
Der Weihnachtsmorgen beginnt behaglich mit einem ausgedehnten Frühstück. Die Sonne erhebt sich über den Horizont und taucht die schneebedeckten Berge in eine zauberhafte Märchenlandschaft. Wir sitzen in einem Wintergarten an einem rustikalen Holztisch, geniessen unser Essen, plaudern und lachen. Ein kostbarer, seltener Moment für uns Langzeitreisende. Ich möchte jede Sekunde in mich aufsaugen und vergesse sogar, mein Strickzeug zur Hand zu nehmen – und das will etwas heissen!
Unsere Tochter und ihr Mann schmücken den Weihnachtsbaum – sie haben tatsächlich einen Baum aus Berlin mitgebracht, komplett mit Baumschmuck! Unser Sohn malt und bastelt, während ich Pulloverärmel verlängere. Gerd kämpft draussen damit, unseren Felix vom Schnee zu befreien. Die Schneelast auf dem Dach und den neuen Solarpanels ist enorm.
Irgendwann machen wir uns auf, das Dorf zu erkunden. Allein das Anziehen dauert eine gefühlte Ewigkeit und erinnert mich an vergangene Skiferien. «Wo sind meine Handschuhe?» oder «Hat noch jemand eine lange Unterhose, ich habe meine vergessen!» sind die typischen Fragen des Tages. Kaum sind wir draussen im Schnee, werden alle wieder zu Kindern: Max, unser Enkelhund, entdeckt den Tiefschnee und merkt schnell, dass seine Beine für so viel Neuschnee einfach zu kurz sind. Die Kinder werfen sich in den fast meterhohen Schnee und Schneeballschlachten incl. dem typischen (und mir verhassten) Einseifen sind unvermeidlich.
Wir schlendern durch das Dorf, bewundern die Schneemassen auf den malerischen Holzhäusern, besuchen den einzigen kleinen Lebensmittelladen und erkunden die Snowboard-Verleihstation für den nächsten Tag. Nach einer gemütlichen heissen Schokolade im Après-Ski-Café «White Rabbit» (heute ohne Ski, nur après) kehren wir zu unserer behaglichen Unterkunft zurück.
Daheim breitet sich ein wenig Küchenrummel aus: Die Kinder bereiten die Vorspeise vor, während ich den Hauptgang zubereite. Zwischen den gemütlichen Gängen spielen wir seltsame Gesellschaftsspiele, bei denen wir nicht lachen dürfen – ich verliere haushoch, habe aber selten so viel am Stück gelacht. Kleine Geschenke versüssen dann zusätzlich den Abend.
Der Weihnachtsabend endet am Kamin mit knisterndem Feuer, Bratäpfeln und schönen Gesprächen. Und kurioserweise (und für die nächsten Tage bezeichnend): Wir liegen noch weit vor 10 Uhr im Bett. Die Bergluft, das viele Laufen und die Sonne machen uns mehr als müde.

















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