Längerer Beitrag – schneller Überblick:
Heute, am 24. Juli, ist übrigens Tag der Freude!
Nach vielen Jahren unseres Lebens, nach vielen gemeinsamen Jahren und nach ca. 4 Jahren des Unterwegsseins können wir sagen, dass wir ziemlich gut merken, wie das Erkennen und Geniessen des Glücks unser Leben bereichert.
Wobei wir oft gar nicht von Glück sprechen. Eher von Freude. Glück scheint etwas Zufälliges zu sein, Freude etwas Tieferes. Vielleicht auch etwas Dauerhafteres. Oft verbinden wir Glück mit Lotto-Glück, mit Zufall. An den wir aber nun auch nicht glauben. Also alles in allem eine spannende Sache, die Sache mit der Sprache.
Das Glück unterwegs
Unterwegs sein bedeutet für uns, Freiheit zu spüren und den Horizont zu erweitern. Wir lieben es, in andere Kulturen einzutauchen, beeindruckende Landschaften zu geniessen und den Alltag mehr oder weniger hinter uns zu lassen. (Wenn man mal von unserer eigenen Routine absieht) Ob wir in einem schönen Hotel übernachten oder unseren Felix auf einem Stellplatz mit spektakulärer Aussicht parken, die Schönheit des Ortes und (für uns ganz besonders) die Ruhe sind unverzichtbar. Der Blick auf einen Bergsee oder das Meer, ein Stellplatz im tiefen Wald mit erfrischender Kühle oder hoch oben auf einem Pass mit einem lauen Lüftchen: all diese Orte bieten uns einen Raum, in dem wir unsere Gedanken fliessen lassen oder ordnen und unsere Beziehung entfalten können. Wo wir einfach wir selbst sein können, ohne grosse Einflüsse von aussen.
Die Routine des Reisealltags, die vertrauten Dinge um uns herum und die vielen Erinnerungsstücke, die wir inzwischen haben, schaffen eine Atmosphäre der Heimeligkeit, der Geborgenheit, der Freude. Und ja, vielleicht auch des Glücks.
Elke Heidenreich schreibt, dass Glück kein Zustand ist, den man verzweifelt suchen muss, sondern ein Moment, den man erkennen und geniessen lernen muss. Diese Erkenntnis begleitet uns auf unseren Reisen. Inmitten von Abenteuern, neuen Entdeckungen und ungewohnten Erfahrungen finden wir Momente des Glücks – sei es beim Betrachten eines atemberaubenden Sonnenuntergangs, beim Probieren eines exotischen Gerichts oder einfach in der Stille eines abgelegenen Ortes.
Und ja, wir haben gelernt, diese Momente, ja, nennen wir sie Glücksmomente, zu erkennen und tief in uns zu verankern. Denn letztlich sind wir vermutlich die Summe unserer Erinnerungen, unserer Gedanken und unserer Beziehungen.
Glück daheim
Schon fällt mir das nächste Wort ein: Zuhause, daheim, Heimat. Ja, was denn nun? Heimat ist etwas Geografisches, für mich irgendwo in Deutschland und in der Schweiz, für Gerd die Schweiz. Ein Zuhause kann überall sein, im Moment ist unser Felix unser Zuhause. Aber ein Daheim? Ja, was ist das denn? Ein Daheim beschreibt für uns eher ein Gefühl, eine wohlige Wärme, die sich in uns entfaltet. Der Duft von Bratäpfeln an Weihnachten, das Klappern von Stricknadeln, das gemeinsame Lachen über Erlebtes und das Einkuscheln im Felix, wenn es draussen wieder einmal, wie so oft in diesem Sommer, lautstark aufs Dach plattert.
