Marokko – Die Legenden um Azemmour und ein Tuch aus Agaven-Seide

Marokko – Die Legenden um Azemmour und ein Tuch aus Agaven-Seide

Ich gestehe es gleich zu Beginn: Meine Recherche über Azemmour verlief ungewöhnlich. Ich durchforstete französische Webseiten, die mich zu arabischen führten. Beide Sprachen beherrsche ich Null-komma-nicht. Diese liess ich übersetzen und stellte fest, dass die Ergebnisse nicht immer ganz akkurat waren. Nun präsentiere ich ein Ergebnis, das hoffentlich zumindest teilweise der Wahrheit entspricht. Also: Lesen auf eigene Gefahr.

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, das am Meer und in völliger Ruhe liegen soll, machen wir einen Zwischenstopp in einem Städtchen, über das der Reiseführer kaum etwas zu berichten weiss. Ausser, dass es ein Künstlerdorf ohne Künstler und vor allem ohne Gäste ist. Genau das Richtige für uns.

Wir schlendern durch die Gassen, entdecken eine kleine Weberei, in der Agavenseide verarbeitet wird, und kaufen sofort ein hübsches Tuch. Später stelle ich fest, dass Tücher einen Grossteil unseres Stauraums in unserem Felix einnehmen. Sie dienen uns im Winter als Dämmung, als Wärmung an windigen Tagen und als Unterlage, falls wir mal unter das Auto kriechen müssen. Kommt jetzt nicht so häufig vor..

Nun aber zu den Legenden:

Die Legende der Gründung von Azemmour

Der Name «Azemmour» stammt vermutlich vom Berberwort für «Olivenbaum». Eine alte Legende erzählt, dass die Stadt an einem Ort gegründet wurde, an dem ein heiliger Olivenbaum stand. Die Bewohner glaubten, der Baum bringe Schutz und Wohlstand, und so entstand die Tradition, wichtige Entscheidungen des Dorfes unter seinem Schatten zu treffen.

Die Brücke der Wünsche

Der Oum-er-Rbia-Fluss, der an Azemmour vorbeifliesst, ist eine Quelle für Mythen. Es heisst, dass, wer auf der alten Brücke eine Münze ins Wasser wirft und sich etwas wünscht, Glück und Erfüllung findet. Viele Reisende berichten, dass die Ruhe des Flusses und die sanfte Brise des Atlantiks dabei eine magische Atmosphäre schaffen. Wir geniessen natürlich einen gemütlichen Kaffee am Ufer des Flusses.

Die Spuren Vasco da Gamas

Azemmour spielte eine Rolle in der portugiesischen Seefahrtsgeschichte. Vasco da Gama soll hier während seiner Reisen angelegt haben, um Vorräte aufzufüllen. Noch heute kann man in der Altstadt portugiesische Einflüsse entdecken, etwa an den Festungsmauern, die damals von den Portugiesen verstärkt wurden.

Der Künstler und die Medina

Die Medina von Azemmour ist ein beliebter Ort für Künstler. Eine Geschichte erzählt von einem jungen Maler, der sich von den leuchtenden Farben der Stadt inspirieren liess. Er malte die Häuser in kräftigem Blau und Weiss, um das Zusammenspiel von Himmel und Meer widerzuspiegeln. Sein Werk wurde so populär, dass diese Farben bis heute erhalten geblieben sind. Unsere Bilder sprechen allerdings eine andere Sprache: die des Zerfalls der Farben.

Das mystische Sufi-Heiligtum

Azemmour ist auch bekannt für das Grab eines berühmten Sufi-Heiligen, Moulay Bouchaib. Der Legende nach soll jeder, der das Grab besucht und in Ruhe betet, inneren Frieden finden. Jährlich kommen Pilger aus ganz Marokko, um hier Schutz und spirituelle Erneuerung zu suchen. Diesen Teil haben wir mal dezent ausgelassen. Ich habe meinen Ruhepol in Form meines Mannes immer dabei.

Die Faszination des Oum-er-Rbia-Markts

Der wöchentliche Markt von Azemmour war einst ein Treffpunkt für Händler und Reisende aus der ganzen Region. Eine Anekdote berichtet von einem Händler, der immer mit einem Papagei auf der Schulter seine Waren verkaufte. Der Vogel imitierte die Stimmen der Kunden so perfekt, dass oft lustige Verwechslungen entstanden. Schade, dass wir den nicht gesehen haben. Dafür fanden wir oberleckeres, warmes Brot! Was leider auch gar nicht lange hielt.

leben pur

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