Türkei – wir sind wieder unterwegs: Gaziantep, Mersin, Mittelmeer

Türkei – wir sind wieder unterwegs: Gaziantep, Mersin, Mittelmeer

Zeitsprung: Gestern noch in Batman, heute schon wieder unterwegs. Ja, so ist das, wenn man wie wir zeitversetzt schreibt.

Und: Es fühlt sich megaschön an, wieder unterwegs zu sein. Im Osten der Türkei, genaugenommen eigentlich schon fast im türkischen Mitte-Osten, rund um Gaziantep, fahren wir kilometerlang an Pistazienhainen vorbei. Die Bäume sind ähnlich in Reihen gepflanzt wie die Olivenplantagen in Spanien oder Griechenland, vermutlich sind die Pistazien auch hier eine reine Monokultur. Aber das ist uns jetzt egal, denn wir fahren nach Gaziantep. Eine unserer Lieblingsstädte in der Türkei. Ob es daran liegt, dass wir mitten in der Stadt, direkt neben der Burg, übernachten dürfen (der Parkplatzwächter hat sich sogar entschuldigt, dass «unser» Platz gerade belegt war) oder ob es die Vorfreude auf das Schlemmen in der UNESCO-prämierten Gourmetstadt ist?

So schlendern wir durch die Gassen, lassen es uns gut gehen, ich geniesse auch die stundenlangen französischen IT-Gespräche meines Mannes («Nur ein kurzer Call, okay?») und stricke Reihe um Reihe vor mich hin. Strickmeditation nenne ich das.

Abends lassen wir unseren neuen (also eigentlich ausrangierten und geschenkten) türkischen Doppelteekessel flicken und gönnen uns einen Gut-Geh-Abend. Hach, in Antep, wie wir Kenner natürlich sagen, kann man sich ausserordentlich gut an ideenreichen Foodkreationen laben.

Bleiben wir noch ein, zwei Tage? Oder zieht es uns weiter? Beim Frühstückstee vom Parkplatzwächter (Na logo, coole Parkplatzwächter beschenken uns mit Tee!) entscheiden wir uns: Wir rollen weiter. Richtung Meer. Mein Ziel ist es, endlich im Bikini (und nicht zugemummelt) schwimmen zu gehen. Ich kann schon mal vorwegnehmen, dass das Mittelmeer im April richtig frisch ist, aber ich werde es ja sehen.

So fahren wir an Adana vorbei, auch an Mersin. Ja, wir wissen, das sind schöne Städte. Aber was, wenn wir doch lieber ans Meer wollen? Irgendwo hinter Mersin finde ich einen prima Platz, direkt am Meer, mit Blick auf Ruinen und: ganz allein. Gerd hält an, ich laufe sondierend vor. Die Anfahrt ist echt heftig (sage ich ihm aber nicht); jetzt weiss ich, warum der Spot leer ist. Aber: Da würde ich gerne übernachten. Ich stelle mir schon vor, während mein Mann unseren Felix über Stock und Stein, durch Gestrüpp und den Sand-Hang hinunter manövriert, wie wir uns Artvin-Tee in unserer neuen Kanne kochen, die (den?) in Antep gekauften Katmer essen und aufs Meer schauen. Romantisch kann ich.

Irgendwann steht Felix da, wo ich ihn haben will. Gerd ist begeistert. Und wir beide verdrängen den Gedanken, dass wir morgen früh hier irgendwie herausmüssen. «Tja, wenn wir hier nicht herauskommen, gibt es schlimmere Orte, um den Frühling zu verbringen», schiesst es uns durch den Kopf.

So geniessen wir den Frühlingsabend bei Obst, Gebäck, Tee und der einen oder anderen Strickmasche. Nebenbei läuft Triptastic und erzählt uns etwas über die Burgruine vor unserer Nase, sodass wir beim Essen ein wenig aufgeschlaut werden. Die Geschichte dazu erspare ich uns hier, weil ich sie für erfunden und erlogen halte. Irgendwas mit eingesperrter Tochter, Schlangenbiss und Früchtekorb.

Und wie das immer so ist mit den Zukunftsgedanken bezüglich unseres Weges aus dem Dickicht: Man (Frau?) macht sich natürlich viel zu viele Gedanken um nix. Während ich am nächsten Morgen draussen unser Dilemma filmen will, fährt Gerd mit unserem Felix so mir nichts dir nichts holterdipolter den Weg raus. Als wäre nichts gewesen. Ja gut, der eine oder andere Stein ist geflogen, die Räder haben vor Freude das ein oder andere mal im Sand durchgedreht und vielleicht hat sich der eine oder andere Kratzer zu den vielen anderen gesellt. Irgendwann ist es egal, irgendwann zählen die Kratzer als Zeugnisse des Erlebten. Wie Falten in gelebten Gesichtern.

(Ich merke gerade, wie ich immer professioneller darin werde, mir unsere Welt schönzuschreiben. Sei’s drum!)

Leider geht unser Internet zur Neige, also halten wir irgendwo an der Hauptstrasse, laden Gigabytes im Türk-telekom-Shop nach und wollen weiter. Aber da steht der Mann, vor dessen Café wir geparkt haben, mit zwei Gläsern Tee in der Hand! Das lassen wir uns nicht zweimal zeigen! Schnell setzen wir uns zu ihm und bestellen etwas Süsses dazu. Baklava mit Antep-Nüssen. Ja, Antep-Nüsse sind Pistazien. Ist doch klar, oder?

leben pur

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Kleiner Hinweis: wir werden einen weiteren Vortrag über unsere Reise machen.

Unser Vortrag findet am Freitag, 16. Mai 2025, 19:00 Uhr statt.

Hier: Kulturverein Zeißighof, Hoyerswerda.

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3 Kommentare
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Rachel
Rachel
11 Monate zuvor

Hallo ihr zwei.

Das klingt alles so traumhaft und schön. 🥰
Und was mich wundert Heike, Sport macht ihr nicht oder ? 🤔
Ich sehe immer so leckere Sachen bei euch.
Nehmt ihr nicht zu ? 🤣😂
Ich könnte inzwischen sicher schneller rollen als Felix. 👍

Gute Weiterreise!

della reed
della reed
11 Monate zuvor

Hi, what is the name of the town/community that was an old monastery in the mountains in Turkey? It is currently populated. The back drop is the mountain with snow on top.

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