Nach jedem unserer Reiseabschnitte – irgendwie hat es sich etabliert, dass wir immer längere Pausen zu Hause einlegen – hat das Heimkommen seinen ganz eigenen Zauber. Auch wenn zu Hause (leider lange im Voraus geplante) Besuche bei Freunden und Verwandten, Zahnarztbesuche, Autoreparaturen oder Pensionskassenchecks auf uns warten, ist das Glück, in einem sicheren Land eine Heimat zu haben, unvergleichlich. Heimat, ja ein Zuhause bedeutet Stabilität und Sicherheit. Es ist der Ort, an dem wir jederzeit wieder Wurzeln schlagen können und uns geborgen fühlen.
Das Glück liegt oft in den kleinen, alltäglichen Momenten – in einem Lächeln, einem Gespräch, einem gemütlichen Abendessen bei Mama oder einem Sonnenuntergang über dem Murtensee. Diese Momente zu erkennen und wertzuschätzen, ist eine Fähigkeit, die wir im Laufe der Zeit entwickelt haben. Es ist, wie Elke Heidenreich sagt, die Summe der glücklichen Momente, die das Glück des Lebens ausmacht.
Nun sind wir seit Wochen in der Heimat und machen uns ernsthaft Gedanken, wie es weitergehen soll. Wohin, wann und immer wieder das Warum.
Wichtig ist uns auf jeden Fall, dass wir auch zu Hause die Momente des Glücks oder der Freude erkennen. Der Blick auf unsere eher kleine To-do-Liste, das Träumen noch ungeträumter Träume, der Blick auf die Zukunft im Alter, die Zeit mit Familie und Freunden – all diese Dinge sind Quellen des Glücks. Sie schaffen eine Vertrautheit und Geborgenheit, die guttut. Und wir merken, wie sehr wir uns verändert haben. Wie wenig uns der Alltagsstress noch kümmert, wie viel wir einfach abschütteln können.
Und wir hinterfragen vieles. Ja, weil wir Zeit haben. Die wir uns nehmen. In langen Gesprächen überlegen wir, wie wir leben wollen. Was, wenn die Familie uns braucht, wenn wir nicht mehr diese Freiheit haben, die wir jetzt so stark leben. Ja, die Frage stellt sich immer öfter: «Wie wollen wir im Alter leben?» Gut, wir haben noch viel Zeit. Aber wer sagt denn, dass wir nicht schon früh Visionen haben können? Schliesslich wollen wir lieber entscheiden, als entschieden zu werden. Das mit den Visionen hat bei uns schon immer wunderbar funktioniert, warum also nicht auch jetzt?
Das Glück des Augenblicks
Das wahre Glück liegt im Erkennen und Geniessen des Augenblicks, ob unterwegs oder zu Hause. Auf Reisen können wir Abstand gewinnen, neue Perspektiven gewinnen und uns selbst neu entdecken. Aber nach Hause zu kommen, führt uns zu unseren Wurzeln zurück, zu der Vertrautheit und Geborgenheit, die nur ein Zuhause bieten kann. Es ist dieses Pendeln zwischen Freiheit und Geborgenheit, das unser Leben bereichert und uns immer wieder zeigt, wie wertvoll beides ist.
In unseren heutigen Fotos finden sich die Momente der Freude wieder. So wie wir den ersten Teil des Sommers in der Schweiz erleben durften, hier und da die kleinen Momente, die unsere Herzen berühren und sich tief in unsere Erinnerungen eingraben. Damit wir, wenn wir eines Tages in einem Schaukelstuhl sitzen, die Füsse in die Luft strecken und die Teetasse gemütlich in beiden Händen halten und auf diese Erinnerungen blicken, sagen können: Auch das war ein wunderbarer Sommer, der Sommer 2024 in der Schweiz.
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Merci fürs «Mitreisen»
Hier findet ihr unsere künftigen Vorträge:
Termin: 24. November 2024 16 Uhr (Türöffnung 15 Uhr)
Ort: Deutschland, Landgasthof zum Mühlenteich 15345 Eggersdorf bei Berlin
Anmeldung: https://forms.gle/5XFgSz31NKzmCzmT8
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Sehr schön geschrieben, liebe Heike.
Und ich beneide euch um eure Erkenntnisse und die Ruhe in euch.
Weiterhin alles liebe.
s’Racheli