Tunesien begeistert uns mit seiner Vielfalt. Hier oben am Mittelmeer ist es grün, die Strassen in den Bergen schlängeln sich, die Gipfel selbst sind nebelverhangen.
Wir sind bereit, eine Mischung aus Sri Lanka, dem Norden der Osttürkei und der Toskana zu erkennen und wundern uns wieder einmal, dass wir ständig vergleichen. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier. Kenn ich, ist sicher, kenn ich nicht, hm, ist das sicher?
Trotzdem: Wir geniessen die kurvenreiche Fahrt durch diese echte Berglandschaft.
Einige Tage später erfahren wir, dass wir genau zwei Tage vor dem grossen Wintereinbruch im Westen Tunesiens durch die Berge gefahren sind. (siehe Foto)
Wir lesen auch, dass es zu einem totalen Verkehrschaos gekommen ist. Winterreifen sind in Tunesien unbekannt. Ausserdem hat die Regierung für die Region den Notstand ausgerufen. Der Witz an der Sache: Jetzt reisen alle Tunesier hierher, nur um das seltene Schneespektakel zu erleben. Ein Paradoxon, wie es im Buche steht. Man kann sie nur lieben, diese tunesische Art, mit Regeln umzugehen.
In Tabarka parken wir Felix und lassen uns zu Fuss treiben. Ich hätte Lust auf einen gemütlichen Kaffee, vielleicht sogar auf ein Stück Kuchen. Tunesien bietet im Landesinneren eher die typischen staubigen «Männercafés», in denen man sitzt, quatscht, auf sein Smartphone starrt und Tee oder Kaffee trinkt.
Wir schlendern über den Obst- und Gemüsemarkt, wenig später über den Kleidermarkt (die Haufen sehen aus, als kämen sie aus mitteleuropäischen Kleidersammelcontainern) und plötzlich stehen wir am Meer.
Und tatsächlich, mein Wunsch geht in Erfüllung: ein Café, Männer und Frauen sitzen in gemütlichen Lounge-Sesseln, trinken Cappuccino und essen Kuchen. Es ist wieder einmal erstaunlich, wie schnell das Universum meine Wünsche erfüllt.
Wir sinken in die Kissen, bestellen Erdbeershake, Kaffee und Cheesecake mit Mangosauce und tun: nichts. Wir schauen aufs Meer, philosophieren über unser Glück im Besonderen und unsere Zufriedenheit im Augenblick.
Am Strand zieht eine Ziegenherde vorbei, eine der Ziegen knabbert an der Terrassendekoration des Cafés und wir schmunzeln. Der Tag vergeht, so tief sind wir in Kissen, Gedanken und Nichtstun versunken.
Statt all die wertvollen Sehenswürdigkeiten von Tabarka zu besichtigen, rollen wir zurück in die Berge, suchen uns ein Plätzchen, verschenken meine letzte Schokolade und Gerds vorletzte Packung Chips an die Kinder hier und finden, dass es ein ganz bezaubernder Reisetag war.
Merci fürs «Mitreisen»
Hier findet ihr unsere künftigen Vorträge:
Termin: 24. November 2024 16 Uhr (Türöffnung 15 Uhr)
Ort: Deutschland, Landgasthof zum Mühlenteich 15345 Eggersdorf bei Berlin
Anmeldung: https://forms.gle/5XFgSz31NKzmCzmT8
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Hallo ihr lieben.
Die Klamotten könnten tatsächlich aus europäischen bzw deutschen Altkleidercontainern stammen.
Damit wird viel Geld gemacht in der Welt.
In Rumänien haben wir diese Klamotten in den vielen Second Hand Shops gesehen.
H&M, Pimkie etc.
Bezüglich des Wetters:
Daran erkennt man sehr gut, dass unsere kleine Kugel sich stark verändert. 😔
Meine Alpenüberquerung wurde leider abgesagt.
Wetter zu schlecht dafür.
Aber Sicherheit geht vor! 👍
Euch eine schöne Zeit.
Liebe Grüße
vom Racheli
Guten morgen, du liebe!
Das mit den Klamotten sehe ich auch so, wir spenden sie in Europa, hier werden sie wirklich günstig verkauft. Irgendwie nachhaltig. Ja, es wird Geld damit gemacht, aber hier werden die Klamotten dann wirklich nochmal getragen und zu echten Spottpreisen verkauft. Wiederverwendung par excellence.
Für deine Alpenüberquerung wünschen wir dir einen schönen Tag bei bestem Wetter: und wir sind uns sicher, dass er irgendwann kommen wird! Bis dahin heisst es: Vorfreude geniessen!
Herzliche Grüsse – Heike
Dankeschön!
Schau ma moi. 😉