08. September 2021

Grosse Reise 🏍 Tag 366
«Love is in the air!»
Sighnaghi. Die Stadt der Liebe. Da müssen wir natürlich hin.
Was wir bis zum Schluss nicht verstehen: warum sie die Stadt der Liebe ist. Weder händchenhaltende Pärchen noch typische romantische Plätze können wir entdecken.

Wir erfahren von einem 24/7-Standesamt mit Sofort-Verheiratungs-Möglichkeit. (Die Scheidungs-Möglichkeit geht mittlerweile online, nur imfau…) Brautpaare sehen wir keine, derzeit wohl nicht viel los im Heirats-Rausch. Wir bummeln durch die herausgeputzte 1500-Seelen-Stadt, treffen ein paar Touristen (so, wie wir welche sind), klettern auf der Stadtmauer herum und auf einige Türmchen, bummeln zurück und sind fertig.

Sighnaghi war vor vielen Jahrhunderten nur eine Festung. Dann verlor sie ein paarmal an Bedeutung, gewann diese ein paarmal wieder, je nach Eroberer und Befreier.
2005 bis 2006 wurde das Städtchen dann mit Geldern von internationalen Investoren restauriert, genannt wurde es «Programm Wiederaufbau».

Mittlerweile bröckelt der Putz schon wieder, sowie wir die Hauptgasse verlassen, sehen wir den Originalzustand der Stadt. Eher oll oder wie eine Freundin letztens schrieb: sehr rustikal. Unser Reiseführer schreibt dazu: «Verlässt man aber die touristischen Trampelpfade nicht, kann man sich ganz dem Traum der Mittelalteridylle hingeben.»

Wirklich traumhaft an Sighnaghi ist die Aussicht auf den grossen Kaukasus. Bei guter Sicht sehen wir bis zum Kazbeg, dem schneebedeckten 5000er, den wir schon in Kazbegi bewundern konnten. Ausserdem finden wir ein, zwei hübsche Wein-Lokale, die einen gemütlichen Charme versprühen, vermutlich Wein ausschenken und uns den Tag bei bestem hausgemachten Kompost (Saft mit Früchten!) geniessen lassen.

So sind wir also in der Stadt der Liebe auf uns selbst angewiesen. Aber das, das haben wir in den letzten Jahren ja gemerkt, klappt ganz hervorragend.

#StadtderLiebe #Sighnaghi

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