Tunesien – In Bizerte bei Cherif

Tunesien - In Bizerte bei Cherif

Unsere Mütter erzählen immer von der «Cousine der Schwester, von der Tante. Weisst du noch?»

Wir haben immer gelacht. Heute wissen wir, dass der Wunsch nach menschlichen Beziehungen zu unseren Grundbedürfnissen gehört.

In unserem Van hängt eine ganze Wand voller Fotos von Familie & Freunden. Regelmässig telefonieren wir mit unseren Lieben. Und auch mit den Mitreisenden, die wir in den letzten mehr als 2,5 Jahren kennengelernt haben, sind wir oft und eng in Kontakt.

Wir freuen uns über Gespräche, Mails, Sprachnachrichten. 

Kurz vor Bizerte ist es wieder so weit: Wir schreiben kurz an Daniela (die wir in Douz kennengelernt haben und mit der wir Heiligabend am Lagerfeuer verbracht haben, weisst du noch?), ob sie oder ihr Papa eine Wäscherei in oder um Bizerte kennt. 

Keine halbe Stunde später haben wir eine Einladung nach Bizerte. Cherif, Danielas Papa, lädt uns zu sich nach Hause ein. «Ihr könnt bei mir stehen, Wasser auffüllen, essen, trinken, Wäsche waschen, alles kein Problem! Kommt nur!»

So stehen wir an einem windigen Sonntagnachmittag vor seiner Tür, waschen Berge von Wäsche in seinem Haus, hören viele tunesisch-deutsche Geschichten auf seiner Terrasse. Bekommen zu essen. Pünktlich um sechs entschwindet der Hausherr, er müsse jetzt Handball schauen, das sei jetzt wirklich wichtig. Ob wir mit gucken wollen?

Äh, nein, wir sind nicht so Handball-Fans. Danke. Gute Nacht und bis morgen!

Am Morgen dann die Nachricht auf dem Handy: «Frühstück ist fertig!» Wir werden weiter verwöhnt. Unsere Arbeitstage Montag & Dienstag sind diesmal all-inclusive. Zum Frühstück frisch gepresster Orangensaft, tunesische Marmelade, frisches Brot. Abends dann Couscous mit fangfrischem Fisch. 

Mittags gehen wir mit ihm in die Stadt, endlich können wir ihn mal zum Essen einladen. Aber den Kuchen, den will er bitte selbst bezahlen. Den essen wir dann gemeinsam bei der dritten Tasse Kaffee auf seiner Terrasse. Bis es dann kurz vor 6 heisst: Ich muss wieder Handball schauen. (Cherif hat uns am nächsten Tag auch die Ergebnisse mitgeteilt, leider haben wir sie vergessen…).

Wir finden das alles ganz zauberhaft! Diese Gastfreundschaft öffnet unsere Herzen (und weitet unsere Mägen!) und lässt uns wieder einmal am Abend voller Dankbarkeit einschlafen.

So gehen die Tage ins Land, am Mittwoch fährt er mit uns in die Stadt, damit wir uns auch mal die Medina anschauen, am Hafen entlang schlendern und uns dem Trubel der Stadt hingeben können. Eine wunderschöne Stadt, aber wir merken, das kühle Wetter, der Wind, der Hopp-on-hopp-off-Regen nagen an unserer Stimmung. So verlassen wir schweren Herzens Bizerte und vor allem Cherif. 

Mit Dankbarkeit im Herzen machen wir uns auf den Weg. Wohin? Gute Frage. Wir werden wohl die Wetter-App bemühen. Denn dieses Nieselregen-Herbstwetter gefällt uns gar nicht!

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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