Der Tag beginnt mit einem ausgiebigen und zudem pomfortionösem Frühstück im Hotel und einer grossen Wäsche-Wasch-Aktion in der zimmereigenen Badewanne! Was sein muss, muss sein. Tunesien ist nicht so gesegnet mit Waschsalons und unsere Klamotten färben das frische Wannenwasser schön dunkelgrau. Da war wohl etwas Staub «on it».
Weiter geht es zu einem ausgedehnten Strandspaziergang, die Sonne scheint, das Meer zeigt sich von seiner schönsten Seite. Gott, was sind wir froh, dass unsere Freundin gleich so wunderbar von Tunesien begrüsst wird.
In der Medina schlendern wir durch alle Gassen, bestaunen wieder einmal die kleinen Läden, finden wie immer zufällig eines der schönsten Cafés und beobachten den Besitzer, wie er uns im heissen Sand den «Kaffee Türk» zubereitet. (Das letzte Mal haben wir das vor über eineinhalb Jahren in Gaziantep erleben dürfen, heute leider in aller Munde wegen des Erdbebens in der Osttürkei und in Syrien. Aber das wissen wir zu dem Zeitpunkt noch nicht. Hier und hier und hier unsere Erinnerungen an die Stadt der Pistazien.)
Wir dürfen uns an diesem Tag in Sousse gleich mehrfach freuen: einmal über die Medina, die vielen Katzen, die wunderbaren Läden und tollen Gassen und einmal über unsere Freundin, die wie ein Kind mit staunendem Blick eine ihr völlig fremde Welt entdeckt. Komisch, vor nicht einmal 8 Wochen ging es uns genauso.
Zu guter Letzt, und in der Tat sehr, sehr nötig, schicken wir Gerd zum Friseur, wir «Mädels» nehmen in der Besucherreihe Platz und bestaunen noch einmal die handwerkliche Kunst. Mir kommt in den Sinn, dass Regula früher auch mal Coiffeuse gelernt hat, das muss ein wahnsinnig spannender Anblick für sie sein.
Als der Meister dann mit seinem Zauber-Faden Hand an die kleinen Härchen legt, ist auch unsere Freundin nicht vor ihm sicher. Ich aber – Türkei-erfahren genug – lehne beherzt und sehr deutlich ab. Denn diesen mörderischen Schmerz beim Haareausreissen brauche ich nicht als Tagesabschluss. Okay, ich gebe es zu, ich bin ein Weichei. Ein ziemlich-früh-Weichei. Das hat mich jedoch schon vor einer Menge Schmerz bewahrt.
Beim frischen Pfefferminztee im Coiffeur-Salon plaudern wir ewiglang, lachen viel und wundern uns irgendwann, warum Gerds Haare, so überhaupt noch welche zu sehen sind, ewig geföhnt werden. Ich bin mir nicht sicher, ob Gerd jemals einen Föhn benutzt hat. Aber wie so oft auf Reisen: Es gibt für alles ein erstes Mal!
Merci fürs «Mitreisen»
Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.
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