Tunesien – Ein lustiger Eierkauf und die schönste Abkürzung Tunesiens

So richtig werden wir zwei uns nicht einig: Gerd schwört auf Maps.me, ich auf GoogleMaps. Interessanterweise sind die von Maps.me vorgeschlagenen Routen die schöneren, meist jedoch die längeren. Google will eher schnell ans Ziel, macht gern über Schnellstrassen und Autobahnen Umwege. 

Heute besteht Gerd auf seiner Route, google kennt die Strasse noch nicht einmal. Also stelle ich mich auf eine Holperstrasse ein, die fürs Stricken nichts taugt und Podcasts in Tunesien-Lautstärke laufen müssen. 

Aber weit gefehlt, wir nehmen diese kleine 16-km-Abkürzung und fahren auf frisch asphaltierter Schlängel-Strasse durch die nahezu unbewohnten Berge. Gerd schickt unsere Drohne in die Lüfte und ich lenke unseren Felix gemächlich durch eine Traumlandschaft. Chemlali ist eine kleine Gegend im Norden des Djebel Daher. Wir halten etwa hundertmal an und sind einfach nur begeistert. Wenn unsere Vorräte nicht komplett aufgebraucht wären, würden wir hier einfach bleiben. Aber so zieht es uns weiter.

Auf einen der tollen Frische-Märkte

Wir lieben diese Märkte hier in Tunesien. Alles, was nicht verpackt werden muss (also Käse, Butter, Chips oder Schokolade) kaufen wir auf dem Markt. Ausgestattet mit meinen gesammelten Tüten und Säckchen bummeln wir los. 

Heute wollen wir auch Eier kaufen. Dafür führen wir seit der Schweiz diese 4er- und 6er-Bio-Eier-Papp-Verpackungen mit uns herum. Denn hier werden die Eier in Plastiktüten verkauft und heim jongliert. Nichts für uns, wir sind vorbereitet.

Ich halte dem Verkäufer meine Packungen hin und er nimmt die Eierschachtel in die Hand, wendet es in alle Richtungen, schaut zu uns, schaut zu seinen Freunden und den Marktstand-Nachbarn und alle lachen. Sowas Verrücktes haben sie ja noch nie gesehen.

Ich öffne sie für ihn, er legt die Eier hinein und ich schliesse die Packung wieder. Nun kommt das, was kommen muss. Er will die Schachteln in ein Säckchen packen. Ein schnelle «No, merci» hält ihn davon ab, aber wenigstens mit Tesa zukleben will er. Auch hier zeige ich ihm den Verschlussmechanismus, der tatsächlich immer noch seit 8 Wochen Vielfachgebrauchs wunderbar schliesst. 

Er ist fasziniert, aber als wir bezahlen und den Stand verlassen, sehe ich aus den Augenwinkeln, wie er einfach nur über «diese Fremden» den Kopf schüttelt.

Für einmal finde ich meine wiederverwertete Papp-Verpackung besser als die Einmal-Plastiktüten-Nutzung.

Den Rest des Marktes geniessen wir wie immer: arabisches Marktgeschrei, hier Tomaten, dort Rüebli. Wenig weiter frische Kartoffeln. Die Lebend-und-Tod-Abteilung umgehen wir rasch, bleiben noch Nüsse, Kräuter und Früchte und unser Vorrats-Schaft ist gefüllt.

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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