens zu begreifen.
Rabindranath Tagore
Ein anderes hat mich auch berührt:
Die beste Zeit einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die zweitbeste Zeit ist jetzt.
Aleksej Andreevic Arakceev
Danke dir für deine Gedanken, für alle! Danke, dass du mit uns reist und durch deine Fragen & Gedanken auch uns inspirierst.
Liebe Grüsse – Heike
Hallo ihr Lieben,
also uns würden Beiträge zum nachhaltigen/ökologischen Campen interrssieren, gerne! Wir verbringen bisher ja lediglich unsere Urlaube bzw. Wochenendkurztrips mit dem Womo. Da fangen bei mir schon die gedanklichen Probleme bezüglich Umwelt an. Ist diese Art des Reisens mit einem 2,3l Dieselmotor (am Besten auch noch mit einem vom Dieselabgasskandal betroffenen) noch zeitgemäß? Gut, diese Gedankengänge verdränge ich dann schnell wieder. Wir lieben diese Art des Urlaubes einfach. Ich fahre langsam, umso wenigstens den Spritverbrauch zu senken. Auf unseren Touren achten wir auch auf Müll. Der, der entsteht wird natürlich ordnungsgemäß entsorgt.
Autor
Lieber Dirk,
Das doofe ist, wenn man anfängt zu recherchieren, muss man entweder viel ändern (Mindset & Zeug) oder lernen, zu ignorieren. Zumindest ist das so bei uns.
Aber gern schreiben wir nun ab und zu mal was hier.
Schön, dass es euch interessiert.
Ich bleibe also dran!
Liebe Grüsse – Heike
Liebe Heike,
ich finde ja immer schon gut, wenn man sich bei seinem eigenen Handeln auch über die Umweltproblematik gedanken macht. Ich bin nun kein fanatischer Grüner, glaube aber die Zeichen der Zeit zu erkennen. Das erlebe ich in meinem Freundes- Bekanntenkreis anders, gerade bei der männlichen Fraktion. Vermute, es ist äusserst unmännlich sich für ein Tempolimit (nur mal ein Beispiel) auszusprechen.
Wir würden uns auf jeden Fall wie gesagt freuen, wenn ihr uns ab und an an euren Gedanken zu dem Thema teilhaben lasst. Vielleicht können wir ja das ein oder andere übernehmen!
Liebe Grüße
Dirk