
Wir wandern (haben ja Zeit, wissen immer noch nicht, warum wir 5 Stunden vor Abfahrt da sein sollen) gemütlich mit einem Stapel Papiere zum Check-in. Bekommen alles zurück und gleich noch ein paar Zettel mehr.
Irgendwann rumpelt es, die ersten Autos dürfen auf die Fähre, wir gehören dazu. Mittlerweile sind wir ja Fähren-Profis, wir werden eingewiesen, nehmen unser ganzes Zeug und hoffen das Beste.
Statt eine Kabine zu buchen, hoffen wir auf günstige Last-Minute-Aussenkabine zu besseren Preisen. Denn das haben wir gelernt: vor Ort zu buchen ist deutlich günstiger. Oder man hat Pech und bekommt keine mehr ab und verbringt die Nacht zusammengekringelt irgendwo auf einem Sessel.
Wir sind einmal mehr Glückspilze, bekommen eine Aussenkabine und ziehen mit unserem ganzen Zeug (Schlafsäcke, Picknick, Laptops etc.) in unsere Wohnung für 27 Stunden. Nach einem kleinen Rundgang übers Schiff (nix los, nicht viele Menschen darauf, mehrheitlich LKW-Fahrer) ziehen wir uns zurück, essen frisches Ciabatta mit bestem Pesto und fallen müde in die Kojen.
Gerd macht das, was man so macht: schlafen. Ich liege wach. Der Wellengang ist heftig, in Gedanken gehe ich den kurzen Weg zum Klo mehrfach durch und hoffe, dass keine Sachen im Weg liegen, die mich stolpernd «abliegen» lassen. Dann höre ich den Nachbarn zu. Als wenn sie in unserer Kabine sitzen würden. Ich verstehe kein Wort, es ist laut und wohl arabisch. Und sie haben sich viel zu sagen, sehr viel.
Irgendwann geht einer nach dem anderen duschen. Durch die Lüftung kommen nun zum Gesprächslärm die Duftrichtungen verschiedener Duschbäder. Später dann die von Deos.
In der Kabine auf der anderen Seite scheint es auch lebhaft herzugehen, hier wird gesungen und gelacht. Zu der Party dort gesellt sich Zigarettenduft, der durch dieselben Lüftungsrohre den Weg zu uns findet. Und ich liege wach. Und denke ein ums andere Mal, wie schön es in Felix wäre, der auf Deck D steht, ganz alleine und ohne die ganzen schlafstörenden Einflüsse.
Einmal mehr bewundere ich Gerd für seine halb-funktionale Nase. Und für seinen guten Schlaf.
Es ist mittlerweile halb 2, ich überlege, einfach «durchzumachen» und so lange zu lesen, bis sich die Sonne über dem Meer zeigt. So richtig will mir das nicht gelingen. In der Kabine ist es mittlerweile heiss wie in einer Sauna, die Fenster lassen sich nicht öffnen und meine Stimmung ist mehr als fragwürdig.
Irgendwann dann – ich weiss natürlich nicht, wann – kommt mein Geist zur Ruhe und meine Ohren und Nase geben keine Signale mehr ans Gehirn weiter. Ich schlafe.
Spät am Morgen gesellen wir uns in die Männerrunde im Bistro. Hier schmücken Plastikbecher, gefüllt mit einer Wasser-Kippen-Mischung, die Tische. Aber der Kaffee ist gut, wir werden damit sehr schnell wach und starten den Tag bei bestem Sonnenschein, starkem Wellengang und Männern beim Fussball-Schauen. Und tatsächlich gewinnt die Schweiz gegen Kamerun! Gerd traut sich nicht so recht, herzhaft zu jubeln. So bleibt es ein «versteckter» Sieg in einer Menge von Kamerun-Fans.
Irgendwann am späten Nachmittag rappelt das Schiff kurz (Rückwärtsgang?) und eine Durchsage schallt in Italienisch, französisch und arabisch an unsere Ohren. Wir entnehmen der Raschel-Knister-Durchsage, dass wir bald anlanden. Wir schauen aus dem Fenster: Land in Sicht! Aber dazu dann ein andermal mehr.















Merci fürs «Mitreisen»
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Wir freuen uns auch sehr über deine Ansichten, deine Tipps oder deine Fragen. Kommentiere doch einfach auf den Beitrag!Neuer Vortrag in Muri bei Bern.
10. November 2023 – Beginn 19 Uhr, Türöffnung 18:45 Uhr
RoomZoom – Thunstrasse 162 – 33074 Muri b. Bern
Wir freuen uns über 20 CHF pro Person. Kids hören gratis zu.
Anmeldung bitte per E-Mail: andrea.kormann@dakor.ch
Roadtrip-Realitäten
Wie es uns gelingt, im Van zu leben
Leben pur! Unterwegs. Ob bei eisigen -30 °C im lappländischen Winter oder im Sand der tunesischen Wüste, ob im Linksverkehr Englands oder entlang malerischer Traumküsten Europas. Ob im heissen Sommer der Türkei oder im «interessanten» Verkehr Georgiens.
Wir berichten von eingefrorenen Schiebetüren, dem Zusammenleben auf 9,5 Quadratmetern, dem unvermeidlichen Sand in der Wüste und unvergesslichen Fährfahrten. Wir schauen, wie wir mit wenig auskommen und trotzdem viel zu viel dabei haben.
Guten Morgen ihr zwei lieben.
Irgendwie blick ich noch nicht Recht durch auf eurer Seite.
Ein paar Tage nix gelesen weil mein Kind aus der Schweiz zu Besuch ist und schon ist hier alles anders. 😂
Zack, sind die beiden längst wieder auf Felixens Gummisocken unterwegs , weit weg in Richtung „warm“.
Passt gut auf euch auf und viel Spaß beim Reisen und Staunen.
Liebe Grüße vom Racheli
Hallo Du Liebe, sorry! Wir hätten dich vorwarnen sollen 😉
Das tut uns natürlich sehr leid.
Wir hoffen, du hattest eine tolle Zeit mit deiner Tochter, es ist doch immer wieder eine tolle Zeit mit den Kids, oder?
Und ja, wir sind wieder unterwegs, freuen und schon auf unsere neuen kleinen Abenteuer!
Und sind happy, dass du mitkommst!
Ganz liebe Grüsse von „da unten“!
Gerd & Heike
Ahhh jetzt bin ich wieder Up to Date. 👍🤪
Am 24.11. gab’s keinen Post. 👍
Und ich dachte schon etwas verpasst zu haben. 😂🤣😇😁
Na siehste, alles wieder gut. Und diesmal hängen wir nur 2 Tage hinterher 😉
Guten Morgen ihr zwei lieben.
Ihr seid einfach zu fleißig und zu pünktlich mit euren Berichten.
Da ist der geneigte Leser gleich mal eine Runde verwirrt, wenn’s mal anders ist. 🤣😂
Schön eure Seite! 💜👍