
Wir setzen unsere Reise fort und finden einen idyllischen und ziemlich alternativen – ja, das gefällt uns besonders – (Camping-)Platz direkt in Jena, wo wir uns im Schatten majestätischer Bäume vor der drückenden Hitze in Sicherheit bringen. Ursprünglich hatten wir geplant, im Fluss zu baden, doch die Energie reicht nicht aus. Lieber Liegestuhl und Kaltgetränke.
So warten wir die Hitze ab und machen uns zu Fuss auf den Weg zur Strassenbahn, die uns ins Herz von Jena bringt. Im Nachhinein stellen wir fest, dass wir die Strecke auch hätten laufen können – es sind nur zwei oder drei Stationen. Aber gut, so haben wir wenigstens den öffentlichen Nahverkehr unterstützt, mit unseren Fahrkarten, die eigentlich keine Karten, sondern QR-Codes auf unseren Handys sind.
Ich schlage vor, den botanischen Garten zu besuchen, erwähne aber auch das Zeiss-Planetarium, das eine musikalische Reise durchs All verspricht. Ach, was sage ich, durchs All, durchs Universum, durch die Universen.
Blümchen und Sträucher bei immer noch abendlichen über 30 Grad oder Rocksongs, Sternenfotografie und Klimaanlage? Klar, was gewonnen hat, oder?
So gönnen wir uns den Spass und besuchen die Space Tour – eine musikalische Reise durch das Universum! Zu Hits aus Pop und Rock fliegen wir durch endlose Sternenmeere und farbenfrohe kosmische Nebel. Wir sind mehr als begeistert über die Schönheit da draussen! Man muss nur hochschauen – und evtl. die richtigen Geräte zum Schauen haben.
Die Tour beginnt auf der Erde und führt uns durch unser Sonnensystem mit beeindruckenden Bildern von Monden und Planeten. Weiter geht es in die Weiten unserer Galaxie und zu fernen Objekten wie schwarzen Löchern. Schliesslich wagen wir einen Blick an den Rand des bekannten Universums und erfahren mehr über die Entstehung des Kosmos.
Wir sind ohnehin schon sternenverliebt und lauschen auf unseren endlos langen Autofahrten gerne Podcasts mit Astronomen und ehemaligen NASA-Tech-Direktoren. Nun schweben wir «selbst» durch fantastische Aufnahmen. Wow, einfach nur klasse.
- Space-Tour: https://planetarium-jena.de/programm/space-tour/ & https://www.youtube.com/watch?v=952j-k8Lbb0
- Ehemaliger Wissenschaftsdirektor der NASA Thomas Zurbuchen: https://www.youtube.com/watch?v=HUXokDzM9iY
- Matthias Maurer, deutscher Astronaut: https://www.youtube.com/watch?v=Pcbv4bv0YEk
Zum Zeiss-Planetarium Jena
Am 18. Juli 1926 öffnete das erste Projektionsplanetarium der Welt seine Türen und markierte damit einen Meilenstein in der Geschichte der Astronomie. Der Impuls für dieses bahnbrechende Projekt kam bereits 1912 von Oskar von Miller, dem visionären Gründer des Deutschen Museums in München, der den Traum eines «Grossen Planetariums» hegte. Die renommierte Firma Carl Zeiss nahm diese Herausforderung an und entwickelte den weltweit ersten Projektor, der den Sternenhimmel auf beeindruckende Weise zum Leben erweckte.
Bereits 1924, bei den ersten öffentlichen Vorführungen auf dem Dach der Zeiss-Werke, strömten Tausende von Besuchern herbei, fasziniert von der magischen Darstellung des Kosmos. Diese überwältigende Begeisterung machte schnell deutlich: Ein dauerhaftes Planetarium musste her! So entstand im malerischen Prinzessinnengarten ein 25 Meter grosses Planetarium, das seither Generationen von Sternenliebhabern in seinen Bann zieht.
Im Laufe der Jahre wurde das Planetarium immer wieder modernisiert und an den technischen Fortschritt angepasst. Insgesamt vier Generationen von Projektoren haben den nächtlichen Himmel über Jena erleuchtet und die Besucher in Staunen versetzt. Selbst während der DDR-Zeit wurde das Planetarium kontinuierlich umgebaut und verbessert, um den hohen Ansprüchen gerecht zu werden.
Heute weht ein frischer technischer Wind durch die ehrwürdigen Hallen des Planetariums, und wir sind tief beeindruckt von den neuesten Innovationen, die den Sternenhimmel noch lebendiger und faszinierender erscheinen lassen.
Auf unserem Rückweg zu unserem Felix bummeln wir zu Fuss durch die Innenstadt – ganz zufällig kommen wir doch noch am botanischen Garten vorbei – und entlang des von uns verschmähten Flusses zurück zu unserem Zuhause.
Obwohl eigentlich nur ein kurzer Übernachtungsstopp geplant war, hatten wir einen wundervollen Nachmittag und Abend in Jena, der Stadt, die für ihre wissenschaftlichen Traditionen, die optische Industrie und, wie wir auch mitbekommen haben, ein reiches kulturelles Angebot bekannt ist. Ein schöner Stopp auf unserem Weg in Richtung Süden.
Und wie immer gilt: Es gäbe noch mehr zu sehen, doch alles geht nun mal nicht.








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