Tunesien – Ein Unterwegs-Geburtstag

Wieder einmal ist es Dezember und mein Liebster muss sich nun der Jahre wegen eine neue Zahl merken. 

Der Tag beginnt mit einer mehr als fragwürdigen Geburtstagstorte. In Ermangelung eines richtigen Kuchens improvisiere ich und bemerke, dass die Prio die Kerzen haben. Dass ich mich auch noch verzähle, verzeiht er mir. Schliesslich zeugen die Kerzen auf ein jüngeres Jahrzehnt.

In Sousse besuchen wir die Medina, diesmal eine richtig gute Idee. Die beste Zeit ist – das lernen wir nun – Freitagmittag zur Zeit des Freitagsgebetes. Man lässt uns in Ruhe, da nicht alle, aber doch ziemlich viele zum Gebet unterwegs sind.

In den wirklich schönen Gassen der Altstadt finden wir (neben unzähligen Katzen) einen Barbier, der meinem Zausel das wenige Haupthaar trimmt und das deutlich hartnäckigere Gesichtshaar entfernt. Gerd lässt sich nieder, schliesst die Augen und entschwindet im Verwöhnprogramm. 

Nach einer guten halben Stunde (oder ist es gar eine Stunde gegangen?) habe ich einen Mann, der dem Alter auf der Geburtstags-Pseudo-Torte vom Morgen ziemlich nahekommt. 

Wir schlendern weiter, speisen etwas Kleines, trinken frischgepressten Granatapfelsaft und lassen uns mit einem Taxi heim zu unserem Felix fahren. Eigentlich steht er nur 2 Kilometer entfernt, aber wir wollten so gern mal Taxi-fahren in Tunesien. 

Eigentlich wollten wir ja noch zu einer Massage, sind aber zu müde und verschieben das Verwöhnprogramm auf morgen. Und finden, dass es eine ausgezeichnete Idee ist, einen Geburtstag auf Reisen gleich an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen zu zelebrieren. Wir haben ja Zeit!

Dass sich am Abend die Schweiz den Einzug ins Achtelfinal kickt, empfindet wenigstens einer der zwei Personen an Bord als wichtig. 

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