Grosse Reise – Kleine Pause 🇨🇭 Tag 601
Ich hab geschlafen wie ein Murmeltier. Habe nichts gemerkt von der Schlaflosigkeit meiner neuen Kurzzeit-Mitbewohnerin. Die Matratze sei ungewohnt, die Luft sei zu kalt, die Umgebung anders…
Erst beim gemütlichen Frühstück und ausführlicher Lagebesprechung merke ich, wie ich mich schon an kalte Nächte, immer wechselnde Orte und Umgebungsgeräusche gewöhnt habe. Decke bis über die Nase gezogen, ein Blick in den Sternenhimmel (sieht ohne Brille eh immer gleich aus: Schwarz weichgezeichnet), Augen zu und schlafen.
Nach einem sehr ruhigen Morgen mit brillantem Sonnenaufgang über den Bergen, recht frischer Berglauft draussen und wärmender Heizung drinnen machen wir uns auf den Weg. Heute wird gewandert. Schliesslich wollen wir schauen, ob wir irgendwo Chässchnitten finden.
Während wir wandern, frage ich mich laut, ob es wichtig ist, dass «man sich wehrschaftes Essen verdienen müsse», in unserem Fall mit einer ausgiebigen Wanderung. Dieses «verdienen müssen»-System von guten Dingen ist mir absolut nicht klar und ich frage mich, ob wir, wenn wir im Umkehrschluss nicht wandern, uns mit grottenschlechter Tütensuppe bestrafen müssen. Aber scheinbar ist es gesellschaftsfähig, dieses «erst die Arbeit – dann das Vergnügen».
Ich diskutiere, überzeuge, verhandle und: nach 15 Minuten sind wir beide der Meinung, dass diese kleine Bergbeiz genau die richtige sei für ein ausgedehntes Päuschen. Verdienen kann jeder wie und wann er will, mit mir ist die Diskussion eher mühsam und meine liebe Freundin schafft es nicht, mich von dem System zu überzeugen.
Denn eines ist klar: Geniessen kann man immer, egal was man geleistet hat. Heute haben wir gemeinsame Zeit, da dürfen wir auch die Aussicht bestaunen, die Bergbeizen dankbar annehmen und der Espresso schmeckt doppelt lecker.
PS.: wir sind dann im Anschluss doch noch eine Runde gelaufen, war einfach so schön da oben!
#beatenberg #mitderfreundin
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