Tunesien und die Fussball-WM 2022

Tunesien und die Fussball-WM 2022

Man mag ja in Europa über die WM in Dakar diskutieren, was man will. Man kann sich Strategien der Ignoranz zurechtlegen oder heimlich doch die WM schauen. Man kann WM-Scham ausleben oder mit erhobenen Zeigefinger nach Katar zeigen.

Und man kann in Tunesien einfach beobachten, wie all das hier sowas von egal ist. Jedes Café, jedes Restaurant «beglückt» seine Gäste auf etlichen Fernsehbildschirmen mit Maximal-Lautstärke und ständig dem Ball hinterherrennenden Männern.

Wir sitzen in Felix, überlegen gerade noch, wohin es für uns morgen geht und schon hören wir einen ohrenbetäubenden Jubel-Schrei aus tausend Kehlen. Gerd checkt sofort auf dem Handy, dass heute Tunesien spielt. Aha, soviel zum Thema «WM ignorieren».

So verstauen wir also unseren Reiseführer (der kann auch später angeschaut werden) und machen uns auf in ein Hafen-Restaurant voller Tunesier und ein paar Franzosen. Hier wird nebeneinander her gefiebert: die Tunesier für Tunesien, die Franzosen eben (vermutlich?) für Frankreich.

Als das Tor für Tunesien fällt, erleben wir ein erdbeben-gleiches menschengemachtes Feuerwerk der Freude. Fahnen schwingen, Frauen wie Männer springen auf Tische und Stühle und sind im Taumel. Die wenigen Franzosen verhalten sich still. Wir freuen uns für Tunesien. Was sonst?

Kurz vor Schluss dann das Ausgleichstor durch Frankreich. Ruhe. Die paar Franzosen klatschen verhalten. Als der Schiri dann mit dem typischen Handzeichen signalisiert, dass er eine Videokontrolle machen will, drehen alle Tunesier durch: hier wird gefeiert, als wenn das schon die Entscheidung wäre. Wenig später, das Tor wird aberkannt, ist der Freudentaumel riesig. Tunesien hat gewonnen. 

Dass sie nicht weitergekommen sind, ist in diesem Moment zumindest im Hafen von Hammamet völlig irrelevant.

Für uns immer wieder wunderschöne Momente: in anderen Ländern in die menschlichen Begegnungen einzutauchen. Zu sehen, wie Menschen jubeln und in Freude sind ist wohl allüberall eine wunderschöne Energie. Diese saugen wir auf, verstauen sie in unseren Herzen und nehmen sie einfach mit.

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Tunesien und die Fussball-WM 2022

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

Wir reisen in diesen Wochen übrigens durch Iran. Möglicherweise werden wir Beiträge nicht oder verspätet schreiben. Wir müssen erst einmal schauen, ob es für uns passt. Und ob wir es überhaupt schaffen, all die fantastischen Eindrücke zeitig zu notieren.

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